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- 17 März 2005
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Ihr seht richtig: ich sah mich veranlaßt, ein paar Änderungen an diesem Thread vorzunehmen, um ihn in einen größeren Kontext zu stellen. Thema ist also Nintendos E3-Auftritt. Dieser Thread soll JEDEM die Möglichkeit bieten, sein eigenes Resümee aus der diesjährigen Nintendo-E3 zu ziehen.
Was durfte/mußte/konnte man von Nintendos E3-Messe erwarten?
Und wurde Nintendo diesen Erwartungen gerecht?
Wir wollen uns hier aber nicht nur auf eine rückwärtsgewandte Betrachtung beschränken, sondern auch den Blick nach vorne richten. Jetzt, nachdem die E3 (fast) zu Ende gegangen ist, stellt sich natürlich die Frage, wie die nächsten Schritte von BigN aussehen werden.
Erst einmal: welchen Weg wird Nintendo nach eigenen Angaben die kommenden Monate beschreiten und wie bewertet IHR diesen Weg?
Zweitens: welche Schritte müßte Nintendo eurer Meinung nach unternehmen, um sich für das Jahr 2006 richtig zu positionieren?
Ich möchte hier mit meinem Resümee beginnen und beziehe mich dabei auf ein Interview, das IGN mit Shigeru Miyamoto am 19. 05. 05 geführt hat. Wie ich finde, ist dieses Interview für mich ein wenig symptomatisch für Nintendos diesjährigen E3-Auftritt.
Nachdem Reggie für diese E3 zumindest Video-Material zu Mario 128 angekündigt hatte, freuten sich die meisten Nintendo-Fans darüber sicherlich gleichermaßen wie über neue Infos zum Revolution. Doch irgendwie lief dann doch alles anders als erwartet. Zwar sahen wir Mario als Baseballer, Fußballer und Tänzer, aber von dem Mario, der die Spielewelt ähnlich revolutionieren sollte wie das 1995 Mario 64 gelang, war weit und breit keine Spur.
Da verwunderte es kaum, daß IGN gleich zu Beginn des Interviews die Frage stellte: was ist eigentlich mit Mario 128 los? Ziemlich ernüchternd die Antwort darauf: Mario 128 gibt es laut Miyamoto noch gar nicht! Wie bitte? Ähm, Entschuldigung, aber habe ich da richtig gehört oder ist das nur einer der Witze, wie sie von Nintendo auf der PK reichlich gepflegt worden sind? Nein, richtig gehört! Zur Zeit probiere man in Kyoto verschiedene Experimente mit Mario aus. Ob es überhaupt ein Mario 128 geben wird, sei noch gar nicht klar.
Wie war das noch gleich? Was hörten wir noch vor wenigen Monaten aus dem Munde des Reggie-nators: Yes. In terms of how we're going to show Mario 128, though, it's likely that we'll show it in video form more than playable. Da bleibt mir doch glatt die Spucke weg.
Noch irritierter war ich, als Reggie in einer Gamespot-Veranstaltung am 19. 5. 05 namens A man called Reggie auf die Frage eines sichtlich enttäuschten und vielleicht auch genauso wie ich verärgerten Zuschauers, warum man denn nichts von Mario 128 gesehen habe, versetzte, er könne nur das zeigen, was ihn Miyamoto auch zeigen lasse, und ihm tue es natürlich auch sehr leid und er entschuldige sich auch dafür, daß nichts von Mario 128 zu sehen war. Als der Zuschauer dann nachhackte, ob Mario 128 denn überhaupt existiere, bestätigte Reggie nach kurzem Zögern und Überlegen, daß er ein paar Szenen daraus bereits gesehen habe.
Ähm, was? Habe ich nur ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis oder hat Reggie einfach bloß Erfahrungen mit halluzinogenen Mushrooms gesammelt: es muß letzteres der Fall sein, denn am selben Tag äußerte Miyamoto doch in seinem Interview mit IGN, daß Mario 128 gar nicht existiere.
