Thumbsucker
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Hm? MS hat knapp 500 Seiten an Material submitted. Das galt es hier noch nicht zu verteidigen. Das passiert Ende Juli und maybe die ersten August Tage. Wie soll das auch möglich sein. MS hatte 4 Wochen Zeit um die Dokumente einzureichen. Die CMA hatte einen vollen Arbeitstag um das Material zu besichtigen bis zu dem Meeting, dass im Prinzip dazu da war einen Termin zu setzen und festzustellen welchen Zeitraum beide Parteien wollen und welcher Zeitraum sinnvoll ist.
Natürlich ist es völlig unmöglich sich komplett auf das Material, das MS eingereicht hat, innerhalb von 1-2 Tagen vorzubereiten, aber das musste man ja auch nicht.
Es ging ja auch noch nicht darum, ob z.B. die Expertenberichte von MS zugelassen werden oder nicht (auch wenn das schon sehr ausführlich diskutiert wurde), sondern um Absichten dazu von der CMA und MS und wie sich diese auf die Terminfindung auswirken und auch darum, ob Dinge vom Material bis zum Hearing konkretisiert werden wollen oder was eventuell die CMA noch vorbereiten muss oder Dinge, die man maybe anders machen kann (wie z.B. die Diskussion darüber ob auch ein Experte der CMA verbal auf Fragen hinsichtlich der Expertenberichte antworten kann - aber auch hier wurde hier noch nix fixiert).
Natürlich wäre mehr Wissen zum MS-Material auch hier hilfreich gewesen, wenn es dazu beitragen hätte können das Hearing weiter nach hinten zu verschieben. Am Ende hätte es aber glaube ich wenig geändert, weil der Richter sich sehr schnell dazu entschieden hat auf der einen Seite den Wunsch von MS entgegenzukommen was ein recht schneller Termin betrifft, aber gleichzeitig die Menge des Materials und Komplexitäts des Falls anerkannte und deswegen nicht früher gehen wollte.
Aber die eigentliche Arbeit für die CMA beginnt ja natürlich erst jetzt. Weil man eben auch erst jetzt konkret weiß, was MS alles angreifen wird...und es ist wenig überraschned....sehr, sehr viel. Gut für MS ist auf jeden Fall, dass man nun Bescheid weiß, dass für den Lead (und vermutlich auch die beiden anderen CAT-Richter des Panels dann....beim Hearing sitzen dann ja 3 und nicht nur 1) die Thematik Gaming recht neu ist und er dazu Fragen zur Marktdefinition hat, was dazu führen kann, dass das für MS (und auch für die Verteidigung ein größerer Schwerpunkt wird). Wird man sehen.
Marktdefinition ist deswegen auch so verlockend, weil wie der M&A Anwalt, den ich hier mal verlinkt habe (also den Xbox-Podcast in dem er Gast war) die beste Chance für einen Erfolg insgesamt von MS, darin sah, dass sie nicht nur den Appeal gewinnen, sondern den Appeal wegen einem Punkt gewinnen, der so wichtig für die SLC der CMA ist, dass sie den Deal dann nicht mehr so einfach blocken können. Appeal gewinnen ist ja das eine....dann geht das Ding ja aber in der Regel an die CMA zurück und die kann bei Phase 2 nochmal loslegen.
Jetzt nur als Beispiel...muss ja nicht so kommen, aber: Sagen wir CAT lässt den Appeal durch und sagt der CMA quasi:"Nah, wir stimmen eurer Marktdefinition nicht zu", und die Markdefintiion ist aber essentiell für die CMA - sprich wenn die CMA dazu gezwungen ist, Cloud-Gaming so zu behandeln wie die Frage Retail oder digital und das dazu führt, dass die CMA selbst keine SLC mehr sieht....blockt man den Deal dann vielleicht nicht mehr.
Ist natürlich ein Beispiel, das so nicht passieren wird denke ich (weil sehr krass)...ging ja selbst MS nur wieder darum, dass die CMA die "Switcher" falsch einschätzt.
Aber jetzt nur mal um den idealen Weg für MS auf legalem Wege beispielhaft zu zeigen. Weil es kann ja sein, dass MS den Appeal gewinnt, aber das dann an die CMA zurückgeht, es ein recht einfach zu lösendes "Problem" ist....die CMA das paar Monate bearbeitet und den Deal nochmal blockt.
Deswegen erst einmal die Deadline im Juli so wichtig. Lassen MS und ABK den Deal fallen? Einigt man sich darauf, quasi den bestehenden Deal nur nochmal minimal zu verlängern, weil das für ABK jetzt noch okay...sprich gleiche involvierte Summen und Bedingungen, aber nur neues Datum z.B. bis Dezember 23. Oder geht man weiter AllIn und handelt neuen Deal mit neuen Konditionen aus (höhrer Kaufpreis oder höhere Fees oder beides mit einer neuen Deadline irgendwann 24?).
Ging doch gestern nicht um spezifische Fragen. Der Typ hätte nur die Argumentation der CMA referieren müssen, wie sie den Cloudmarkt versteht und warum die CMA blockt. So viel Vorbereitung kann man ja noch verlangen. Auch der Richter hat übrigens gesagt, er habe den kompletten Bericht gelesen.
Der argumentative Notstand ist daraus geboren, dass er (wie du) nicht begründen konnte, warum die CMA den Deal blockt und wer überhaupt geschützt werden soll. Wenn alle namhaften Konkurrenten im Cloud-Markt ja für den Deal sind. Die CMA-Definition des Cloud-Markts sieht der Richter eh sehr skeptisch - konnte man deutlich heraushören.
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