Bin jetzt nach 50 Stunden Spielzeit beim Endboss angekommen (Schwierigkeitsgrad Intermediate) und hab den Kampf beim ersten Versuch leider versemmelt, deswegen hier schon mal ein kurzes Fazit:
Spieltechnisch macht es absolut Laune, habe ca. sechs Wochen lang immer eine bis zwei Missionen am Abend gespielt und mich jedes Mal irre drauf gefreut. Viele Missionen waren natürlich in dem Sinne "einfach", dass man zu viert nicht viel falsch machen konnte, wenn man immer brav die Munitionskisten eingesammelt und mit Verstand seine Charaktere upgegradet hat.
Gerade die Missionen, wo man nur mit einer beschränkten Anzahl an Gears auskommen oder unter Zeitdruck bzw. Bombardierungsdruck von hinten agieren musste, erforderten aber bereits auf dem zweitleichtesten Schwierigkeitsgrad durchaus einiges an Taktik. Ich gehe davon aus, dass man auf den höheren Schwierigkeitsgraden noch viel bewusster die verschiedenen Skills seiner Gears an passender Stelle einsetzen und sehr viel überlegter upgraden muss als ich das getan habe. Richtig Bock macht es auf jeden Fall mit zwei voll ausgerüsteten und sinnvoll upgegradeten Snipern, die man dann irgendwo auf einer erhöhten Plattform platzieren kann und reihenweise ganze Gegnerhorden von weitem rasieren lässt.
Die Side Missions fand ich eigentlich bis ganz zuletzt nicht schlecht, gebe aber zu, dass hier etwas mehr Abwechslung nicht geschadet hätte. Was ich ebenfalls, wie weiter oben schon von
@Dicker bemerkt, festgestellt habe ist dass die jeweils neuen Rekruten eigentlich immer genauso gut wie die von mir selber hochgelevelten waren. Habe dennoch ein paar ganz am Anfang Gerettete bis zum Ende selber hochgelevelt.
Loretechnisch bin ich (als Fan der Gears-Lore) sehr angetan, ibs. die Begegnung mit
(an deren Nachnamen ich mich noch aus Gears 5 erinnern konnte) kam sehr überraschend und ist ein wunderbares weiteres Puzzlestück in der Geschichte des Gears-Universums. Was ich mich allerdings frage - Gears Tactics spielt ja ein Jahr nach dem E-Day -, wenn man den Chefingenieur der Locust so früh unschädlich gemacht hat, wer ist dann sein Nachfolger? Denn offensichtlich konnten die Locust ja auch 13 Jahre später (dem Zeitpunkt, zu dem "Gears of War" spielt) noch Corpser, Brumaks und Ticker produzieren, und die meisten Locust sind ja nicht gerade die Hellsten.
Abgesehen davon ist Sid Redburn eine coole Sau, und ich würde ihn gerne in einem weiteren Spiel sehen. Insbesondere seine Zeit in der New Hope Research Facility (vermutlich noch zum Zeitpunkt der Pendulum Wars) wäre interessant, denn Ukkon scheint ihn ja von dort noch zu kennen.
Sollte ein weiteres Tactics-Spiel kommen, würde ich mir auch ein paar strategische Elemente zwischen den Missionen wünschen. Ich befürchte allerdings, dass die Verkaufsmetriken des Spiels nicht allzu geil sind und daher erstmal keiner kommen wird.
Mein Fazit: Schön war's. Leider war - wie bei jedem anderen Gears-Titel auch - alles wieder viel zu schnell vorbei. Würde am liebsten auf der Stelle nach Sera umziehen, wenn ich könnte.