Es sind genau solche Widersprüche gewesen, die ein schlechtes Licht auf Nintendos E3-Auftritt in meinen Augen geworfen haben. Ein weiteres Beispiel gefällig? Die Hardwarepower des Revolution: mal hieß es, man könne mit der nächsten Generation der Konkurrenz durchaus mithalten, dann hieß es, daß der Revolution dreimal so leistungsstark wie der GC sein soll und zu guter Letzt ließ Miyamoto verlautbaren, daß man noch gar keine Angaben zur Horsepower machen könne, weil man erst einmal die Softwaretests abwarten müsse. Ja was denn nun?
Das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Geheimniskrämerei zu tun; so etwas bezeichne ich als Wirrwarr. Und dieser Wirrwarr läßt bei mir den Eindruck entstehen, als ob man bei Nintendo selbst nicht so recht weiß, was eigentlich Sache ist.
Von souveräner Geheimniskrämerei kann da keine Rede mehr sein. Vielmehr glaube ich, daß die Geheimniskrämerei größtenteils darin besteht, von internen Problemen abzulenken. Die Revolution scheint nicht nur für die Fans, sondern auch für Nintendo selbst schwer verdaulich zu sein.Sollte ich mich irren und Nintendo hat die Lage souverän im Griff und alles läuft nach Plan, dann muß man zumindest konstatieren, daß die Außendarstellung auf der E3 einen ganz anderen Eindruck hinterlassen hat. Die Imagepflege, die seit der E3 04 positiv betrieben wurde, hat Nintendo m. E. durch diesen E3-Auftritt konterkariert. Die wichtige Mobilisierung der Fangemeinde und potentieller Revolution-Käufer ist auf dieser E3 ich sage es ganz drastisch verschlafen worden. Sind das glückliche Vorzeichen für das Jahr 2006? Ich meine nein!
Quellen: Gamespot-Interview mit Reginald Fils-Aime: http://www.gamespot.com/e3/e3live.html (s. unter E3 Live Schedule 'A man called Reggie')
IGN-Interview mit Shigeru Miyamoto: http://cube.ign.com/articles/617/617000p1.html
Was durfte/mußte/konnte man von Nintendos E3-Messe erwarten?
Und wurde Nintendo diesen Erwartungen gerecht?
Wir wollen uns hier aber nicht nur auf eine rückwärtsgewandte Betrachtung beschränken, sondern auch den Blick nach vorne richten. Jetzt, nachdem die E3 (fast) zu Ende gegangen ist, stellt sich natürlich die Frage, wie die nächsten Schritte von BigN aussehen werden.
Erst einmal: welchen Weg wird Nintendo nach eigenen Angaben die kommenden Monate beschreiten und wie bewertet IHR diesen Weg?
Zweitens: welche Schritte müßte Nintendo eurer Meinung nach unternehmen, um sich für das Jahr 2006 richtig zu positionieren?
Ich möchte hier mit meinem Resümee beginnen und beziehe mich dabei auf ein Interview, das IGN mit Shigeru Miyamoto am 19. 05. 05 geführt hat. Wie ich finde, ist dieses Interview für mich ein wenig symptomatisch für Nintendos diesjährigen E3-Auftritt.
Nachdem Reggie für diese E3 zumindest Video-Material zu Mario 128 angekündigt hatte, freuten sich die meisten Nintendo-Fans darüber sicherlich gleichermaßen wie über neue Infos zum Revolution. Doch irgendwie lief dann doch alles anders als erwartet. Zwar sahen wir Mario als Baseballer, Fußballer und Tänzer, aber von dem Mario, der die Spielewelt ähnlich revolutionieren sollte wie das 1995 Mario 64 gelang, war weit und breit keine Spur.
