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- 19 Dez 2002
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Da in dem anderen Fable Thread ja lieber darüber diskutiert wird, wer denn nun Ahnung von Videospielen hat, die er noch nie gespielt hat, hier die Gelegenheit für Menschen, die das Spiel wirklich schon genossen haben, ihre Eindrücke zu posten.
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Nun bin ich einige Stunden durch Albion gereist und möchte Euch davon Kunde geben.
Die Grafik von Fable ist durchaus sehr sehenswert, insbesondere die Gesichtsausdrücke der Charaktere sind sehr gelungen. Die Spielgrafik an sich hat ihren eigenen, durchaus geschmacksabhängigen Stil, ist für ein Action Adventure aber sehr gelungen. Leider läuft das Spiel nur mit ca. 25-30 fps, was aber bei einem AA nicht so sehr ins Gewicht fällt. Die Kameraperspektive ist dafür hervorragend gelöst, ich habe bisher noch keine Schwierigkeiten damit gehabt meine Kämpfe sauber und koordiniert zu gewinnen.
Ein Bereich in dem Fable alle bisher erschienen AAs in den Schatten stellt ist der Sound. Die musikalische Untermalung ist hervorragend gelungen und kommt sehr atmosphärisch rüber. Geradezu atemberaubend ist die Sprachausgabe, hier ist es Lionhead gelungen tatsächlich jedem Charakter eine absolut passende Synchronstimme zu verleihen. Auch der DD Sound ist gut abgemischt, so dass man die Umgebungsgeräusche problemlos orten kann.
Kommen wir nun zu dem Teil, der insbesondere bei Fable am umstittensten sein dürfte, dem Gameplay. Wie aus meiner Titelzeile abzuleiten ist Fable kein RPG im herkömmmlichen Sinne, sondern eher ein Action Adventure in dem der Spieler fast beliebige Entfaltungsmöglichkeiten hat. So kann wirklich jeder _sein_ Spiel so gestalten wie er es möchte. Wenn man möchte folgt man strikt der vorgegebenen, eher konventionellen, Story und ist nach ca. 15 Stunden durch das Spiel gehuscht hat aber das wesentliche Spielelement versäumt. Es geht in Fable tatsächlich um nichts anderes als darum sich auszuleben. Die Anzahl der Möglichkeiten ist schier unbegrenzt. Wenn man nur den Aspekt der Aufgaben betrachtet so hat man bei diesen die Möglichkeit zu entscheiden, ob man sie auf eine gute oder eine böse Art lösen will. Man legt sich aber nicht generell fest, sondern kann diese Festlegung tatsächlich von Aufgabe zu Aufgabe ändern. Das Verhalten was man an den Tag legt führt langfristig dazu dass sich das Aussehen des Charakters verändert. Agiert man vorwiegend böse wachsen einem Hörner, läuft man als Gutmensch durch die Gegend bekommt man einen Heiligenschein und Schmetterlinge umkreisen den Kopf. Die Quests an sich sind eher einfach gestaltet, aber Molyneux wäre nicht Molyneux, wenn er sich nicht etwas hätte einfallen lassen, das dem Spieler auch hier Entscheidungsfreiheit gibt. Sobald man eine Aufgabe akzeptiert kann man nämlich entscheiden, ob man diese "boasten" will. Boasting bedeutet dass man die Aufgabe eben nicht auf dem normalen Weg löst, sondern sich darüberhinaus Handicaps auferlegt (z.B: Die Aufgabe ohne Waffen erledigen, oder ohne dass man einen Treffer kassiert usw. usw.) Je mehr man das "Boasting" nutzt umso höher wird, bei erfolgreichem Bestehen, der Bekanntheitsgrad.
Viel interessanter ist aber das Leben dass man neben der Arbeit lebt. So kann man sich die Hucke vollsaufen bis man kotzt, natürlich nicht ohne eine Lokalrunde nach der anderen geschmissen zu haben. Man kann heiraten und sich im nächsten Dorf eine Geliebte halten. Wer drauf steht kann auch dem eigenen Geschlecht Avancen machen. Das was man tut wirkt sich auf die Darstellung des eigenen Charhakters aus, wenn man im Kampf zuviele Treffer einsteckt, bekommt man teilweise recht fies aussehende Narben, die es einem natürlich nicht einfacher machen ein nettes Mädel kennen zu lernen. Man kann sich auf viele verschiedene Arten tätowieren lassen, diese Tätowierungen haben unmittelbare Auswirkungen darauf wie einem die Dorfbewohner entgegentreten. Man kann sich eine Wampe anfressen, wer viel kämpft bekommt einen ansehnlichen Oberkörper, man kann nach Schätzen graben (oder Leichen exhumieren und deren Gegenstände an sich nehmen) und noch vieles vieles mehr...
Eine kleine Anekdote aus meinem Spiel: Ich habe als Kind aus Spaß an der Freud ein paar Hühner gejagt, von da an haben mich die Bewohner eines Dorfes als "Chicken Chaser" tituliert, UND DAS OBWOHL ICH IHNEN GERADE GEHOLFEN HATTE DIE WESPEN VON IHREM PICKNICKPLATZ ZU VERTREIBEN! Na ja, das Dorf ist inzwischen niedergebrannt aber erst nachdem ich eine ihrer Frauen geschwängert und ihre Goldvorräte geplündert habe.
