Es stimmt, das die Dialoge und die Interaktion mit den Gruppenmitgliedern bei Planescape deutlich mehr Priorität haben als die Kämpfe, aber zu einem RPG gehört ja auch wesentlich mehr dazu, als permanent auf den Gegner draufzuknüppeln. Und gerade das macht, ohne wenn und aber, Torment zu einer der besten (Oldschool) RPG's überhaupt.
Keine Frage, aber die nutzlosen RPG Mechaniken machen das Spiel sooo zäh und langsam, mir war irgendwo mittendrin einfach die Lust vergangen, ich musste ein Jahr Pause machen bevor ich es beendet hatte. Hätten sie es einfach gleich als Point&Click Adventure gemacht wäre es doppelt so schnell und man hätte nichts verpasst.
Und selbst wenn man die RPG Mechaniken außern vorlässt, das Spiel verspricht so viel auf der Verpackung, erfüllt aber nichts davon. ich hab' hier die Box liegen, mal sehe was hinten draufsteht...
- "An diesem Ort ist das Wort mächtiger als das Schwer, hier können Gedanken noch Berge versetzen, Welten erschaffen und die Gesetze der Physik umschreiben." Nichts davon kann man im Spiel machen außer in ein Paar Quests (zum Beipiel der Quest um ein magier zu werden) wenn das Skript es so will. Aber man selbst hat keinen Einfluss, entweder man spielt mit dem Skript mit oder nicht.
- "Sie sind hier WIRKLICH mächtig. Leider ist das so ziemlich jede hier..." Auch hier vergeudetes Potential, niemand it wirklich mächtig.
- "Das Planescape Universum ist immer wieder neu und andersartigm es ist voll von wunderschönen Grafiken, bizarren Gegnern und fremdartiger Magie." Blanke Lüge, das komplette Spiel ist ein grau-brauner Haufen, jeder einzelne Ort ist deprimierend. An einigen Orten (Leichenhalle, Stock, Mülldorf, Katakomben) macht das durchaus Sinn, aber das ganze Multiversum? Also bitte. Na gut, in Ort ist anders, die Hölle ist nicht grau-braun, sie ist komplett orange-rot
- "Leiten sie eine bunte Gruppe seltsamer Mitstreiter über die verschiedenen Ebenen von Planescape". nun gut, dann wollen wir mal die Ebenen aufzählen: Sigil, Außenländer, Baator, Festung der Reue. So viel zu entdecken
Mal schauen was in der Anleitung steht...
- "Torment ist nicht die Art von Spiel, in der der Tod nur diese nervtötende Minute zwischen dem letzten Spielbildschirm und dem Laden eines gespeicherten Spielstandes ausmacht". Nein, Torment ist die Art von Spiel, in der der Tod diese fünf nervtötenden Minuten zwischen dem letzten Spielbildschirm und dem Zurücklaufen ausmacht.
- "In Torment bringt der Tod die Handlung vorwärts und ist sogar hilfreich beim Lösen von problemen die vorher unlösbar schienen" Nein.
- "Sie werden bald feststellen, dass Sie sich mehr vor Ideologien und Glaubensrichtungen fürchten müssen als vor irgendeinem dahergelaufenen Dussel mit einem Schwer" Hab' nichts davon im Spiel gefunden.
- "Es ist schwer zu entscheiden welche Werte am wichtigsten sind" Intelligenz auf 16, 17, höchstens 18um die besten Dialogoptionen zu bekommen, Charsima auf 18 und dann alles in Weisheit pumpen um die meisten Erfahrungspunkte zu bekommen. Das ist übrigens die einzige spielenswerte Kombination.
- "Kämpfen ist mehr als blind auf Ihren Gegner einzudreschen und darauf zu hoffen, Sie würden ihm schon irgendwie Schaden zufügen können" Aber genau so habe ich alle Kämpfe gewonnen, dabei hatte ich meinen Charakter gar nicht auf Kämpfe gebaut.
- "Der Tod bringt Ihnen vielleicht eine nützliche Erinnerung oder sogar eine spezielle Fähigkeit und Attribute zurück" Nein, außer das Skript sagt es so.
Mein problem mit Torment ist weniger was es ist, sondern vielmehr mit dem was es verspricht, aber nicht erfüllt
@ hiphish, neuerdings ps3 besitzer?
Öhm, nein?
Und daraus wurde dann Durchschnittskost. Eigentlich kam unter Lionhead garnichts vernünftiges zustande
