Versuch' erstmal zu verstehen was ich geschrieben habe.

Falls Du es nicht
verstehen solltest, so schreibe ich vielleicht mal etwas zu dieser Thematik. Und
nebenbei bemerkt; ms != us.
Dann schreibe mal was dazu.
Leider kenne ich Deine Voraussetzungen nicht, Deine UP sag ja nicht wirklich
was aus. Deswegen will ich das Ganze mal etwas allgemeiner beschreiben.
Fast jede Transaktion/Nachricht erzeugt einen zeitlichen Overhead (Latenzzeit,
setup time) die der Ethernet Adapter braucht um die gegebene Nachricht zu
verarbeiten. Sind die Nachrichten sehr klein, so dominiert der addierte
zeitliche Overhead die Gesamtzeit fuer die jeweilige Transaktion. Will man nun
die reine Performance eines Netzwerks testen (also inkl. Adapter), so macht
man einen sog. 0kb-Ping-Pong Test. Bei diesem Test sendet man eine
0kb-Nachricht (ping) an einen anderen Computer im lokalen Netzwerk, welcher
die empfangene Nachricht dann direkt quittiert (pong). Aus der verstrichenen
Zeit, t, kann man dann "die" Latenzzeit, latency, berechnen; latency = t / 2.
Natuerlich macht man das Ganze ca. 10000 + x mal und mittelt die Werte
dann zu einer average-latency zusammen.
Der Ping-Pong Test wird oft benutzt um die Netzwerk-Latenzzeit von
Supercomputer zu messen. Es handelt sich dabei um ein Programm der
MPI
(Message Passing Interface) Bibliothek. Und da man auf der PS3 auch Linux
fahren kann, kann man sodann diesen Test dort auch machen. Man nehmen
also zwei PS3s und verbinde diese via LAN. Dann installiert man die MPI Lib.
drauf und fuehrt den Test durch. Das Programm wird dann einen Wert von
ca. 150 - 250us ausgeben.
Fuer viele wissenschaftliche Anwendungen (Simulationsprogramme etc.) ist
so eine Latenzzeit aber viel zu hoch. Bei einem standard Gigabit Ethernet
Adapter betraegt die Latenzzeit ca. 50 - 100us.
Wo ist also das Problem bei der PS3? Also der Ethernet Adapter in der PS3
ist eigentlich ein ganz normaler Adapter, es existiert jedoch ein Hardware OS
welches die ganze PS3-Hardware abstrahiert, der sog. Hypervisor. Als
Entwickler kommuniziert man immer nur ueber diesen Hyervisor mit der PS3.
Der Hypervisor schuetzt die Hardware auch vor Hacker-Attacken etc.. Man
vermutet nun, dass die Kommunikation zwischen Hypervisor und Ethernet
Adapter einfach viel zu viel Zeit braucht (wohl aus Sicherheitsgruenden).
Sony kann aber jederzeit den Hypervisor weiter optimieren. Durchaus haben
sie das auch schon oft getan, denn das Ansprechverhalten der
PS3-Netzwerkkomponente ist doch um einiges schneller geworden.
Anbei:
Heutzutage gibt es schon sehr leistungsfaehige Netwerkadapter, z.B.
Myrinet und Infiniband mit Latenzzeiten von 1 - 2us und mit sehr grossen
Bandbreiten von bis zu 841MB/s (Infiniband). Nur leider sind diese Dinger
sehr teuer.
