Leute, laßt mal die Ign-Gerüchte-Kiste abseits liegen. Wenn ihr Gerüchte wollt, dann laßt uns doch selbst welche generieren!
Ich will mal einen kleinen geistlosen Exkurs durch die letzten Zelda-Spiele machen. Fangen wir vielleicht bei dem letzten an: eigentlich hat mir der Cel-Shading-Look sehr gut gefallen, er paßt zu dem Topic, wie ich finde. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese verheerende Sintflut, die den hyrulianischen Kontinent überflutete, bei dieser grafischen Sparversion besser nie erschienen wäre! Das Wasser sah einfach entsetzlich aus, die langen Bootsfahrten nervten und langweilten unheimlich. Diese ganze Wassergeschichte wäre, gleich dem Film Waterworld, besser nie in die Realität umgesetzt worden.
Was mich jedoch am meisten an Zelda WW enttäuschte (ja, das Wasser war es dann doch nicht), war dieser geringe Schwierigkeitsgrad, der selbst Einsteiger in keinster Weise zu fordern wußte. Damit beziehe ich mich gar nicht auf die Rätsel, die waren stellenweise schön knifflig und überzeugten durch ihre Ausgewogenheit.
Was meine ich wohl? Natürlich diese billigen Kämpfe (darf man das noch so nennen?). Gerade hier konnte keine Spannung aufkommen; bin mir deshalb auch nicht mehr ganz so sicher, ob wir es bei Zelda noch mit einem Action-Adventure zu tun haben.
Ein großes Plus wiederum die perfekte Kameraführung, die den Kamera-Graus aus OoT-Zeiten endgültig vergessen ließ (ich hoffe, das neue Zelda folgt nicht auch noch bei der Kameraführung seinem großen Vorbild OoT).
Die Inszenierung der Story konnte mich allerdings wiederum überzeugen, wobei das die Überleitung zu OoT sein soll.
Diese Story konnte mich nämlich nicht überzeugen, eigentlich überhaupt nicht, und das wird hier sicher viele verwundern. Bei meinem Urteil bildet aber "A link to the past" den Ausgangspunkt. Denn kein anderes Zelda konnte m. E. mit einer besseren Story und Atmosphäre glänzen als eben dieses. Unverkennbar daher auch die vielen Gehversuche des Nachfolgers
OoT im Schatten seines Vorbilds.
Keine Frage: OoT erreicht eine epochale Größe. Dennoch bewirkt diese Größe bei mir nicht solche atmosphärische Dichte, genauer: nicht die düstere Atmosphäre des Vorgängers. Technisch gehört OoT die Meisterschaft, keine Frage. Und auch was Schwierigkeitsgrad und Spiellänge angeht, setzt dieser Teil die bis jetzt geltenden Maßstäbe.
Ändert aber nichts an den vielen schlechten Analogien zu A link to the past (=Alttp) bei der Story, die einfach nicht mehr so überzeugen kann. Vielleicht liegt es auch an der Spielewelt, die einfach nicht mehr diese Dunkelheit und Bosheit eines Alttp transportieren kann. Manchmal hat man sogar das Gefühl, daß einige Charaktere wie Fremdkörper in der Zeldawelt wirken. Viele neue Charaktere wirken auch kindisch und nehmen dadurch dem Spiel zusätzlich an düsterem Ernst.
Über mein Lieblingszelda müssen wir deshalb wohl keine Worte mehr verlieren. Beste Story, fesselndste Atmosphäre. An dieser Story mußten sich seither alle darauffolgenden Zeldas messen lassen (auch wenn das einige OoT-Fans natürlich anders sehen (z. T. ja auch zurecht)).