Gendern - muss Deutsch noch komplizierter werden?

Gendert ihr beim normalen Sprachgebrauch?


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Verzichtet bittet auf die Verwendung des Wortes "Vergewaltigung" im Kontext des Threads, da es mittlerweile sich selbst persifliert und damit den Strafbestand als solches ins Lächerliche zieht.

Swisslink

L99: LIMIT BREAKER
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Ich eröffne nun halt endlich mal einen eigenen Thread für die Thematik, weil diverse Threads immer und immer wieder auf diese Thematik abdriften: Gendern in der deutschen Sprache. Meine Ansicht dürfte bereits bekannt sein. Ich lehne jegliche gegenderten Formulierungen konsequent ab und nutze sie nur, um die Absurdität der Thematik aufzuzeigen. Im privaten Sprachgebrauch würde ich nie darauf zurückgreifen. Die Gründe sind so vielfältig wie simpel:

1. Bedeutungslosigkeit: Der Genderstern steht für... nichts

Wenn wir von MitarbeiterInnen sprechen (sprachlich übrigens auch sehr fragwürdig aufgrund des Binnen-I), tun wir das, um die beiden Wörter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einem Wort festzuhalten. Wir haben also eine Abkürzung der Formulierung, die man umgangssprachlich in geschriebener Sprache nutzen kann. Mitarbeiter*innen seinerseits steht wiederum für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der weiße Stern dazwischen ist sprachlich inhaltsleer. Es handelt sich also wieder um eine Abkürzung, aber um eine Abkürzung, die man für die exakt gleiche Ausschreibung mit weniger Zeichen schreiben könnte. Denn wir haben kein Wort, das durch den Stern ersetzt wird. Der Genderstern macht also die Sprache zu einem rein schriftlichen Medium. Während man die Formulierung "MitarbeiterInnen" problemlos als "Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen" lesen kann, kann man die Formulierung "Mitarbeiter*innen" unmöglich in nicht abgekürzter Form lesen, denn der Stern hat faktisch keine Bedeutung.

2. Unnatürlichkeit: Sprachwandel passiert natürlich und wird nicht erzwungen

Wenn Sprache sich wandelt, passiert das üblicherweise durch den umgangssprachlichen Gebrauch der Sprache. Gerade was die Morphologie betrifft, hat es darum zur Folge, dass Sprachen tendenziell simpler werden. Aktuelles Beispiel in der deutschen Sprache ist die N-Deklination der maskulinen Nomen. Aktuell existiert sie noch, die Verwendung hat aber in den vergangenen Dekaden drastisch abgenommen und bei vielen Wörtern ist die Formulierung ohne das "n" im Akkusativ, Dativ und Genitiv heute akzeptiert und korrekt.

Das Gendern der Sprache ist darum aus zwei Gründen unlogisch: es ist eine Verkomplizierung, die nicht durch den normalen Sprachgebrauch entsteht, sondern von einer politischen Front erzwungen werden soll. Beides passiert in der Realität nicht.

3. Grammatik: Das Genus hängt nicht direkt mit dem natürlichen Geschlecht zu tun

Auch hier ist die Sachlage klar: es gibt keine klare Zuschreibung eines Genus zu einem natürlichen/sozialen/biologischen Geschlecht. Oder will jemand argumentieren, dass ein Tisch männlicher ist als eine Tasse? Wenn ja, warum? Wie sieht es mit einem Baum aus? Männlicher als eine Birne? Oder ein Mädchen? Ist das plötzlich nicht mehr weiblich, weil es keinen femininen Artikel hat? Sollte man plötzlich von "die Mädchen" sprechen, obwohl es grammatikalisch keinen Sinn ergibt, weil die Endung -chen ein neutrales Genus erzwingt? Und wie differenzieren wir dann zwischen dem Singular und dem Plural? "Ich nehme meine Mädchen mit in die Ferien!" - wie viele Mädchen sind es? Eines? Mehrere? Wieso ist ein Lehrer ein Mann, aber eine Lehrerin hat plötzlich nichts mehr mit dem Mann zu tun? Immerhin ist das ganze maskuline Wort im femininen enthalten?

Die Sachlage ist also mal wieder simpel: das Genus hängt nicht zwangsläufig mit dem Geschlecht zusammen. Ein Mitarbeiter ist nicht zwangsläufig ein Mann, sondern kann problemlos auch eine Frau sein. Wenn wir explizit einen Mann, eine Frau oder irgendwas benennen wollen, können wir das mit der Sprache problemlos tun. Dafür brauchen wir keine neuen Wörter und schon gar nicht inhaltsleere Platzhalter für Wörter, die wir noch nicht erfunden haben.

