Punkt 1: Hm? Genau das wurde in Zelda BotW sogar kritisiert. Eben nicht nach Schema Zelda zu gehen
Tut man nicht, du kannst komplett ohne eine Instanz zu betreten Ganon besiegen. Die Story hier zu kritisieren ist also falsch. Du kannst höchstens Erinnerungen kritisieren.
Punkt 2: Juckt niemanden, der die Serie kennt. Ich will Fokus auf ausgezeichnetes Gameplay, kein Cutscenes bei Zelda. Ich spiele kein Heavy Rain.
Punkt 3: Völlig leere Oberwelt ist natürlich ein Bullshit. Die Welt ist vollgepackt mit Sachen, du kommst gar nicht mehr los davon. Was habe ich sonst denn bitte über 100 Stunden gemacht? Leere Landschaften besucht oder wie? Und ich gehöre zu Spielern, die ein Spiel sehr schnell durchspielen. Nur mal als Vergleich: Horizon: Zero Dawn habe ich in weniger als 40 Stunden platiniert. Zelda noch nicht mal wirklich alles erkundet.
1. Doch, die grundlegende Ausgestaltung der Haupthandlung ist dieselbe wie seit eh und je. Es geht am Anfang gemächlich los, man bereist verschiedene Orte, führt Gespräche aber irgendwann kommt, wie in jedem Zelda, unweigerlich der Punkt, wo es nur noch heißt: "gehe an diese Orte, meistere die Tempel, besiege den Endgegner und sammle/befreie diese Gegenstände/Personen". Während dieses Vorgangs, der fast das komplette Spiel einnimmt, kommt die Haupthandlung quasi komplett zum Erliegen. Es gibt zwar an den einzelnen Orten meistens noch eine kleine Rahmenhandlung, die mal mehr (MM), mal deutlich weniger (OoT, AlbW) Platz einnimmt aber dieser Punkt kommt immer. MM wird die Rahmenhandlung an den ersten drei Tagen erzählt, an denen man Deku sein muss. Danach heißt es nur noch: "befreie die vier Weisen und halte den Mond auf". Du hast zwar vor Ort noch eine kleine Handlung aber die alles übergeordnete wird bis zum Ende nicht weitererzählt.
Dasselbe Problem hat BotW. Nachdem man in Hateno war, heißt es nur noch "befreie die vier Titanen". Die Haupthandlung um die Verheerung Ganon wird nur noch in Form von diesen Erinnerungen erzählt. Das Niveau der Erinnerungen hätte ich gerne mal übers komplette Spiel. Hier wendet Nintendo seit über zwei Jahrzehnten immer dieselbe Formel an.
2. Sei dir ungenommen aber ist das wirklich eine sonderlich niveauvolle Art, zu diskutieren? Damit begibst du dich fast in die Niederungen unseres Geheimagenten, der immer sehr viel Wert auf objektive Fakten legt und in dem Moment wo diese nicht mehr greifen, immer darauf beharrt, dass seine eigene Meinung halt so sei und er etwas voll doof oder voll gut fände. Für mich erfüllt Nintendo in diesem Punkt einfach gängige Industriestandards nicht.
3. Doch, die Oberwelt ist leer. Ich habe auf der Wii U und auf der Switch jeweils 90h mit dem Spiel verbracht, ich habe die Welt ebenfalls umfangreich erkundet, ich weiß, wovon ich rede.
Als schönes Beispiel, wo die Fassade von BotW ganz gewaltig angefangen hat zu bröckeln, war die Quelle des Mutes. Die habe ich durch puren Zufall gefunden, als ich den Teil der Karte noch nicht mal aufgedeckt hatte und ich war total begeistert, dass es so viele Geheimnisse gab und ich eines durch Zufall gefunden hatte. Maßlos enttäuscht war ich, als sich hinter dieser Quelle des Mutes im Endeffekt nur ein einfacher Schrein versteckt hatte, der noch nicht mal ein Rätsel sondern nur eine Kiste hatte. Da ist mir klargeworden, dass es in dieser riesigen Welt abseits der Kroks und Schreine wirklich nicht viel nennenswertes zu sehen gibt. Ja, es gibt Rätsel und Minispiele aber diese laufen i.d.R. Lediglich auf einen Schrein hinaus und das finde ich einfach schwach. BotW fühlt sich für mich so an, als wären 95% der Ressourcen für die Oberwelt draufgegangen und darüber hinaus hätte man keine Zeit/Geld/Lust gehabt, die Welt auch angemessen mit Inhalt zu füllen.
Um deinen schmerzendes Zeldaherz vllt etwas zu trösten. BotW bleibt dennoch eine der besten Videospielerfahrungen der letzten Jahre. Es hat für mich nur nicht den Stellenwert, den seiner Zeit ein OoT oder MM hatte, da diese Spiele damals einfach quasi nichts falsch gemacht haben. Bei BotW habe ich deutlich mehr zu kritisieren und da sind es auch nicht nur Kleinigkeiten, sondern teilweise wirklich grobe Fehler, die für mich eigentlich zu einem Abzug hätten führen müssen.