Aber verglichen wird doch nur von einem Bruchteil der potentiellen Kunden. Normalen Menschen fällt nicht wirklich auf, dass Half Life 2 "massiv" schlechter aussieht als CoD4. Und Unterschiede zwischen CoD4 und Crysis (grafisch gesehen) fallen nicht mal mehr den meißten Spielern auf.
Naja, es sind nicht ganz so wenige wie man meinen könnte und vorallem ist es die kauffreudigste Gruppe der Spieler. Wenn der Modern Warfare Trailer 10 Millionene Views alleine auf GT und Youtube hat und alleine in Deutschland über 1 Millionen PC-Mags abonniert werden die alle darüber berichten macht das schon etwas aus. Außerdem gabs den Trailer ja sogar während der Eastern Conference Pause zu sehen, insgesamt haben den sicher einige Millionen Menschen gesehen, manche vermutlich mehrfach. Hätte das Spiel Hour of Victory Grafik hätte es auf der E3 sicher nicht diesen Aufwind erlebt. Nach der Show war das Spiel plötzlich die FPS-IP und das lag zum Teil sicher an der genialen Präsentation - unter der Haube ist es einfach Call of Duty 2 in einem anderen Setting.
coke501(tm) schrieb:
Nur ein kleiner Bruchteil derer, die sich für Videospiele interessieren (und niemand von denen, die das noch nicht tun) geben wirklich was auf die neueste Technologie und wer die beste Engine hat, und was weiß ich, was...
Ich unterscheide da strikt zwischen Technik und Grafik. Für Technik interessiert sich sicher niemand aber für Grafik durchaus in gewissen Grenzen. Auch bei Blizzard und Valve geht viel Aufwand in die Assets, die verzichten nur auf aktuellste Technik weils am PC suboptimal ist wenn man eine oder mehrere Käuferschichten ausschließt. Auf Konsolen gibts praktisch keine grafisch schlechten Spiele in den oberen Verkaufsrängen.
Noch viel winziger als bei Spielen sind die Unterschiede bei Filmen. Transformers 2 hat die 10-fache Datenmenge an Renderszenen und einen Guiness-Buch der Rekorde Eintrag für die größte mit Schauspielern gefilmte Explosion. Offensichtlich stehen die Leute drauf sonst gäbe es diese Filme nicht.
coke501(tm) schrieb:
Sie wissen zum Zeitpunkt des Kaufs ja nicht, ob ihnen ein Spiel gefällt. Zudem richten sich die grafisch anspruchsvollen Titel ans "informierte" Publikum, dass der Spielepresse jedes Wort glaubt, und jeden Hype mitmacht.
Sie wissen es spätestens dann wenn jedes zweite Spiel in der Ecke landet und der Spaß langsam teuer wird. Diese Taktik wäre einfach nicht sehr langlebig. 50 - 70 Euro wirft sicher niemand gerne zum Fenster raus. Außerdem dachte ich das "informierte" Publikum fällt sowieso nicht großartig ins Gewicht? ;-)
coke501(tm) schrieb:
Ich frage nochmal: Warum wird der ehrliche PC-Kunde mit DRM gegängelt?? Damit er ein Spiel nicht mehr verkaufen kann, wenn er draufkommt, dass die tolle Verpackung nicht hält, was sie verspricht. Ich warte nur drauf, dass irgendwann auch auf Konsolen das Spiel nicht mehr dir gehört, sondern dir nur noch vermietet wird.
Du hast dir doch die Antwort schon selbst gegeben. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Spiele alle schlecht wären, Spiele sind einfach teuer und die Versuchung sie wieder zu verkaufen wenn man durch ist oder das Spiel nicht gefällt deswegen umso größer. Außerdem macht da jemand anderer mir ihren Produkten extrem viel Geld. Logischerweise wollen die Publisher das unterbinden, muss man aber nicht zwingend auf mangelnde Qualität zurückführen. Man kann es nie allen recht machen, egal wie gut das Spiel ist.
coke501(tm) schrieb:
Und wie Publisher ganz offensichtliche Tatsachen übersehen können, kann ich dir nicht erklären, das musst du schon die Publisher selbst fragen. Denn bei den bestverkauften Spielen dieser Gen lässt sich kein Trend ausmachen, der die beste Grafik mit VKZ in Verbindung bringt.
