Liebe Mitglieder,
die Reaktionen rund um das Vorhaben der Bildzeitung haben wir natürlich zur Kenntnis genommen und haben bereits gestern Morgen eine ausführliche Protestnote zum Thema an den Vereinsvorstand, die Direktoren und die Geschäftsführung gesandt.
Aus Gründen der Transparenz möchten wir nun unsere Anfrage/ Bitte öffentlich zur Verfügung stellen, um Euch als Mitglieder über den Vorgang zu informieren:
„Am kommenden Bundesliga-Spieltag sollen alle 36 Profi Clubs – so eine Vereinbarung mit dem Ligasponsor Hermes – mit einem „Refugees Welcome“-Aufdruck auf ihren Trikots ein deutliches Zeichen gegen Fremdenhass und Diskriminierung setzen. Das für sich genommen wäre eine begrüßenswerte Aktion, wenn auch der Mehrwert grundsätzlich infrage zu stellen ist. Mit großem Unverständnis sehen wir und unsere Mitglieder jedoch den dahinterstehenden Sponsor: die Bild Zeitung und somit die Axel Springer Gruppe. Ausgerechnet dieses Boulevardblatt geriert sich zum Vorreiter im Kampf für Menschlichkeit, Mitleid und Hilfsbereitschaft. In unseren Augen ist das eine Farce, die wir nicht sehenden Auges hinnehmen wollen.
Die Zeitung aus dem Hause Springer hat in der Vergangenheit konsequent Angst vor Horden krimineller Ausländer geschürt und Bevölkerungsschichten gegeneinander aufgehetzt. Sie lebt dabei von Populismus und Hetze und hat maßgeblich dazu beigetragen, eine Stimmung zu erzeugen, in der Initiativen wie PEGIDA, aber auch rechtsgerichtete Parteien ordentlich Zulauf erhalten. Damit steht sie diametral den Werten der Familie Borussia gegenüber.
Und noch eine Frage stellen wir in diesem Zusammenhang: Ist unser Verein mit seiner Strahlkraft und gesellschaftlichen Verantwortung nicht eigenständig in der Lage, diese tolle Aktion ohne Vereinnahmung und Vorgaben von Verbandsfunktionären und unter dem Duktus einer Marketingaktion eines Boulevardblatts durchzuführen? Kurzum: Ein derart verlogenes Engagement darf unserer Meinung nach weder getragen noch gefördert werden.
Wir fordern Sie hiermit im Namen unserer Mitglieder auf, sich dem Boykott des FC St Pauli anzuschließen und somit dem gemeinsamen Aufruf aus dem Testspiel vergangene Woche weiter Taten folgen zu lassen und ein ehrliches Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Borussia Dortmund ist mehr als ein Sprachrohr und mit seinem Einsatz gegen Rassismus und Fremdenhass einer der Vorreiter in der Bundesliga. Dieses positive und starke Profil könnte man nun erneut stärken und eine klare Botschaft aussprechen. Lassen Sie uns gemeinsam die Liedzeile „Borussia verbindet Generationen, Männer und Frauen, alle Nationen“ mit Leben füllen. Aber nicht gemeinsam mit der Bildzeitung.“