The Creator
Mein Gott sieht der Film gut aus. Die Effekte, die Designs, das unverbrauchtere Szenario in Asien. Alles toll. Wäre da nur nicht ein durch und durch konventioneller Film, der dem AI Thema nicht mal ansatzweise etwas Neues abgewinnt. Die Syntheten (Roboter, die wie Menschen aussehen) könnten auch jede andere marginalisierte Gruppe sein, die gegen ihre Auslöschung kämpft. Sie werden menschenähnlich oder sogar menschlich dargestellt, der Film vertieft dieses Thema aber nicht.
Ich hatte trotzdem meinen Spaß. Denn wenn man die ungenutzten Potentiale außen vor lässt, erhält man einen gut gemachten Action Film mit tollen Bildern und eben recht konventioneller Story. Und damit ist er schon besser als vieles andere in diesem Genre.
7/10
Das perfekte Geheimnis
Dieses wunderbare Review schreibt schon alles auf, was mit diesem Film nicht stimmt, somit kann ich mir das hier sparen
https://letterboxd.com/heinz_klett/film ... ct-secret/
Ich war positiv überrascht, dass ich mich nicht ständig fremdgeschämt habe. Einige Szenen sind sogar recht lustig. Andererseits hätte ich bei der Ausgangslage (alle Freunde lesen während des Essens jede SMS vor und jeder Anruf kommt auf Lautsprecher) deutlich mehr Eskalation erwartet. Insbesondere, weil sie die "Freunde" direkt wegen allem möglichen angiften. Ich habe da gaaanz schlechte Vibes bekommen. Am Ende ist natürlich doch alles wieder gut, nach dem Motto "Bros before Hoes". Und warum niemand die Chat Historie näher anschaut, erschließt sich mir auch nicht. Das wäre das erste, was ich gemacht hätte, wenn eh volle Transparenz gilt.
5/10
Little Women
Ich kenne das Buch nicht, ich kenne die anderen Verfilmungen nicht (z.B. Betty und ihre Schwestern) und kann deshalb nicht beurteilen, wie ich die Geschichte aufgenommen hätte, wäre sie chronologisch erzählt worden. Die Entscheidung zwei Zeitebenen wild durcheinander zu werfen, hat es nicht einfacher gemacht dem Film zu folgen. So unterschiedlich sind die Schauerspieler nicht geschminkt, selbst die Frisuren sind größtenteils gleich. So muss man immer aufpassen, wann man sich gerade befindet. Man kommt zurecht, aber es hätte deutlich besser gelöst werden können. Diese Erzählweise ermöglicht ein paar nette Schnitte und Kniffe. Im Nachgang hätte ich es aber lieber chronologisch gesehen.
Daneben bleibt ein gelungener Film mit guten Schauspielern und einem super Sittengemälde der damaligen Zeit (1860er nach dem US Bürgerkrieg), der es vermag an den richtigen Stellen die richtigen Knöpfe zu drücken, sodass man immer mitfiebert und mitfühlt. Gleichzeitig zeichnet der Film ein progressives Frauenbild, dass ich von einem Buch, dass zur selben Zeit geschrieben wurde, nicht erwartet hätte.
8/10
Poor Things
Ein sehr seltsamer Film, aber auf die gute Art. Sets, Kostüme und auch die Art die Geschichte zu erzählen, erinnern mich an die Filme von Wes Anderson, allen voran Grand Budapest Hotel. Der Film ist aber so viel mehr. Durch die Augen von Bella Baxter lernen wir die Welt kennen, stellen gekannte gesellschaftliche Konstrukte in Frage und erleben die Emanzipation einer Frau, die noch wie ein Kind auf die Welt schaut. Dabei entstehen zum Teil schreiend komische Szenen, da werden philosophische Themen angeschnitten und da gibt es viel Sex. Und auch wenn das alles erstmal seltsam erscheint, so ist es gleichzeitig vertraut, da die vermittelten Gefühle universell gültig sind.
Ein ganz besonderer Film auf den man sich einlassen muss, der einen aber mit einem Rausch an Ideen belohnt. Prädikat künstlerisch wertvoll (auch wenn ich Poor Things nicht mit meiner Mutter schauen würde).
9/10
m.moviepilot.de
