Was denkst du ist die Idee am Reissbrett?
Natürlich sind sie des. Auf sehr clevere Art und Weise natürlich. Da steckt genug dahinter und nicht ohne Grund auch Menschen aus Psychologie/Marketing Crossbereichen.
Schon sehr naiv sonst.
Ich bin jetzt ein paar Stunden in Wuthering Waves drin, daher einmal schnell mein (früher) Eindruck dazu.
Präsentation/Grafik:
Auf einem ganz hohen Level. Die Aufmachung und die Musik sind mehr als gelungen und springen einem sofort ins Auge und ins Ohr, denn die Musik im Startbildschirm allein ist schon unfassbar schön. Die Grafik ist hübsch anzusehen, reißt aber nun auch keine Bäume aus. Die Performance ist in Ordnung, man merkt aber, dass man nicht mit 60 FPS durch die Gebiete zieht (PS5 Pro).
Story:
Erstmal äußerst konfus, aber da ich noch nicht lange gespielt habe, kann ich hier nicht viel zu sagen. Man merkt aber direkt, wie einem mehrere Mitstreiter sofort an die Hand gegeben werden, um den Geheimnissen auf den Grund gehen zu können und um die Story voranzutreiben.
Kampfsystem:
Bisher der stärkste Part von allem, auch wenn ich erst am Anfang bin. Das macht richtig Laune und ist hervorragend umgesetzt. Da darf sich so manch einer gerne von inspirieren lassen. Geht super von der Hand und spielt sich wie aus einem Guss. Wirklich stark.
Allgemein:
Es ist quasi überwältigend, wie man ab Beginn mit Belohnungen überschüttet wird, die man direkt für die Entwicklung der Charaktere (oder anderweitig) verwenden kann. Für gefühlt jede Aktion erhält man etwas, sodass ich schon gar nicht darauf achte, irgendetwas nebenbei machen zu wollen. Ich war alle paar Minuten dabei, meine Charaktere aufzuwerten, und da ich es mir einfach machen wollte, so automatisiert, wie nur möglich. Ganz egal, ob Stats oder irgendwelche Viecher, die man dann als Attacke verwendet. Natürlich kann man die In-Game-Währung auch im Shop verwenden, um sich gewisse Items oder Cosmetics zu angeln, und da kommt dann die Karotte ins Spiel. Beispielsweise jede 10. Ziehung enthält definitiv "dies" oder "das", je nach laufendem Event von "jenem", was da gerade aktuell ist. Will man sofort zu eben dieser Ziehung kommen, kann man für recht kleine Beträge die Währung kaufen und dann entsprechend verwerten. Selbstverständlich einladend gestaltet.
Ich bin da jetzt natürlich mit einem wachen Auge dran gegangen, jedoch bemerkt man direkt, dass das Spiel um den Loop der Belohnungen aufgebaut ist und man den Spieler sanft zum Portemonnaie führen möchte. Nicht übertrieben, sondern mit Bedacht, mit viel Glanz in der Präsentation. Das Spiel ist darauf ausgerichtet, und mir kann keiner erzählen, dass einem das nicht sofort bewusst ist. Man muss sich nur mal vergegenwärtigen, wie surreal es ist, so viele manuelle Möglichkeiten in der Entwicklung der Charaktere anzubieten, die man dann aber quasi voll automatisieren kann, um eben diesen Effekt des Fortschrittes zu erhalten, über den man sich wirklich freut (kein Scheiß, ich habe mich gefreut), allen voran, wenn man es in Aktion miterleben darf, und wie gesagt, stetig im Menü gewesen, um meine Belohnungen zu verwerten, wobei entsprechend die Zeit wie im Flug verging (alter Schwede). Die Spielmechanik (nicht das Gameplay!) ist mit ihrem Loop ganz klar darauf ausgerichtet, den Spieler stets auf Spannung zu halten.
Vorhin habe ich zwar noch große Fresse gehabt, dass ich Wuthering Waves länger spielen will, um mir ein komplettes Urteil bilden zu können. Ich sag aber, wie es ist: Ich bin überfordert mit all dem, was auf dem Bildschirm und in dem Spiel allgemein passiert. Mich erschlägt es förmlich, weil immer etwas los ist. Jedoch haben mich die ersten Eindrücke persönlich schon bestätigt, was auch hier die Thematik bestimmt hat: Spielerisch über jeden Zweifel erhaben, wenn man sich darauf einlassen mag, was aber nichts daran ändert, dass dieses Spiel bewusst um die Monetarisierung herum aufgebaut ist, um den Kunden nachhaltig, aber äußerst subtil (!) dazu zu bringen, immer mal wieder (etwas) Geld zu investieren (auch wenn keiner dazu gezwungen wird), um Freude am Ergebnis dessen haben zu können.
Bei allem Verständnis für die Qualität, aber das ist nicht die Art von Videospielen, die ich erleben und fühlen möchte. Daher lasse ich es bleiben und gehe wieder zurück nach Erebonia, wo ich definitiv besser aufgehoben bin. Daher bin ich mir auch nicht zu schade dafür und hab auch die Eier, das nach den großen Tönen meinerseits klar so zu kommunizieren, dass ich direkt die Reißleine ziehen werde.
Andere Spieler mögen damit (kostenlos) ihre Freude und eine gute Zeit haben können, das ändert jedoch nichts an der Kritik gegenüber dem Aufbau solcher Spiele, die meines Erachtens nach noch immer gerechtfertigt ist. Klassische Spiele sind schlicht anders konzipiert als F2P/Gacha-Titel, auch wenn dort Mikrotransaktionen enthalten sind und es ebenso andere Dinge gibt, die man kritisieren muss (beispielsweise Neuveröffentlichungen mit Zusatz-Content statt DLC etc.). Das sind dennoch unterschiedliche Paar Schuhe.
Aber hier wird ja lieber behauptet, wie scheiße Gameplay der Gacha Spiele doch wären.
Aber das Thema ging eigentlich darum, dass manche Gachaspielen ihre Qualitäten absprechen wollten, weil sie Gacha halt nicht leiden können (oder sich nicht damit auseinander gesetzt haben, wie man hier eindeutig sehen kann

)
Der Großteil kritisiert das System und die Form der Monetarisierung dahinter, nicht das Gameplay oder die Qualität der Titel per se. Komm, Amuro, jetzt sag mir bitte nicht, dass es bei all der Diskussion “lediglich” um das Gameplay gehen würde. Das stimmt einfach nicht.
FF7R ist bei mir nedma in den Top 5 der JRPGs letztes Jahr.
Ja dann reite doch mit
@MrBelesen in den Sonnenuntergang, Du Hater!
