Weiter Rätseln um Klose - Beckenbauer-Appell: Zukunft schnell klären
Das Rätselraten um Miroslav Klose geht trotz der Stammplatz-Garantie des Bundestrainers vor dem Saison-Abschluss der deutschen Fußball-Nationalmannschaft munter weiter. «Die Situation ist für Miro nicht ganz einfach», gab DFB-Chefcoach Joachim Löw am Montag in Hamburg zu, hält aber an einem Einsatz des schwächelnden WM-Torschützenkönigs im EM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei ohne Zögern fest. «Wir stehen zu ihm», betonte Löw und kündigte noch vor der Partie am Mittwoch ein weiteres Gespräch mit Klose an: «Ich habe ja in der vergangenen Woche schon intensiv mit ihm gesprochen.
Wir werden uns nochmals kurz zusammen setzen.»
Löw hat sowohl physische als auch mentale Verschleißerscheinungen als Hauptgründe für die Krise des 28-jährigen Topstürmers Klose ausgemacht. «Nach den Belastungen der vergangenen Monate steckt er körperlich in einem großen Loch», bemerkte der Bundestrainer. Doch auch Dinge außerhalb des Platzes würden Klose derzeit belasten. Die ganze Unruhe um seine Person in Bremen sei ein Leistungs-Hemmer - deshalb auch nochmals ein Dialog mit dem in der Nationalelf seit neun Monaten und 271 Spielminuten torlosen Klose. «Wichtig ist der Austausch.» Wahrscheinlich werde er zum FC Bayern wechseln, hatte der Profi dem Bundestrainer anvertraut. Löw: «Die Frage ist nur, wann.»
Aus München und Bremen kam am Montag wenig Aufhellendes über Kloses Zukunft. Allerdings forderte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer sowohl seinen eigenen Verein als auch Werder Bremen zu einer schnellen Einigung im Fall Klose auf. «Ganz offensichtlich belastet ihn die unsichere Situation zwischen Bremen und Bayern. Er braucht eine Entscheidung, wie es weitergeht», schrieb der «Kaiser» in seiner Kolumne in der «Bild»-Zeitung (Dienstag-Ausgabe). «Ich bin der Meinung: Beide Vereine sollten sich bald zusammensetzen und den Transfer klären.»
Werder-Manager Klaus Allofs wehrte sich im «Kicker» dagegen, dass er das Pokerspiel um den sofortigen Transfer nach München eröffnet
habe: «Es gibt kein Anzeichen dafür, dass er uns schon jetzt verlässt.» In der «Welt» wies er jedoch auf Situationen um Spieler hin, «wo man eine Entscheidung revidieren und überdenken muss. Im Sinne des Vereins». Das sei aber «nicht ausschließlich» auf Miroslav Klose bezogen, «denn ich gehe davon aus, dass er bis 2008 bei uns bleibt». Für mehr Aufklärung sorgt das kaum.
Für DFB-Team-Manager Oliver Bierhoff ist eine Schwächephase wie derzeit bei Klose gerade für einen Stürmer «vollkommen normal». Klose habe nach einer überragenden WM, nach schlauchenden Jahren schon zuvor und einem kurzen Saisonaufbau einfach der Belastung Tribut zollen müssen. Es folgte die Torflaute. «Da setzt sich bei einem Stürmer irgendwann im Kopf fest, du machst etwas verkehrt», analysierte Bierhoff. «Und je mehr man davon spricht, umso größer wird das Problem.» Der ehemalige DFB-Kapitän setzt wie Löw auf einen Befreiungsschlag gegen die Slowakei: «Manchmal ist es eine einzige Aktion, die alles ändert.»
Mehrere Spieler-Kollegen der Nationalelf und von Werder Bremen hatten bereits deutlich gemacht, dass sie von einem sofortigen Wechsel von Klose ausgehen. «Unsere Spieler sind nicht dazu da, Transferpolitik zu machen», konterte Allofs zumindest die Aussagen der Werder-Profis Torsten Frings («Wir könnten ihn zwar super gebrauchen, aber nach dem Theater um seinen Wechsel, denke ich nicht, dass er unbedingt weiter für Werder spielen möchte. Wenn das so ist, dann soll er halt gehen.») und Per Mertesacker. Die Frage, ob es bereits ein konkretes Angebot der Bayern gebe, kommentierte der Bremer Manager nicht.
Quelle Transfermarkt.de