Ex-Cops und Walküren
Spielen unterwegs macht nicht nur der Generation Gameboy Spaß:
Die besten Titel für Nintendo DS und Piep's Piep Piep
Von Bertram Küster und Kurt Sagatz
Mit den warmen Temperaturen zieht es die Menschen nach draußen. Ob Urlaub oder Wochenendausflug:
auf den langen Autofahrten freut man sich, wenn die Kinder beschäftigt sind – zum Beispiel mit den vielen
neuen Spielen, die es für die mobilen Videokonsolen
Nintendo DS (NDS) und
Piep (
Piep ) gibt.
Die neuen Spiele machen nicht nur der Generation Gameboy Spaß. Die Gerätehersteller und Spieleentwickler
haben erkannt, dass weiteres Marktwachstum nur möglich ist, wenn man neue Zielgruppen wie ältere Gelegenheitsspieler
oder Frauen erreicht. Aus dem reichhaltigen Angebot haben wir die interessantesten Neuerscheinungen
herausgesucht.
NDS: „HOTEL DUSK: ROOM 215“
Das Spiel „Hotel Dusk“ ist etwas Besonderes. Nicht nur, weil man den Nintendo DS mit seinem Doppelbildschirm
wie ein Buch im Hochformat hält. Auch sonst ist der Vergleich mit einem gedruckten Werk angebracht. Während
in einem Buch in jedem Kapitel ein neues Geheimnis wartet, löst der Spieler in diesem Hotel Raum für Raum
neue Rätsel, damit der Ex-Polizist Kyle Hyde am Ende seinen verschollenen Freund wiederfinden kann.
An Bücher erinnern auch die liebevoll gezeichneten Bilder, die nichts mit den sonst oftmals hektischen Gameboy-Spielen
gemeinsam haben. Der Reiz dieses Spiels liegt nicht darin, sich mit geschickter Akrobatik von Level zu Level
zu hangeln, sondern mit detektivischem Scharfsinn hinter die Kulissen des Wüstenhotels zu blicken. An einigen
Stellen wäre allerdings weniger mehr gewesen: Die mitunter recht langen Dialoge stören auf Dauer ein wenig.
ennoch ist dieses Spiel eine Empfehlung wert, vor allem für ältere DS-Spieler. Ab 12 Jahren, rund 34 Euro.
NDS: „HARVEST MOON“
Eingefleischte Nintendo-Fans kennen das Bauernhofspiel „Harvest Moon“ aus längst vergangenen Tagen des Super
Nintendo. Spaß macht das virtuelle Leben auf dem Lande aber auch der heutigen DS-Generation. Dass zur Fortpflanzung
im wirklichen Leben kein „Zauberpulver“ zum Einsatz kommt, wissen dabei auch die Stadtkinder, die dennoch
viel Freude an dieser Polly-Pocket-Welt haben. Das liegt vor allem daran, dass es ständig etwas zu tun gibt: Wenn
man sich nicht gerade um das liebe Vieh oder die Felder kümmert, darf man Fische fangen oder auf Schatzsuche
gehen. Auch die Kontaktpflege ist wichtig, sonst findet der Jungbauer keine Freundin – so viel zum Thema
Realismus in Videospielen. Eine Rahmenhandlung gibt es auch noch, denn nur die fleißigen „Harvest Moon“- Spieler
schaffen es, die Erntegöttin und ihre Elfen aus der Parallelwelt der Hexenkönigin zu befreien. Freigegeben ab
drei, sinnvoll allerdings erst ab sechs Jahren. Preis: rund 34 Euro.
NDS: „FINAL FANTASY III“
Fantastische Fabelwesen, auf denen anmutige Helden reiten, ein Schiff, das durch die blauen Lüfte fliegt und der
Kristall des Lichts, den es zu retten gilt: Einen eindrucksvolleren Einführungsfilm zu einem mobilen Videospiel
als bei „Final Fantasy III“ für Nintendos Doppelbildschirm-DS hat es zuvor wohl nicht gegeben. Dabei ist die Geschichte
um die vier jungen Krieger nicht neu. Bereits 1990 kam „FF3“ in Japan heraus, gelangte jedoch nie nach Europa,
ganz zum Leidwesen der vielen Fans von „Final Fantasy“. Doch das Warten hat sich gelohnt: Das Remake für
Nintendos DS präsentiert sich in zeitgemäßer, dreidimensionaler Aufmachung. Zugleich können die Spieler
nun nach Belieben die Rollen tauschen und sich als Krieger, Diebe, Mönche oder Magier versuchen. Dabei
rangieren die Schlachten in diesem epischen Abenteuer weiter ganz oben. Die Fans von „Final Fantasy“ werden an
diesem DS-Spiel ihre Freude haben. Neulinge sollten sich darüber im Klaren sein, dass auch Helden nicht einfach
vom Himmel fallen. Ab 12 Jahren, ab 36 Euro.
NDS: „DIDDY KONG RACING“
Das Beste an „Diddy Kong Racing“ für
Nintendo DS ist die Mehrspielerfunktion. Zwar bietet das
Spiel auch sonst viel Abwechslung beim Verändern der Rennstrecken oder beim Anlegen eigener Parcours. Aber
der größte Spaß kommt im direkten Wettstreit auf. Für den Mehrspielermodus können zwei oder mehr
DS-Geräte direkt miteinander verbunden werden. Ein DS-Spiel reicht dafür aus, auf die anderen Geräte wird
das Spiel als Download übertragen. Steht kein direkter Mitspieler zur Verfügung, dafür aber ein Wifi-Hotspot der
Telekom, kann man sich unter potenziell 100 Millionen Teilnehmern des
Nintendo- Connection-Service einen
Konkurrenten aussuchen. Dafür sollte man allerdings mit Diddy Kong und seiner Affensippe reichlich geübt haben,
um mit Kart, Luftkissenboot und Flugzeug schnell genug um die Kurven zu kommen. Sinnvoll ab sechs Jahren, Spaß
haben aber auch erheblich ältere Spieler. Preis: rund 40 Euro.
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