Belphegor666
L14: Freak
Es ist natürlich (leider) noch nicht ganz klar ob dies tatsächlich ein Akt des Widerstands aus Russland heraus war oder ob dies vielleicht doch nur ein Unfall gewesen ist. Dahingehend dürfte auch noch ganz interessant werden, wie die grobschlächtige russische Propaganda dies der eigenen Bevölkerung verkauft, also ob man es als reinen Unfall herunterspielt oder die Terrorismus-Keule gegen die Ukraine oder wen auch immer auspackt.Erste Schritte zur Teilung Russlands wurden eingeleitet.
Sollte dies tatsächlich eine Aktion gegen das russische Regime sein, dass eben nicht nur die Ukraine, sondern auch die eigene Bevölkerung quasi als Geisel hält, wäre dies eine wirklich interessante Entwicklung, denke ich. Man schaue sich nur mal an, wie man als kritischer Geist in Russland behandelt wird. Als Demonstrant wird man sofort von den Bullen einkassiert, selbst für ein leeres weißes (symbolisches) Plakat. Mit öffentlich geäußerte Kritik malt man sich quasi eine Zielscheibe auf die Stirn. In Russland gibt es schlicht keine einzige Möglichkeit mehr, sich (gewaltlos) gegen die Putin-Diktatur zu stellen. Und so wäre Sabotage bis hin zu offenem Terrorismus gegen das Regime letztlich die einzige verbliebene Möglichkeit die Unterdrücker der Putin-Junta loszuwerden.
Bei uns und in anderen demokratischen Ländern wurde ja aus der rechten Ecke bereits ähnlich argumentiert, dass man ob der "staatlichen Oppression" nun zur Tat schreiten muss, nur mit dem Unterschied das bei uns diese "Diktatur" nur herbeifabuliert und konstruiert wurde (gerne mit Propaganda aus Russland), man hier im "dekadenten Westen" eben Kritik üben konnte (und dies auch erschöpfend und weit über das Ziel hinausschießend auch tat) und selbst bei offen illegalen Demonstrationen sogar von der Polizei geschützt wurde. Aber in Russland wie auch in anderen autoritären Schreckensreichen (wie China, Nordkorea, Weißrussland und den diversen europäischen Staaten die diesen dunklen Pfad ebenso beschritten haben) kann man dies eben nicht mehr und spielt gar bei friedlichem Protest durchaus mit seinem eigenen Leben. Daher wäre der nächste logische Schritt, so hart dies in der modernen Zeit auch klingt, nun andere, weitaus härtere Methoden, dem Regime beizukommen, einzusetzen. Einen friedlichen Umsturz wie in der DDR kann es in den modernen autoritären Staaten kaum mehr geben, da aktuell diese autoritären Regime mit einem Überwachungsstaat einhergehen, von dem die Stasi nur hätte träumen können. Sich zu organisieren ist z. B. in China, wo sogar VPNs oder das TOR-Netzwerk eingeschränkt werden, fast unmöglich. Mit der aktuellen Technik kann jede Form der Verabredung aufgedeckt und unterbunden werden, sodass es erst gar nicht zu einem echten Widerstand kommen kann. Nach dem Schrecken den kleine Terrorzellen in den letzten Jahren verursacht haben, ist es in der Tat recht paradox, dass dies durchaus nun eine echte Option für den Kampf gegen das russische Regime von innen heraus wäre, da es dort keinen Spielraum mehr für andere Methoden gibt.
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