Trump ist nicht der Ursprung der aktuellen US-Polarisierung aber jemand, der sie nicht nur dazu ausgenutzt hat, um sich selbst zu bereichern, sondern gar nicht anders kann als permanent all jene Personen und Gruppen zu bashen, die ihm entweder nicht loyal genug vorkommen, oder die er dämonisieren kann, um seine Fans zu erfreuen. Dass er darüber hinaus versucht hat, seine verlorene Wahl durch Verfahrenstricks und aufgehetzte Mobgewalt in einen Sieg zu verwandeln, ist disqualifizierend.
Absurdität ist in meinen Augen, bei einem so durchwegs radikal-kontroversen Charakter zu fordern, man möge seine außergewöhnlichen Äußerungen und bizarren Versprechen als gelassene, sachliche Normalität verkaufen. Er soll nun gerne den Schutz eines amtierenden Präsidenten kriegen auf absehbare Zeit (und nicht nur den geringeren Schutz eines Kandidaten oder Ex-Präsidenten) aber niemand kann ruhigen Gewissens behaupten, dass Trump ein normaler Politiker ist, der für policies kritisiert wird.
Wenn man in Reaktion auf diese tragischen Attentatsversuche dann aber liest, die Medien mögen Trump endlich weniger kritisieren, dann weiß ich aber auch endlich, was wir in Wahrheit von all den pathetischen Reden über die Sorgen um die Meinungsfreiheit und die Panik über Bitten, Twitter möge doch mehr moderieren, halten sollten.