Da verwunderte es kaum, daß IGN gleich zu Beginn des Interviews die Frage stellte: was ist eigentlich mit Mario 128 los? Ziemlich ernüchternd die Antwort darauf: Mario 128 gibt es laut Miyamoto noch gar nicht! Wie bitte? Ähm, Entschuldigung, aber habe ich da richtig gehört oder ist das nur einer der Witze, wie sie von Nintendo auf der PK reichlich gepflegt worden sind? Nein, richtig gehört! Zur Zeit probiere man in Kyoto verschiedene Experimente mit Mario aus. Ob es überhaupt ein Mario 128 geben wird, sei noch gar nicht klar.
Wie war das noch gleich? Was hörten wir noch vor wenigen Monaten aus dem Munde des Reggie-nators: Yes. In terms of how we're going to show Mario 128, though, it's likely that we'll show it in video form more than playable. Da bleibt mir doch glatt die Spucke weg.
Noch irritierter war ich, als Reggie in einer Gamespot-Veranstaltung am 19. 5. 05 namens A man called Reggie auf die Frage eines sichtlich enttäuschten und vielleicht auch genauso wie ich verärgerten Zuschauers, warum man denn nichts von Mario 128 gesehen habe, versetzte, er könne nur das zeigen, was ihn Miyamoto auch zeigen lasse, und ihm tue es natürlich auch sehr leid und er entschuldige sich auch dafür, daß nichts von Mario 128 zu sehen war. Als der Zuschauer dann nachhackte, ob Mario 128 denn überhaupt existiere, bestätigte Reggie nach kurzem Zögern und Überlegen, daß er ein paar Szenen daraus bereits gesehen habe.
Ähm, was? Habe ich nur ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis oder hat Reggie einfach bloß Erfahrungen mit halluzinogenen Mushrooms gesammelt: es muß letzteres der Fall sein, denn am selben Tag äußerte Miyamoto doch in seinem Interview mit IGN, daß Mario 128 gar nicht existiere.
Es sind genau solche Widersprüche gewesen, die ein schlechtes Licht auf Nintendos E3-Auftritt in meinen Augen geworfen haben. Ein weiteres Beispiel gefällig? Die Hardwarepower des Revolution: mal hieß es, man könne mit der nächsten Generation der Konkurrenz durchaus mithalten, dann hieß es, daß der Revolution dreimal so leistungsstark wie der GC sein soll und zu guter Letzt ließ Miyamoto verlautbaren, daß man noch gar keine Angaben zur Horsepower machen könne, weil man erst einmal die Softwaretests abwarten müsse. Ja was denn nun?
Das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Geheimniskrämerei zu tun; so etwas bezeichne ich als Wirrwarr. Und dieser Wirrwarr läßt bei mir den Eindruck entstehen, als ob man bei Nintendo selbst nicht so recht weiß, was eigentlich Sache ist.
Von souveräner Geheimniskrämerei kann da keine Rede mehr sein. Vielmehr glaube ich, daß die Geheimniskrämerei größtenteils darin besteht, von internen Problemen abzulenken. Die Revolution scheint nicht nur für die Fans, sondern auch für Nintendo selbst schwer verdaulich zu sein.Sollte ich mich irren und Nintendo hat die Lage souverän im Griff und alles läuft nach Plan, dann muß man zumindest konstatieren, daß die Außendarstellung auf der E3 einen ganz anderen Eindruck hinterlassen hat. Die Imagepflege, die seit der E3 04 positiv betrieben wurde, hat Nintendo m. E. durch diesen E3-Auftritt konterkariert. Die wichtige Mobilisierung der Fangemeinde und potentieller Revolution-Käufer ist auf dieser E3 ich sage es ganz drastisch verschlafen worden. Sind das glückliche Vorzeichen für das Jahr 2006? Ich meine nein!
Quellen: Gamespot-Interview mit Reginald Fils-Aime: http://www.gamespot.com/e3/e3live.html (s. unter E3 Live Schedule 'A man called Reggie')
IGN-Interview mit Shigeru Miyamoto: http://cube.ign.com/articles/617/617000p1.html