Natürlich vergeht noch über ein Jahr, bis der Release von Sonys Next-Gen-Spielekonsole PlayStation 5 erwartet wird, doch schon jetzt kann man anhand der kürzlich erschienenen Zen-2-Prozessoren (
Ryzen 3000) und Navi-Grafikkarten von AMD Rückschlüsse auf die mögliche Leistung der PS5 ziehen. Der in den USA beliebte Tech-YouTuber Austin Evans hat sich die Zeit genommen ein Gaming-Setup auf eben dieser Basis zu erstellen, per Undervolting ein realistisches Konsolen-Szenario aufzubauen und dieses dann in Benchmarks und Spieletests unter anderem mit der Xbox One X und leistungsstarken
Nvidia-GPUs zu vergleichen.
Neue Ryzen-3000-CPUs, AMD Navi und schnelle SSDs verbaut
Wie eingangs erwähnt, nutzt er zum "Nachbau" der PlayStation 5 einen AMD Ryzen 7 3700X-Prozessor. Der Achtkerner arbeitet ab Werk mit Taktraten von 3,6 bis 4,4 GHz bei einem maximalen Stromverbrauch von 65 Watt. Evans hat diesen auf 3,2 GHz limitiert und konnte den Verbrauch auf 34 Watt senken. Obwohl dem aktuellen RDNA-Design der AMD Radeon RX 5700 noch das im nächsten Jahr erwartete Raytracing-Feature fehlt, entschied er sich für die günstigere der beiden aktuell erhältlichen Navi-Grafikkarten. Zudem verbaut er 16 GB DDR4-Arbeitsspeicher und die erst kürzlich veröffentlichte
Aorus NVMe Gen4 SSD. Letztere soll laut Angaben des Herstellers 4400 bis 5000 Megabyte pro Sekunde im sequentiellen Lesen und Schreiben bieten.
Neben dem guten Abschneiden des Systems in synthetischen Benchmarks wie Geekbench 4 und 3DMark Time Spy steht das praxisnahe Gaming im Mittelpunkt. Nach anfänglichen Problemen im Spiel Metro Exodus konnte der YouTuber in Mittelerde: Schatten des Krieges (Shadow of War) die gewünschten 60 Bilder pro Sekunde bei einer hohen 4K-UltraHD-Auflösung erreichen, allerdings "nur" bei mittleren Grafikdetailoptionen. Bei der immer noch weit verbreiteten FullHD-Auflösung (1080p) hingegen liefert der PS5-ähnliche PC bis zu 155 FPS, was die werbewirksamen Angaben des 120-FPS-Gamings unterstreicht, welches Sony mit der
PlayStation 5 und auch Microsoft mit der
Xbox Project Scarlett erreichen will.
UltraHD bei 60 FPS sollten möglich sein
Unterm Strich sieht Austin Evans die beiden Konsolen PS5 und Xbox Two problemlos mit 4K/60FPS arbeiten, wenn auch nicht wie auf dem PC mit extrem hohen Grafikeinstellungen. Bildwiederholraten von 120 Hertz hingegen dürften nur in der 1080p- oder vielleicht in 1440p-Auflösungen erreicht werden. Das "belegten" auch Evans Tests in The Witcher 3 und Fortnite. Es bleibt somit natürlich die Frage offen, wie es die PlayStation 5 und Xbox Scarlett schaffen wollen, Gamern zukünftig auch das Spielen in 8K zu ermöglichen.
Man darf gespannt sein wie
AMD sowohl die Zen-2-Prozessoren, als auch die Navi-Grafikkarten im nächsten Jahr weiter ausbauen wird und welche Gesamtleistung die für Konsolen optimierte APU im Winter 2020 liefert.