darkganon schrieb:
naja wenn du einen verbrecher aufhältst und er sich dabei einen knochen bricht, verstösst du auch gegen das gesetz.
watergate wohl auch nicht....
ist es eigentlich moralisch wie gesetzlich überhaupt möglich soldaten und oder widerstandskämpfer zu feiern hm...haben doch meistens gegen bestehende gesetze verstossen
Rein rechtlich gesehen war so einiges gesetzlich verboten, was im nachhinein jedoch oft (und zurecht) als Heldentat bewertet wurde. Im Gegensatz dazu war so einiges was nach dem reinen Gesetztestext nach zu urteilen legal (Kriegshandlungen sind leider in den meisten Fällen legal - und wenn sie erst im nachhinein legalisiert werden) war, im nachhinein betrachtet ein Verbrechen. So einfach ist das also nicht nur nach legal und illegal aufzuteilen.
Die nicht ganz legale Aktion gegen eine durch und durch kriminelle Organisation wie B&H ist IMHO also durchaus gerechtfertigt. Würde man von staatlicher Seite aber per Hacking (um bei dem Beispiel von vor ein paar Seiten zu bleiben) versuchen an die Daten von Leuten heranzukommen, die vielleicht irgendwann komplett verbotenen "Killerspiele" (eigendlich vermeide ich diesen Begriff, denn nicht einmal Manhunt 2 ist in meinen Augen besonders gefährlich) importieren, wäre dies aber IMHO nicht nur in hohem Maße verwerflich sondern sollte für die beteiligten Politiker auch das Ende der Karriere bedeuten (die Volksverhetzende Gleichsetzung von gewaltätigen Videospielen und Kinderpornografie hat ja leider für einen Reaktionären wie Beckstein keine Konsequenzen gehabt). Jede auch noch so illegale Aktion die dazu dient die erlassenen und immer weiter verschärften Gesetze zum "Jugendschutz" zum umgehen/beseitigen/behindern finde ich unterstützenswert, schließlich ist das was man hier in Deutschland "Jugendschutz" nennt für mich nichts anderes als finsterste Kulturbarbarei in Gesetzesform.
Oder um ein paar Beispiele für illegale aber trotzdem positive geschichtliche Daten zu nennen:
z.B.
- Die Flugblattaktion der Geschwister Scholl
- die leider gescheiterten Anschläge auf Hitler
Stauffenberg hat jedoch aus den falschen Gründen gehandelt, denn er war nicht wirklich strikt gegen das dritte Reich sondern war "nur" gegen die Art und Weise der Ausführung. Seine Tat war absolut richtig, seine Motive jedoch nicht. Allgemein fallen die Anschläge von diversen später als Anarchisten oder gar "Kommunisten" gescholtenen Personen im Lichte des eher zwielichtigen von Stauffenberg leider immer unter den Tisch.
- die Aktionen wie Demonstrationen o.ä. aus der Mitte der Bevölkerung, die letzten Endes zum Ende der DDR geführt haben (es gab ein gesetzliches Demonstrationsverbot)
- um beim letzten Beispiel zu bleiben, war z.B. auch die Erstürmung der Stasi-Zentrale durch Demonstranten nicht nur nach den DDR Gesetzen illegal, jedoch IMHO absolut gerechtfertigt und (ebenfalls natürlich IMO) in seiner größtenteils friedlichen Art sogar nachahmungswürdig um nun endlich auch mit dem BND und ähnlichen dubiosen, antidemokratischen und brandgefährlichen Geheimdiensten Schluss zu machen. Das sich auch eine "Behörde" wie der BND dieser Gefahr bewusst ist, sieht man ja auch daran, daß bereits diverse Akten im Fall Muras Kurnaz (natürlich nur ein Unfall) sogar schon vernichtet wurden (die Stasi war da sogar weniger gründlich), als es zu einer Ermittlung kommen sollte - und eine daran beteiligte zwielichtige Gestalt wie Steinmeier wird bei der SPD doch tatsächlich, um dem ganzen die Krone aufzusetzen, auch noch als Kanzlerkandidat gehandelt
.
