So hatte Obsidian um 2011 rum den Auftrag von Microsoft, einen Launch-Titel für die XBox One zu entwickeln. Stormlands war ein Spiel mit hohen Ambitionen, das voll auf die Cloud-Technik setzte. Damals hatte Microsoft noch die Idee von einer Xbox, die weltweit unter den Fernsehern der Menschheit setzt und jederzeit auf die unerschöpflichen Mittel der Cloud zugreifen kann.
Das vorgegebene Konzept von Microsoft war: Man spielt ein Action-RPG wie Witcher, sieht dann aber eine riesige Kreatur am Horizont. Während man auf dieses Ding zuläuft, sehen es alle anderen, die das Spiel gerade zocken und laufen auch auf diese riesige Kreatur zu.
Stormlands hätte dann die Spieler in 40-Mann-Raids gepackt und sie gegen diese riesige Kreatur kämpfen lassen. Davon wären Aufnahmen gemacht worden und die hätte man jedem Spieler nach dem Kampf zu sehen gegeben – auf ihn zugeschnitten.
Dieses Feature nannte Microsoft einen „1 Millionen Man Raid.“ Auch wenn Obsidian die genaue Vorgabe nicht wörtlich nahm, verstand man die Idee als Ziel, in welchen Dimensionen man für Stormlands denken sollte.
März 2012 kam das Ende für Stormlands
Wie der Obsidian-Chef Feargus Urquhart sagt, wäre im März 2012 dann der Telefonanruf von Microsoft gekommen: „Das Projekt ist abgesagt.“ Daraufhin musste Obsidian einige Mitarbeiter entlassen und sich neu aufstellen.
Heute denkt Urquhart, Stormlands ist gescheitert, weil Microsoft „groß träumen wollte“, während Obsidian das Problem hatte, „wie setzen wir das Ding in die Tat um?“ Da sei eine Kluft entstanden.
Danach hätte man die Ideen zum Spiel anderen Publishern wie Ubisoft oder 2k vorgestellt – die bissen aber nicht an. Schließlich hat man einige der Ideen im RPG „Tyranny“ verwendet.