4. Sinnfreiheit: Politisch ist es nicht zielführend

Ein typisches Beispiel der Befürworter der Gendersprache ist "der Techniker". Die meisten Menschen denken bei der Aussage "ich gehe zum Techniker" an einen Mann. Das ist natürlich richtig. Nur passiert das gleiche in anderen Sprachen, die keinen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Berufsbezeichnungen machen. Nehmen wir englisch. "Vehicle Technician" kann zwar vom Wort her problemlos auch eine Frau sein, wer das Wort aber liest, wird zwangsläufig an einen Mann denken. Warum? Weil der Beruf in der Realität - nicht sprachlich - als männlichen Beruf gesehen wird und zu 99 % von Männern ausgeübt wird. Was also wollen wir bewirken, indem wir die deutsche Sprache anpassen, wo man doch sieht, dass eine neutrale Formulierung in anderen Sprachen absolut gar nichts daran ändert?

Politisch ist es also Unsinn, einen Sprachwandel zu erzwingen, der erwiesenermaßen keinen Einfluss auf die Realität hat.

5. Ablehnung: Die Mehrheit der Leute mag kein Gendern

Üblicherweise schafft man einen politischen Fortschritt, indem man eine Mehrheit für ein Anliegen gewinnt. Diese Mehrheit gewinnt man, indem man die Leute für etwas motiviert, nicht indem man sie von etwas genervt zurücklässt. Bei der Gendersprache sprechen wir aber von einer Thematik, die von einer absoluten Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung konsequent abgelehnt wird. Man assoziiert mit der Sprachvergewaltigung also nicht etwa Fortschritt, sondern "überflüssig", "unnötig", "Unsinn", "Quatsch", "Idiotisch", etc. Gleichzeitig lehnen sie selbst bei staatlichen Stellen fast 70 % ab - und da sind wir noch bei der höchsten Zustimmung. Vor diesem Hintergrund sollten bei jedem, der tatsächlich für realpolitischen Fortschritt einstehen will, die Alarmglocken läuten, dass man wohl das Ziel verfehlt, wenn man den Fortschritt über dieses Mittel erzwingen will. Denn die Thematik steht damit in der breiten Bevölkerung in einem unfassbar schlechten Licht.

6. Einheitlichkeit: Der Genderstern funktioniert nicht bei allen Nomen

Greift man simpel und einfach zu der femininen und der maskulinen Form des Nomens, kann man die Praktik immerhin in allen Fällen anwenden (mit dem generischen Maskulinum natürlich sowieso). Mit dem Genderstern funktioniert dies nicht. Die Ärzte, die Ärztinnen. Kollegen, Kolleginnen. Beamte, Beamtinnen. Der Genderstern ist hier nach keinem seriösen Nachschlagwerk eine Möglichkeit. Denn die feminine Pluralform unterscheidet sich durch mehr als nur das Suffix von der maskulinen Form. Entsprechen muss man sich - verwendet man das Gendersternchen - für diese Wörter zwangsläufig eine zweite Schreibung aneignen, will man sich nicht faktisch inkorrekt äußern.


Darum ist die Gendersprache aktuell ein rein politisches Element. Es ist sprachlich völlig inhaltsleer, nicht intuitiv (sogar kontraintuitiv), widerspricht dem üblichen Sprachwandel und politisch ist es ein Instrument, mit dem man die Leute offensichtlich eher nervt als für eine progressive Agenda gewinnt.

Dazu kommt, dass es eher wenig sinnvoll ist, eine ohnehin schon komplizierte Sprache durch fiktive Wörter, die nicht existieren und Schreibungen, die nicht existieren, noch komplizierter zu machen.
 
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Ich würde gerne anklicken können: "ich würde es nichtmal machen, wenn ich müsste oder es illegal wäre nicht zu gendern." :scan:

Ich sehe es als Sprachverhunzung und penetrante Aufdrängung durch eine Minderheit aus dem linksaußen Elfenbeinturm, die leider Reichweite hat (Unis, linke Journalisten in Medien, Schulen etc.). Es ist Propaganda und Ideologie, keine natürliche Sprachentwicklung, daran ändert auch nicht, dass die Propaganda bei der Jugend verfängt.

