Belphegor666
L14: Freak
Jetzt mal im Ernst, wie sollen die 30% bis 40% Grundlast der Atomkraftwerke derzeit ersetzt werden? Kohle? Oder verbrennen wir Lebensmittel? Voll Bio und so...
Die Zukunft liegt sicherlich in einer dezentralen Versorgung. Das heißt einzelne Städte und Landkreise sollten sich autark versorgen können. Also viel Kraft-Wärme-Kopplung mit einem höheren Wirkungsgrad. Außerdem müssen die Netze stark ausgebaut werden um den Strom von den Offshore-Anlagen in den Süden zu bekommen.
Alles Zukunftsmusik. Was sind die Alternativvorschläge für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre? Kaufen aus Temelin?
Da könnte ich z.B. einmal auf die Studie von Greenpeace verweisen (Kurzfassung & Langfassung).
Das Greenpeace-Energiekonzept basiert auf zwei Säulen: Die Steigerung der Energieeffizienz in allen Sektoren führt zu deutlichen Energieeinsparungen. Der zügige und konsequente Umbau des Kraftwerksparks macht die Energieversorgung sicher und klimaverträglich. Bis 2050 decken Erneuerbare Energien den gesamten Strombedarf. In einer Übergangszeit dienen hocheffi ziente Gaskraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung als Brückentechnologie. Insbesondere Atomkraftwerke und große Braunkohlekraftwerke sind mit dem Umstieg auf Erneuerbare Energien nicht vereinbar, denn sie können nicht flexibel auf die schwankende Einspeisung von Wind und Solarstrom reagieren. Der Atomausstieg wirkt daher als Motor für den Umbau des Kraftwerksparks und kann – wie von Greenpeace gefordert – bereits bis 2015 abgeschlossen werden. Ab 2030 werden keine großen Kohlekraftwerke mehr genutzt; ab 2040 wird auch die kohlebefeuerte Kraft-Wärme-Kopplung vollständig beendet.
Durch den schnellen Atomausstieg und den schrittweisen Kohleausstieg drohen weder eine „Stromlücke“ noch steigende Stromkosten. Vielmehr nimmt die Abhängigkeit von Energieimporten kontinuierlich ab, und die Versorgungssicherheit steigt. Auch beim Erdgas, dessen prozentualer Anteil an der Stromversorgung aufgrund der Effizienzgewinne zunächst zunimmt, sinken die absoluten Importe bereits bis 2020.
Die deutsche Volkswirtschaft profitiert doppelt:
durch vermiedene Brennstoffkosten sowie durch Exportmöglichkeiten bei den Erneuerbaren Energien und Effizienztechnologien.
Oder zusammengefasst; anstatt das eine Verlängerung der Laufzeiten der vermeintlichen "Brückentechnologie" dem Ausbau der alternativen Energieformen hilft, ist es im Gegenteil eher eine Bremse beim Ausbau. Oder um mal eine Aussage zu der Studie aus einem Blog zu zitieren "Schon heute verstopft dreckiger Atomstrom die Stromnetze und verhindert ein zeitgemäßes Wachstum des Erneuerbare Energien-Sektors.".