So, kann ja trotzdem mal meine GotY Awards abgeben, auch wenn ich eigentlich keinem Game von 2016 in irgendeinem Jahr der vergangenen 10 Jahre einen Award vergeben würde. Das am wenigsten schlechte Game ist aber bekanntlich noch immer das "beste"; von daher:
1. The Witness
Zu Beginn habe ich nichts erwartet, war dann die ersten Stunden doch ziemlich positiv überrascht, am Ende war es aber halt nichts als ein durchschnittliches Puzzlegame. Ich liebe das Genre, ich mochte letztendllich sogar das Grundkonzept des Spiels, aber das Game hatte schlicht zu viele Schwächen, als dass ich das Game nun auch nur als "gut" betiteln würde.
- Die (gefühlt) Stunden, die man einfach verschwendet hat, indem man ganz einfach nichts getan hat. Brücken bewegen sich teilweise minutenlang über einen Fluss, ehe man den Pfad begehen kann, stundenlange Videos muss man anschauen um die Environmental Puzzles zu lösen, oder man bewegt sich Centimeter für Centimeter in eine Richtung, damit man im richtigen Winkel auf ein Objekt starren kann - alles nicht wirklich spaßig, keine Herausforderung, sondern ganz einfach unnötige Zeitverschwendung, die echt nicht sein müsste. Typischer Fall eines Games, das den Schwierigkeitsgrad und den Content durch Absurditäten und Zeitverschwendung zu erhöhen versucht hat.
- Der völlig unausgewogene Schwierigkeitsgrad. Der Schwierigkeitsgrad ist schwierig zu beurteilen, weil er doch sehr schwankt. Betrachtet man die Hauptgebiete bis und mit dem Timerun, so ist der Schwierigkeitsgrad zu tief. Sobald man die Grundmechanik des jeweiligen Gebiets durchschaut hat, war der Rest leider mehr als simpel zu lösen und man ist quasi durch den Rest des Gebiets gerannt, ohne viel nachzudenken. Wollte man das Spiel über diese Hauptgebiete hinaus lösen, war der Schwierigkeitsgrad nicht höher, das Game wurde nur unnötig frustrierend. So wurde nicht etwa das Gameplay komplexer und darum der Schwierigkeitsgrad höher; nein, die Wahrnehmung des Spielers wurde einfach beeinträchtigt, um die Rätsel damit unnötig zu erschweren. Jedes Puzzle kann schwer sein, wenn man die Sicht/Wahrnehmung so weit beeinträchtigt, dass der Spieler nicht sehen/hören kann, was er sehen/hören sollte. Das macht das Game aber nicht wirklich schwerer, es macht es nur frustrierender. Damit war der Schwierigkeitsgrad immer in irgendeinem Extrem anzutreffen: zu leicht, oder völlig dämlich.
Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit dem Game während einigen (10h+) Stunden. Die Art und Weise, wie das Game präsentiert wurde, war toll. Es hat auch Spaß gemacht, ohne jede Anleitung die Puzzle-Mechaniken zu durchschauen - Problem an der Sache war halt, dass das Game danach auch wirklich darunter gelitten hat, dass das Entschlüsseln der Puzzle-Mechaniken fast schon der einzige Schwierigkeitsgrad des Spiels war.
2. Inside
Blendet man den Umfang des Games aus, war das wohl das Game, an dem ich am wenigsten auszusetzen habe. Aber der Umfang ist halt echt bescheiden - und auch der Schwierigkeitsgrad ist wiederum viel zu tief gehalten. Aber eigentlich mochte ich das Game von Anfang bis Ende, habe es auch mehr oder weniger am Stück durchgezockt und hatte nie das Gefühl, dass mich das Game nun langweilt. Aber es war halt letztendlich trotzdem nichts weltbewegendes. Ich hatte meinen Spaß mit dem Game, aber ich erwarte von einem Game, dass es mich fordert - hat Inside eigentlich zu keinem Zeitpunkt geschafft. Trotzdem hat es mich immerhin so gefesselt, dass ich etwa 3h am Stück gespielt habe, bis es zu ende war.
3. Overwatch
Eigentlich trifft hier ähnliches zu wie bei The Witness. Das Game hat eigentlich gute Ansätze, aber leider auch hier viel zu viele Schwächen. Ich habe das Game während der Beta eigentlich ganz fleißig gespielt (und fand es eigentlich ganz lustig, auch wenn ich bis heute nicht der Meinung bin, dass man das Game wirklich ernsthaft spielen kann), habe es dann glücklicherweise bei einer Verlosung gewonnen und musste es nicht kaufen. Darum auch nach dem Release einige Stunden gespielt - und musste dann halt feststellen, dass das Game viele Probleme, die ein MOBA (Mir ist durchaus bewusst, dass es kein MOBA ist, keine Sorge) und ein Blizzard Game mit sich bringen auf die Spitze treiben.
- Das Game lässt sich ohne Gruppe imo schon mal gar nicht ernsthaft spielen. Das Problem haben wie angedeutet auch alle MOBA's auf dem Markt; bei Overwatch wiegt es aber nochmal etwas schwerer weil man A) einen Spieler mehr braucht und B) alleine noch weniger Einfluss auf das Spiel hat.
- Blizzard-Games haben einfach durch die Bank schlechtes Matchmaking. Bei Blizzardgames, mehr als bei vielen anderen Entwicklern, habe ich den Eindruck, dass die Matches wirklich selten ausgewogen sind.
- ... und für Blizzardgames untypisch, fehlt dem Game imo der Content im Multiplayer. Ja, da wird ständig was nachgeliefert, aber verglichen mit anderen Blizzardgames fehlt es imo an Abwechslung, was man im Spiel wirklich tun kann. Habe darum auch relativ schnell das Interesse an dem Game verloren. Trotzdem war es zu Beginn ganz spaßig und darum wohl das am drittwenigsten schlechte Spiel des Jahres.
Gab sonst sicher einiges, was man hätte spielen sollen. Einiges habe ich auch angespielt, aber nach kürzester Zeit wieder weggelegt - darum die drei genannten Games, die mich immerhin über mehr als 5-10h, oder im Falle von Inside bis zum Ende des Spiels, unterhalten haben.