Was mich mehr stört als die Sprachverkomplizierung ist die Ideologie dahinter, Identity Politics. Imo Gesellschaftsspaltend und nichts positives, auch wenn etliche Genderer und PC Advokaten und natürlich Genderstudies indoktrinierte es sicher gut meinen.
 
Nein. Weder *innen noch *außen.

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Du willst also die Leute nerven? Oder welchen Zweck erfüllst du damit? Offensichtlich wird ja nur dieser Zweck erfüllt.
Wenn du dich von sowas genervt fühlst, ist das doch dein Problem und nicht meins. :ugly:

Was mich mehr stört als die Sprachverkomplizierung ist die Ideologie dahinter, Identity Politics. Imo Gesellschaftsspaltend und nichts positives, auch wenn etliche Genderer und PC Advokaten und natürlich Genderstudies indoktrinierte es sicher gut meinen.
Diese blöden Minderheiten. Wollen die doch einfach auch mal mitgedacht anstatt ständig diskriminiert zu werden. Schlimm. Nicht die Minderheiten, die gleiche Rechte für sich einfordern, spalten die Gesellschaft, sondern diejenigen, die sie ihnen auch im 21 Jahrhundert immer noch vorenthalten.
 
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Ich finde gendern persönlich genauso überflüssig wie das völlig sinnlose aufregen über vermeintliche Spoiler, die man ohne jeglichen Kontext überhaupt gar nicht einordnen kann. Wenn andere aber Sternchen verwenden oder Kästen verwenden kann ich das tolerieren, solange sie mich nicht stalken, nur weil ich nicht jeden Trend mitgehe. :pcat: :nyanwins:
 
Wenn du dich von sowas genervt fühlst, ist das doch dein Problem und nicht meins. :ugly:

Da du den Post offensichtlich nicht gelesen hast, nur für dich:

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Die häufigsten Assoziationen mit der Gendersprache. Nein, nicht ich. Die Mehrheit der Menschen fühlt sich von dir genervt.

Diese blöden Minderheiten. Wollen die doch einfach auch mal mitgedacht anstatt ständig diskriminiert zu werden. Schlimm.

Man könnte sich immerhin die Mühe machen und den Eingangspost lesen. Dann könntest du vielleicht ausführen, inwiefern dieses Ziel von dir durch das Gendersternchen erfüllt wird.

Wir können auch die simple Frage stellen: Mitarbeiter*innen. Schreib die Formulierung aus.
 
Ich gendere nicht. Wenn Jemand höflich sein will, dann soll er gefälligst "sehr geehrte Damen und Herren" schreiben und nicht "Sehr geehrte Herr*innen oder Herren*innen". Die Verblödung der Menschheit nimmt ihren lauf, mögen sich die Urväter*innen der deutschen Sprache im Grabe umdrehen.

80% sehen das ähnlich:

 
Ich gendere nicht und werde das auch nie tun. Wenn Jemand höflich sein will, dann soll er gefälligst sehr geehrte Damen und Herren schreiben und nicht Herr*innen oder Herren*innen. Die Verblödung der Menschheit nimmt ihren lauf, mögen sich die Urvater der deutschen Sprache im Grabe umdrehen.

80% sehen das ähnlich:

Das absurdeste an dieses Diskussionen ums Gendern ist ja immer dass Leute dann mit Beispielen kommen, die nie verwendet werden. Wenn's so offensichtlich grausam ist, dann nehmt doch wenigstens Beispiele, die tatsächlich verwendet werden.
 
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Das absurdeste an dieses Diskussionen ums Gendern ist ja imme,r dass Leute dann mit Beispielen kommen, die nie verwendet werden. Wenn's so offensichtlich grausam ist, dann nehmt doch wenigstens Beispiele, die tatsächlich verwendet werden.

Expert*innen

Ebenfalls absurd, sprachlich unsinnig, grausam und - glücklicherweise nach jedem seriösen Nachschlagwerk - falsch. Übrigens von dir höchst persönlich verwendet.
 
Gendern ist am Ende eine Vergewaltigung der Sprache. Sie hilft niemandem, ganz besonders nicht den Menschen denen wirklich geholfen werden muss.
Ich bin der letzte der gegen Toleranz, Freiheit, gleichgeschlechtliche Liebe ist. Jeder hat das Recht die Person zu lieben die er will, sich als Frau männlich zu fühlen und zu verändern oder eben beides.
Das gendern ist aber nichts anderes wie eine Meinungsdiktatur auferlegt von den üblichen.
Dank Querdenkern und afd haben wir zur Zeit ganz andere Probleme, nämlich das diese Freiheiten immer mehr verteidigt werden müssen weil die üblichen immer lauter meinen Homophob oder antisemitisch zu sein und darum sollte sich eher gekümmert werden anstatt eine Sprache mit Zwang zu ändern obwohl die meisten dagegen sind. Denn dadurch erreicht man nur das Gegenteil.
 