Meine Empfehlung: Wer Lust hat mal ein echtes "Being there" in einem Videospiel zu erleben, sollte sich Fable auf keinen Fall entgehen lassen! Lionhead ist es gelungen den Weg den OoT begonnen hat konsequent weiterzugehen.
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Nun bin ich einige Stunden durch Albion gereist und möchte Euch davon Kunde geben.
Die Grafik von Fable ist durchaus sehr sehenswert, insbesondere die Gesichtsausdrücke der Charaktere sind sehr gelungen. Die Spielgrafik an sich hat ihren eigenen, durchaus geschmacksabhängigen Stil, ist für ein Action Adventure aber sehr gelungen. Leider läuft das Spiel nur mit ca. 25-30 fps, was aber bei einem AA nicht so sehr ins Gewicht fällt. Die Kameraperspektive ist dafür hervorragend gelöst, ich habe bisher noch keine Schwierigkeiten damit gehabt meine Kämpfe sauber und koordiniert zu gewinnen.
Ein Bereich in dem Fable alle bisher erschienen AAs in den Schatten stellt ist der Sound. Die musikalische Untermalung ist hervorragend gelungen und kommt sehr atmosphärisch rüber. Geradezu atemberaubend ist die Sprachausgabe, hier ist es Lionhead gelungen tatsächlich jedem Charakter eine absolut passende Synchronstimme zu verleihen. Auch der DD Sound ist gut abgemischt, so dass man die Umgebungsgeräusche problemlos orten kann.
Kommen wir nun zu dem Teil, der insbesondere bei Fable am umstittensten sein dürfte, dem Gameplay. Wie aus meiner Titelzeile abzuleiten ist Fable kein RPG im herkömmmlichen Sinne, sondern eher ein Action Adventure in dem der Spieler fast beliebige Entfaltungsmöglichkeiten hat. So kann wirklich jeder _sein_ Spiel so gestalten wie er es möchte. Wenn man möchte folgt man strikt der vorgegebenen, eher konventionellen, Story und ist nach ca. 15 Stunden durch das Spiel gehuscht hat aber das wesentliche Spielelement versäumt. Es geht in Fable tatsächlich um nichts anderes als darum sich auszuleben. Die Anzahl der Möglichkeiten ist schier unbegrenzt. Wenn man nur den Aspekt der Aufgaben betrachtet so hat man bei diesen die Möglichkeit zu entscheiden, ob man sie auf eine gute oder eine böse Art lösen will. Man legt sich aber nicht generell fest, sondern kann diese Festlegung tatsächlich von Aufgabe zu Aufgabe ändern. Das Verhalten was man an den Tag legt führt langfristig dazu dass sich das Aussehen des Charakters verändert. Agiert man vorwiegend böse wachsen einem Hörner, läuft man als Gutmensch durch die Gegend bekommt man einen Heiligenschein und Schmetterlinge umkreisen den Kopf. Die Quests an sich sind eher einfach gestaltet, aber Molyneux wäre nicht Molyneux, wenn er sich nicht etwas hätte einfallen lassen, das dem Spieler auch hier Entscheidungsfreiheit gibt. Sobald man eine Aufgabe akzeptiert kann man nämlich entscheiden, ob man diese "boasten" will. Boasting bedeutet dass man die Aufgabe eben nicht auf dem normalen Weg löst, sondern sich darüberhinaus Handicaps auferlegt (z.B: Die Aufgabe ohne Waffen erledigen, oder ohne dass man einen Treffer kassiert usw. usw.) Je mehr man das "Boasting" nutzt umso höher wird, bei erfolgreichem Bestehen, der Bekanntheitsgrad.
Viel interessanter ist aber das Leben dass man neben der Arbeit lebt. So kann man sich die Hucke vollsaufen bis man kotzt, natürlich nicht ohne eine Lokalrunde nach der anderen geschmissen zu haben. Man kann heiraten und sich im nächsten Dorf eine Geliebte halten. Wer drauf steht kann auch dem eigenen Geschlecht Avancen machen. Das was man tut wirkt sich auf die Darstellung des eigenen Charhakters aus, wenn man im Kampf zuviele Treffer einsteckt, bekommt man teilweise recht fies aussehende Narben, die es einem natürlich nicht einfacher machen ein nettes Mädel kennen zu lernen. Man kann sich auf viele verschiedene Arten tätowieren lassen, diese Tätowierungen haben unmittelbare Auswirkungen darauf wie einem die Dorfbewohner entgegentreten. Man kann sich eine Wampe anfressen, wer viel kämpft bekommt einen ansehnlichen Oberkörper, man kann nach Schätzen graben (oder Leichen exhumieren und deren Gegenstände an sich nehmen) und noch vieles vieles mehr...
Eine kleine Anekdote aus meinem Spiel: Ich habe als Kind aus Spaß an der Freud ein paar Hühner gejagt, von da an haben mich die Bewohner eines Dorfes als "Chicken Chaser" tituliert, UND DAS OBWOHL ICH IHNEN GERADE GEHOLFEN HATTE DIE WESPEN VON IHREM PICKNICKPLATZ ZU VERTREIBEN! Na ja, das Dorf ist inzwischen niedergebrannt aber erst nachdem ich eine ihrer Frauen geschwängert und ihre Goldvorräte geplündert habe.
Meine Empfehlung: Wer Lust hat mal ein echtes "Being there" in einem Videospiel zu erleben, sollte sich Fable auf keinen Fall entgehen lassen! Lionhead ist es gelungen den Weg den OoT begonnen hat konsequent weiterzugehen.