Ich würde dein Nostalgieargument bei Dragon Ball nicht mal abstreiten. Hätte ich damals DBZ nicht geschaut würde ich garantiert kein DBS schauen. Es scheint nur Nintendo-Kunden so zu stören sich einzugestehen das man nur noch aus Nostalgiegründen dabei ist.
Du vermischst nun leider einige Punkte, die sich nicht ganz so einfach vermischen lassen. Ich muss auch zugeben, dass ich mich etwas unklar ausgedrückt habe. Es gibt einen relativ großen Unterschied zwischen Mario und Naruto/Dragon Ball, den du hier übersiehst. Bei Naruto haben wir eine ausdrücklich definierte Zielgruppe, die sich größtenteils auch in der Realität zeigt: Ein Shōnen-Anime ist bereits von den Machern explizit auf männliche Jugendliche zugeschnitten - denn genau das bedeutet
Shōnen - und wird auch überwiegend von dieser Zielgruppe konsumiert. Ein Shōnen-Anime ist vergleichbar mit einem Jugendroman, der nun mal auch klar auf Jugendliche zugeschnitten ist. Soll nicht heißen, dass es auch erwachsene gibt, die die Jugendromane lesen - die große Mehrheit werden jedoch Jugendliche sein.
Bei Videospielen ist die ganze Situation durch die Geschichte natürlich etwas unübersichtlich und eine solch klare Klassifizierung fehlt in den meisten Fällen
(mal mit Ausnahme von Lernsoftware oder klaren Kinderspielen wie Winnie Puu, Barbie, u.ä.). Videospiele waren ganz grundsätzlich lange Zeit als Kinderkram verpönt. Die große Mehrheit der erwachsenen Leute, die heute Videospiele konsumieren, tun dies seit ihrem Kindesalter. Die große Mehrheit dieser Leute wird irgendwann in ihrer Kindheit einen Mario-Titel gespielt haben. Ich glaube nicht, dass jemand mit 25 denkt
"Oh, ich habe zwar noch nie ein Computerspiel angefasst, aber ich spiele nun Uncharted!" Entsprechend ist es natürlich etwas absurd, den Erfolg von Mario bei erwachsenen Menschen auf den Nostalgie-Faktor zu schieben. Denn nach dieser Argumentation könnte man das über jedes Videospiel sagen: Wir alle spielen heute wahrscheinlich nur, weil wir es als Kind auch getan haben. Böse Zungen könnten also behaupten, dass wir alle nur der Nostalgie wegen Videospiele konsumieren.
... darauf können wir uns natürlich einigen. Ich glaube nämlich, das ist ein durchaus relevanter Faktor, warum heute ältere Leute eher Videospiele konsumieren als früher.
Zusätzlich dazu hat ein Computerspiel natürlich auch noch weitere Reize für den Konsumenten. Ist eine Serie/ein Film/ein Roman auf jugendliche zugeschnitten, also ist sind Geschichte und Charaktere auf Jugendliche zugeschnitten, bleibt nicht viel, was Erwachsene ansprechen könnte. Bei einem Videospiel sieht die Situation natürlich etwas anders aus. Gerade Mario wird auch heute noch von allen Seiten für überragendes Gameplay gelobt. Ich glaube nicht, dass hier jemand abstreiten würde, dass die Thematik von Mario genauso kindisch ist, wie die von Naruto. Mario Games habenaber halt noch eine weitere Komponente, die auch für Erwachsene ihren Reiz hat. Deshalb kam ich ursprünglich auch mit dem Vergleich mit den Naruto-Games an: Da sähe ich die Situation eigentlich ähnlich.
(Nur dass die Games vom Gameplay her halt ziemlich beschissen sind und darum der Reiz wieder verfliegt. Dadurch lebt das Game wieder von der Thematik, also der Jugendanime Vorlage. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Und kommt mir nicht mit der Herausforderung und dem Schwierigkeitsgrad der Spiele. Man ist in keinem Alter so gut in Videospielen wie zwischen 14 und 18 - also als Jugendlicher. Man baut was Reaktionszeit, Lernfähigkeit, Geschwindigkeit etc. nun mal relativ schnell ab, wenn man erwachsen ist. Also ist ein hoher Schwierigkeitsgrad alles andere als ein Faktor, der ein Game
"erwachsen" macht.
Ein Mario Run sagt noch nicht mal im Ansatz was darüber aus wie tief der Konsument noch im Nintendo-Universum hängt.
Das würde mich aber nun doch sehr interessieren warum.
Oh das ist also Schwachsinn was? Kannst ja gern mal deinem Kind/Neffen/Random-Kleinkind nen Saw-Film oder The Ring "demonstrieren" die Reaktion wäre sicher interessant, aber hey kannst ihm ja mit Nachdruck erklären das Gewalt usw. nichts damit zu tun hat ob ein Produkt für Erwachsene ist oder nicht :v:
Du drehst hier alles um, wie es dir gerade passt. Ich habe nie gesagt, dass
Saw und
The Ring für Kinder geeignet sind. Ich habe gesagt, dass ein Film wie
Schindlers Liste genauso wenig auf Kinder zugeschnitten ist wie
Saw oder
The Ring - und das obwohl es vom gesetzlich vorgeschriebenen Mindestalter her ein Film für 12-Jährige ist. Natürlich kann ein Zwölfjähriger den Film schauen; er wird nur kaum was verstehen. Entsprechend ist es natürlich völlig absurd zu behaupten, der Film sei auf 12 Jährige zugeschnitten, nur weil er ab 12 freigegeben ist.
Letztendlich entscheidet die Gewalt-/Sex/Drogen-/Whateverdarstellung darüber, ob ein Kind einen Film sehen sollte und
darf. Hier wird dir keiner widersprechen. Ob ein Film jedoch auf Kinder zugeschnitten ist, ist eine
völlig andere Sache. Und hier wird in absurder Weise versucht zu argumentieren, dass ein Film, den ein Kind grundsätzlich sehen
darf automatisch dieses Kind als Zielgruppe hat. Und das ist nun mal völliger Quatsch.