Da du den Post offensichtlich nicht gelesen hast, nur für dich:

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Die häufigsten Assoziationen mit der Gendersprache. Nein, nicht ich. Die Mehrheit der Menschen fühlt sich von dir genervt.
Und warum sollte mich das interessieren, ob sich die Mehrheit davon genervt fühlt?

Man könnte sich immerhin die Mühe machen und den Eingangspost lesen. Dann könntest du vielleicht ausführen, inwiefern dieses Ziel von dir durch das Gendersternchen erfüllt wird.

Wir können auch die simple Frage stellen: Mitarbeiter*innen. Schreib die Formulierung aus.
Ich habe auf Harlocks Exkurs zum Thema Identitätpolitik reagiert.
 
Und warum sollte mich das interessieren, ob sich die Mehrheit davon genervt fühlt?

Warum hast du denn bei der ersten Frage, ob du gerne Leute nervst, nicht einfach mit "ja" geantwortet? Und inwiefern siehst du es als gute Werbung für dein politisches Anliegen, wenn du mit deiner - teilweise faktisch unlesbaren, falschen und grausamen - Sprache nervst?

Ich habe auf Harlocks Exkurs zum Thema Identitätpolitik reagiert.

Welche Beispiele hast du denn gemeint? Ich denke, du hast dich da auf Begriffe wie "Herr*innen" bezogen? Das ist btw. genau die gleiche Vergewaltigung der Sprache wie deine Erfindung "Expert*innen".

Und ich warte immer noch, wofür "Mitarbeiter*innen" steht. Wieso kann niemand simpelste Fragen beantworten, wenn er oder sie mit voller Überzeugung ein Element nutzt? :schwindlig:
 
Wo ist eigentlich der männliche Plural in "Expert*innen"?

Nicht drin. Expert*innen beinhaltet nur die feminine Form (die Expertinnen), ein unvollständiges Wort (Die Expert-) und einen inhaltsleeren Platzhalter für ein nicht existierendes Wort (*).

Interessant ist natürlich, dass er beim Wort "Herr*innen" von einem absurden Beispiel spricht, aber selber "Expert*innen" verwendet. Denn Herr*innen beinhaltet auch nur das feminine Wort (Die Herrinnen), ein unvollständiges Wort (Die Herr-) und einen inhaltsleeren Platzhalter für ein nicht existierendes Wort (*).
 
Heißt, ich müsste es korrekt "Experten [Pause] Innen" gendern?
Wie geht das eigentlich konform mit Leichter Sprache, die z.B. Behörden anbieten? :coolface:
 
Bezüglich Gendern bin ich übrigens über das hier gestolpert, es ist sehr angenehm geschrieben und hat mir sehr viel Freude und ein bisschen was an Erkenntnis beim Lesen bereitet:

https://herzbruch.blogger.de/stories/2811061/

Die Kurzzusammenfassung, soweit ich mich traue, eine zu geben, wäre: Wir sollten bitte lernen zwischen Grammatik, grammatikalisch und grammatisch zu unterscheiden, der Sprachwandel ist ganz generell nicht aufzuhalten, ist Sprachwissenschaftlern auch egal, und was "schön" ist und war wissenschaftlich noch nie eine Kategorie. Der Rest ist eben eine Frage, was am Ende bei rauskommt und was sich durchsetzt.

Aber eigentlich wird die Zusammenfassung dem Text nicht gerecht...
 
Werde ich privat und geschäftlich nicht mitgehen - Wir befinden uns gerade in einer Zeit in der überall (besonders stark in der BRD) lautstarke Minderheiten meinen, allein sie wären im Recht. Wo das enden kann, sollten wir Deutschen besonders gut kennen. Wir sind aber leider auch ein Volk von Mitläufern.

Leider fehlt ein einfache 'Nein' in der obigen Auswahl. In: Nein, wenn ich nicht muss, lass' ich es sein. steckt ein muss, und das entspricht einem Diktat, also einem Zwang, welchen ich nicht folgen werde. Die Zahl der Minderheiten-Diktate steigt auch und auch da weiß man wo das enden kann.
 
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