Die Nachteile existieren nachweislich. Wie genau möchtest du solche Nachteile (die nichts anderes bedeuten, als dass Weiße bevorzugt werden) sonst ausgleichen?
Auch wenn die Diskussion schon ein paar Tage alt ist:
Wie man bestehende Nachteile abbauen kann weiß ich nicht. Ich habe da kein Konzept für. Die aktuelle Lösung mit den Quoten halte ich aus vielfach diskutieterten Punkten für wenig bis gar nicht geeignet.
Darüber hinaus ist die vermeintlich fehlende Repräsentanz von politischen Minderheiten in allen möglich Sparten für mich schlicht kein gesellschaftlicher Mangel, den man unbedingt abstellen müsse, sofern diese fehlende Repräsentanz nicht durch aktive Diskriminierung entstanden ist.
Ich weiß, dass du diese Diskriminierung für vielfach bewiesen hältst. Ich will auch gar nicht abstreiten, dass es da Untersuchungen gab, die das nahelegen; bei denen bspw. zweimal die identische Bewerbung an dasselbe Unternehmen geschickt wird, einmal als Frau mit Kopftuch, einmal als weiße Frau ohne Migrationshintergrund und die Bewerbung der „deutschen“ Frau wurde öfters zum Gespräch eingeladen, als die der Frau mit Kopftuch.
Für dich ist der Fall aufgrund deines stark ausgeprägten Confirmation Bias klar. Das Ergebnis bestätigt vermeintlich dein festes Weltbild, alles andere ist dir dann egal. Ob die Untersuchung jetzt eine strukturelle Benachteiligung nachweisen kann oder ob sie nicht vielmehr lediglich in Einzelfällen eine solche Diskriminierung nachgewiesen hat, weiß ich nicht. Es liegt nahe, drängt sich für mich jetzt aber auch nicht unbedingt auf.
Demgegenüber stehen bspw. Versuche, bei denen man Name, Geschlecht und Bewerbungsphoto, also alles, was Rückschlüsse auf die Person selbst zulies, ausgelassen hat, in der Hoffnung, so diese vermeintliche Diskriminierung abbauen zu können. Das Ergebnis war, dass ohne die persönlichen Faktoren des Bewerbers noch weniger Menschen mit Migrationshintergrund eingestellt wurden, was nahelegt, dass diese nicht benachteiligt, sondern im Gegenteil schon unbewusst bevorteilt werden. Aber ich gehe davon aus, dass diese Untersuchungen dir völlig egal sind, einfach weil sie nicht das von dir „gewünschte“ Ergebnis produziert haben.
Angenommen, die fehlende Repräsentanz käme nicht durch bewusste Diskriminierung zustande, dann ist mir auch diese fehlende Repräsentanz völlig egal. Ich empfinde sie nicht als Mangel und sehe daher keine Notwendigkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Wenn die 20 besten Trainer der ersten Englischen Liga alles weiße Männer sind, dann ist das halt so. Hier jetzt eine starre Quote einzuführen, einfach nur, damit man mehr schwarze Trainer hat, ist für mich vollkommen unverständlich und wird daher von mir abgelehnt.
Ich bin auch grundsätzlich nicht der Auffassung, dass eine bestimmte Bevölkerungsgruppe überall in der Gesellschaft zwingend gemäß ihres Anteils an der Gesamtbevölkerung vertreten zu sein hat. Und wenn eine Bevölkerungsgruppe diese Repräsentanzquote einmal nicht erreicht, folgt daraus für mich nicht automatisch der Schluss, dass es sich hier um bösartige Diskriminierung von gemeinen weißen Männern handeln muss.
Bezeichnend finde ich übrigens wieder, dass du eine astreine Falschbehauptung aufstellst, wonach angeblich Menschen mit Migrationshintergrund bei Bewerbungen im ÖD bevorzugt würden, von mir darauf hingewiesen wirst, dass deine Aussage falsch ist und du diese Falschaussage wider besserem Wissen im Anschluss einfach nochmal wiederholst, meinen Hinweis darauf ignorierst, mir aber trotzdem auf den anderen Teil meines Beitrages antwortest. Das zeigt wieder einmal sehr, sehr deutlich, dass deine Diskussionskultur einfach nicht gut ist. Zeig mir doch mal bitte die Rechtsgrundlage, aufgrund derer Menschen mit Migrationshintergrund bei Bewerbungen im ÖD angeblich bevorzugt werden sollen.