Und um das letzte Beispiel (Geheimdienste) fortzusetzen:
Ebenfalls rein nach den Gesetzen (zumindest nach denen, die dieser Staat selbst aufgestellt hatte) nach bewertet, war die Tätigkeit der Stasi (sowie jedes anderen Geheimdienstes) hingegen sogar
legal, jedoch moralisch durch und durch verwerflich. Weshalb ich persönlich auch die Mitarbeiter
jedes Geheimdienstes, egal ob es der eines eher "rechten" oder "linken" Staates, sei es Stasi, BND, MAD, NSA, CIA, Homeland Security, KGB, FSB, Mossad ..., für (um dieses harte Wort mal bewusst zu gebrauchen) menschlichen Abschaum halte. Ich würde sogar so weit gehen einen ähnlichen Vorgang wie die Entnazifizierung und "Entstasifizierung" endlich mit BND Mitarbeitern durchzuführen und diese von öffentlichen Ämtern und erst recht Bildungseinrichtungen fernzuhalten (und natürlich den eindeutigen Verbrechern unter ihnen dem Gefängnis zuzuführen). Wir brauchen als nun eine "entBNDfizierung". Wobei auch die Verbindungen mit ausländischen Geheimdiensten aufgedeckt werden sollten, um beispielsweise die Auslieferungsanträge für die Beteiligten an den Verschleppungen von "Terrorverdächtigen" in die inzwischen geschlossenen Geheimgefängnisse (z.B. in Rumänien) oder in das Konzentrationslager Guantanamo endlich an die USA weiterleiten - etwas was ja Schäuble mit allen Mitteln zu verhindern versucht.
darkganon schrieb:
ist es eigentlich moralisch wie gesetzlich überhaupt möglich soldaten und oder widerstandskämpfer zu feiern hm...haben doch meistens gegen bestehende gesetze verstossen
Meiner ganz persönlichen (und vermutlich unpopulären) Meinung nach kann man einen Soldaten
nie feiern. Oder um das Tucholski Zitat mal wieder zu bringen "Soldaten sind Mörder". 100%ig kann ich dem Zitat aber nicht beipflichten, denn Soldaten handeln nun einmal im (irrerweise legalen) Auftrag einer Regierung. Im Kriegsfall sind also eher die Regierungspolitiker die Mörder und die Soldaten sozusagen deren Auftragskiller. Uniformierte Schlächter im Staatsauftrag sozusagen (auf der GC war deren Stand der IMHO einzig bedenkliche, nur hat diesen Deppen dort anscheinend niemand die Meinung gegeigt, das reale Mörder auf einer Videospielmesse nichts verloren haben).
Und ja, ich weiß auf was das letztendlich bedeutet - ich stelle auch das Gewaltmonopol des Staates in Frage.
Die natürliche Reaktion für einen vernünftigen Menschen (sei er aus welchem Grund auch immer gezwungen z.B. in der Bundeswehr zu "dienen") im Krieg ist ganz einfach und egoistisch -
Flucht. Alles andere (also die Ausführung von Tötungs- bzw. Schießbefehlen) ist (wie immer IMHO) völlig unnatürlich. Wenn es zu einem Krieg kommt und man aus welchem Grund auch immer in einem Heer zu dienen hat (sei es aus eigener Dummheit oder Zwang), ist der einzige "Kriegheld" der der einem Konflikt aus dem Weg geht - Deserteure sind die einzig wahren Krieghelden. Ja, ich kann (im Gegensatz zur befehlsmäßigen Kriegshandlung) sogar eher Verständnis dafür entwickeln, wenn ein Soldat gezieltes "Friendly Fire" einsetzt (im Vietnamkrieg landeten gelegendlich gezielte Granatenwürfe der eigenen Leute in den Zelten der Kommandanten) um abzuhauen, wenn er z.B. von einem Offizier an der Flucht gehindert/bedroht wird.
Bei Widerstandkämpfer hingegen ist das weniger eindeutig. Denn was für den einen ein Widerstandkämpfer ist, ist für den anderen ein Terrorist, je nach politischer Lage kann sich die Einschätzung schnell ändern. Widerstandkämpfer und Partisanen waren für die Nazis damals sicherlich auch nur "Terroristen". Je nach der Ausrichtung eines Staates wird ein Widerstandkämpfer also entweder als Held gefeiert oder als Terrorist verfolgt (nach Tchetschenien bzw. Russland schiel).