von 4 players über Resistance: Fall of Man von der TGS
Im Schatten von Gears of War
Wer sich im März eine PlayStation 3 kauft, will vor allem eines: brillante Next-Generation-Grafik. Und er will vielleicht die Gewissheit, dass er für sein teures Geld auch eine bessere Kulisse als auf der Xbox 360 genießen kann. Immerhin will jeder Euro auch im Freundeskreis gerechtfertigt sein. Und gerade Shooter sind für alle Plattformen immer noch die Gradmesser für technische Qualität und Leistungsfähigkeit - egal ob Halo, Half-Life 2 oder Killzone 2; das allerdings auch auf der Tokyo Game Show noch nicht gesehen wurde. In die Fußstapfen der untergetauchten Traileraction muss jetzt ein anderer Waffenporno rücken: Resistance: Fall of Man .
Eine heikle Situation für die Jungs von Insomniac, die vorher das ansehnliche, aber nicht auf Wow-Effekte ausgelegte Ratchet & Clank gemacht haben. Nach eigenen Angaben sind sie aber froh über diesen Szenariowechsel, sie sehen das sogar als "Entspannung" nach der Ratchet-Reihe. Also kurz zum Inhalt: Resistance ist ein gewöhnlicher Shooter, der von seinen Waffen-Gimmicks lebt und euch in ein alternatives London entführt, das von den außerirdischen Chimera tyrannisiert wird, die alle Lebewesen mit einem Virus infizieren. Ein Schuss Horror soll die Action hier auflockern - ähnlich wie bei Gears of War . An dieser Stelle wird die Situation noch heikler für Resistance, denn das ist der direkte Konkurrent auf der Xbox 360.
Große Levels statt Traumgrafik
Also gleich zur wichtigsten Frage: Können die Amerikaner das Versprechen hoch aufgelöster und brillanter Shooterwelten einlösen? Nein. Ganz und gar nicht. Um ehrlich zu sein: Wir waren erstaunt, dass dieses Spiel auf einer PlayStation 3 lief. Das klingt hart, aber wir haben eine laut Entwickler fast fertige Version ausgiebig erleben können. Egal ob man auf den Boden oder auf Wände schaut, egal ob man in Hallen Militärfahrzeuge oder Kisten betrachtet: die Texturen haben PS2-Niveau und lassen jegliche Körnigkeit oder Plastizität vermissen. Man kann auch nicht alle Scheiben oder Reifen zerschießen, so dass die Welt auch physikalisch inkonsequent wirkt. Sie sieht nicht schlecht aus, Qualm, Schreie und Grautöne sorgen sogar für eine in Ansätzen beklemmende Atmosphäre, die Architektur versetzt einen umgehend in Englands Hauptstadt, aber all das eben nicht auf hohem Niveau und schon nach einer halben Spielstunde irgendwie fade.