Betrachtet man die Art und Weise, wie in den letzten Jahrzehnten Spielfilme in den eigenen vier Wänden betrachtet wurden, so ergibt sich vor allem ein Unterschied zwischen Kino- und Video-Technik. Während Kinofilme mit 24 Vollbildern pro Sekunde an der Projektionslinse des Projektors vorbeilaufen, arbeiten Fernseher "Interlaced", also mit Halbbildern. Hier werden abwechselnd die geraden und die ungeraden Bildzeilen von links nach rechts durch den Elektrodenstrahl angesteuert. Jedes Einzelbild wird aus zwei Halbbildern zusammensetzt: Der TV zeigt nicht das ganze Bild auf einmal, sondern zunächst ein Halbbild mit den geraden Zeilen und anschließend ein zweites Halbbild mit den ungeraden Bildzeilen. Durch den schnellen Wechsel der Halbbilder fällt dies allerdings beim Betrachten eines TV-Bildes nicht direkt auf - fast, denn jeder, der am PC arbeitet, wird festgestellt haben, dass nicht nur die Auflösung am Monitor besser ist, sondern das TV-Bild auch im Vergleich weniger klar erscheint. Die Erklärung ist einfach: In der Computertechnik ist die Vollbildwiedergabe Standard. Unter dem Namen "Progressive Scan" hält diese Technik der Bilddarstellung auch bei der DVD Einzug. Denn auch Spielfilme sind auf den DVDs in "progressiver" Form abgespeichert. Der Schritt ist also naheliegend, diesen Vorteil auch direkt zu nutzen und das Bild in seiner Ursprungsform abzugreifen anstatt es umständlich und möglicherweise verlustbehaftet in Interlaced-Bilder mit 575 (PAL) oder 480 (NTSC) Zeilen umzuwandeln.
Die Bildqualität der DVD erklimmt mit Hilfe von DVD-Playern mit Progressive Scan-Ausgang (über den Komponenten-Ausgang des DVD-Players wird Progressive Scan ausgegeben) und dem entsprechend gerüsteten Bildausgabegerät (Projektoren oder vereinzelt Fernseher mit YUV-Verarbeitungsmöglichkeit) neue Höhen. Die Arbeitsweise von Progressive Scan in der Videowelt: Das Bild wird anstatt in 50 Halb- in 50 Vollbildern pro Sekunde bei PAL (bzw. 60 bei NTSC) an das Bildausgabegerät weitergeleitet. Damit verläuft der Weg des Bildes bei Progressive Scan einfacher, denn der DVD-Player kann das "Interlaced" (zu Deutsch Halbbild- oder Zeilensprungverfahren) vergessen - er arbeitet direkt im Vollbild-Modus oder Progressive-Format (auch als Non-Interlaced bezeichnet) und schickt das Bild direkt in dieser Form an das Bildausgabegerät weiter. Damit bei Progressive Scan kein Flimmern auftritt, muss jedes Vollbild mindestens zweimal abgetastet werd