wsippel
L20: Enlightened
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Bei den ersten drei Teilen zeichnet sich in der Tat überhaupt kein erkennbarer Charakter ab. Das war auch so beabsichtigt, kann aber logischerweise auch nicht im Gegensatz zu dem Charakter stehen, den wir heute haben. Denn sie wird ja auch nicht als der anarchischer Badass dargestellt, den manche Leute in ihr gesehen zu haben glauben. Vorbild für den Charakter waren allerdings Ellen Ripley und - man höre und staune - Prinzessin Leia. Also von Anfang an nicht unbedingt ein weiblicher Rambo III-Rambo. Das ist offiziell und kein Retcon, denn es stammt aus einem veröffentlichten Interview mit dem Designteam aus den frühen 90er Jahren, das allerdings erst 2009 in die englische Sprache übersetzt wurde.nur um mal etwas klarzustellen: wie hat euch die charakterisierung von samus in diesem spiel gefallen? auf der einen seite die gedankengänge und ihr handeln; auf der anderen seite ihre physische darstellung.
wäre mal gut wenn sich dazu jeder beteiligte an der diskussion äussert...
wenn einem das nämlich gefallen hat und keine probleme in der logik dahinter gesehen hat brauchen wir in der tat gar nicht zu diskutieren, denn dann kann man euch wirklich jede story vorservieren und ihr werdet's mögen, im stil von scheiss auf logik und koheränz, es ist ja nur ein spiel...
ich hab mich zwar schon geäussert, aber die darstellung von samus in diesem spiel entspricht fast dem exakten gegenteil von der vorstellung, die ich durch die bisherigen titel bekommen habe. ich hätte ja keine probleme bei gewissen abweichungen, da spielt die individuelle wahrnehmung ne grosse rolle. aber ich kann mir nicht denken dass ihr (der other m fanclub) euch tatsächlich alle nach dem spielen der ersten 3 hauptteile eine solche samus vorgestellt habt...
Übrigens erklärt dieses Interview auch, warum man sich derart mit Zwischensequenzen und Text generell zurückhalten musste, denn tatsächlich wurden bei R&D1 zeitgleich die japanische und die westliche Version entwickelt. Eine richtige Lokalisierung war nicht vorgesehen. Hätte man mehr Text eingebaut, wäre das Spiel einfach nie im Westen erschienen. Womit also die "bei Zelda ging's doch auch"-Nummer ebenfalls abgehakt sein dürfte.
Für den Spieler erkennbar wurde Samus ab 2002 mit Fusion charakterisiert, passend dazu wird ihr Hintergrund parallel in Fusion und dem Manga erzählt. Mit diesem Charakter ist Samus in Other M durchaus konsistent, insbesondere für Leute, die japanische Konventionen kennen und akzeptieren (beispielsweise das Mentor-/ Schülerverhältnis zwischen Samus und Adam - und selbst da lässt Other M keinen Zweifel, dass Samus' Gehorsam nicht absolut ist, sondern sie nur mitgeht, solange sie's mit sich selbst vereinbaren kann). Und von einigen Logikschwächen, die überwiegend schlicht der Tatsache zu verdanken sind, dass Other M eben doch in erster Linie ein Spiel ist (Authorisierung bestimmter Ausrüstung), und eben einer teilweise fragwürdigen Inszenierungen abgesehen (gelegentlich etwas ausufernde Monologe), sehe ich auch kein Problem mit dem Charakter.
Zur physischen Darstellung gibt's nicht viel zu sagen. Das Other M-Design ist definitiv das mit Abstand beste der Reihe. Samus ist sexy, ohne nuttig zu wirken - und glücklicherweise blieben wir diesmal auch von den Belohnungs-Pin-Ups im Badeanzug verschont. Im Gegenteil, diesmal wird uns am Ende eine zivil ge- und vollständig bekleidete Samus Aran präsentiert, sogar ganz ohne Minirock und Ausschnitt. Tatsächlich hat Sakamoto es mit dem Einsatz der Zero Suit sogar untertrieben, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass die Power Suit wirklich so bequem ist, dass man sie während des Fluges nicht lieber ablegen würde.
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