Zu wenig Abwechslung „on the ground“
Bei aller Freude, die wir am lautlosen Infiltrieren von allerlei gegnerischen Basen und am Einsatz unserer Begleitern haben: Abseits davon bietet das Missionsdesign „on the ground“ leider nur wenig Abwechslung. Letztlich laufen sowohl die Haupt- als auch die Nebenaufgaben immer darauf hinaus, dass Snake a) ein Objekt zerstört, b) Feinde eliminiert oder per Ballon in die eigene Basis entführt oder c) Gefangenen aus der Klemme hilft.
Unserem Geschmack nach viel zu selten werden diese Standard-Inhalte von Bosskämpfen aufgebrochen. Was in früheren MGS-Titeln die Krönung war, ist im Falle von Metal Gear Solid 5 nur solider aber nicht fesselnder Höhepunkt.
Verstärkt wird die auf Dauer aus diesem Grund drohende Monotonie kurioser Weise durch die offene Spielwelt. Denn natürlich hat eine solche Konzeption auch im Falle von Metal Gear Solid 5 nicht nur Vorteile: Die Inhalte wirken teilweise lose und nicht selten haben wir wie bei vielen anderen Open-World-Titeln auch bei Snakes Abenteuern das Gefühl, keinen inhaltlichen Boden mehr unter den Füßen zu haben. Warum sind wir jetzt noch mal hier? Wie hängt die Zielperson noch mal mit dem großen Ganzen zusammen? Dadurch, dass wir jederzeit überall hingehen können, verlieren Erzählung und Gameplay gleichermaßen an Stringenz, was sich auch darin niederschlägt, dass die sich wiederholenden Spielmechaniken stärker auffallen.
Die Open World, das zeigt Metal Gear Solid 5 exemplarisch, ist nicht per se ein Segen. Sie kann auch zu einem Problem werden.