Zudem ist die Branche in tiefroten Zahlen, wenn du Blizzard (mit WoW) und Nintendo rausrechnest. Offensichtlich machen sie doch nicht alles richtig
Ja wenn man während einer Wirtschaftskrise die zwei umsatzmäßig größten Publisher rausrechnet kommt man eventuell in die roten Zahlen. Das ist jetzt nicht unbedingt überraschend. Außerdem bezog sich das "korrekt" ganz alleine auf die Qualität der Spiele und nicht auf die Wirtschaftlichkeit.
coke501(tm) schrieb:
Das Wort "uns" war unglücklich gewählt, geschenkt... Ich meine diejenigen, die Grafik vergleichen. Wir sind allerspätestens mit dem Beginn dieser Generation an einem Punkt angelangt, wo ein mehr an Grafik kaum noch wahrgenommen wird, gleichzeitig aber massiv mehr kostet. Dennoch gibts auf allen Plattformen genug Leute (und vor allem laute Leute), die unablässig irgendwelche Spiele auf ihre Grafik hin vergleichen. Und die Publisher, welche auch immer in der Zukunft das Sagen haben werden, werden auf diese Leute verzichten, sofern sie nicht bereit sind, die Richtung zu ändern. Die Anforderungen, um diese Leute zufrieden zu stellen sind einfach zu hoch, als dass sie langfristig wünschenswerte Kunden wären.
Assets sind teuer, Beleuchtung, Animationen, Physik, AI und einige Effekte kann man mit beliebiger Rechenleistung beliebig skalieren. Die Spawnpoint Studios der Microsoft Game Studios sagten auf der GDC 09 selbst sie rechnen erst sehr spät mit einer neuen Konsolengeneration, nur etwa 1GB RAM aber massig Rechenleistung. Software kann man beliebig kopieren und da lässt sich noch enorm viel machen ohne die Kosten in Filmbudget-Regionen zu treiben. Vorallem sind Spiele auch deshalb so teuer weil man aus wenig Hardware viel Leistung rausquetschen will. Am PC schaffen es Spiele mit dem halben Budget oder noch erheblich weniger auf grafisch ähnliche oder bessere Ergebnisse. Darum mache ich mir keine Sorgen.
coke501(tm) schrieb:
Und natürlich überwacht der Publisher den Entwicklungsprozess. Und er greift auch regulierend ein. Positiv ist das aber in den seltensten Fällen (imo). Was aber auch nicht heißen muss, dass es besser laufen würde, wenn sie nicht eingreifen würden
Kann ich nicht beurteilen, ich halte aber nicht umsonst am meisten von unabhängigen Entwicklern die sich erst Publisher suchen wenn das Spiel vorzeigbar ist. ;-)
@Painkiller: Ich hatte ja nie eine id Engine in der Hand aber man sagt ihnen nach schlechte Tools zu haben und für große Teams unpraktikabel zu sein. Außerdem gibt's bei id Software sehr sehr viel weniger Support als beispielsweise bei Epic. Damals bei Quake 3 war das noch kein großes Thema, heute sind die Tools das was die Engine erst attraktiv macht. Du sagst selbst, dass es das Ziel ist die Engine für andere Teams interessant zu machen, genau das war die Doom 3 Engine aber eben nicht. Man erkennt schon System dabei, das was ids nächstes Spiel verlangt ist das größte Aushängeschild der nächsten Engine. War bei Doom so und ist bei Rage auch so. Mich würde es nicht wundern wenn id Software das wirklich als Nebengeschäft sieht.