Das kommt ganz drauf an.
Wenn sie sich im Nahostkonflikt in der Rolle des passiven Begleiters wohl fühlen, der mit einem Sack voll Geld auftaucht oder auch mit humanitären Verpflichtungen, dann kann man das so belassen. Eine reine Geldgeberrolle ist auch nicht schlecht.
Das passt nur nicht so ganz zum Selbstbild Deutschlands, wo man sich gerne als internationaler Vermittler präsentiert. Dann geht es um Fragen diplomatischer Hebel, Einflussmöglichkeiten vor allem in arabischen Staaten und außenpolitische Glaubwürdigkeit. Das sind offenkundig Aspekte, die der deutschen Regierung wichtig sind.
Und natürlich ist diese Glaubwürdigkeit stark untergraben, wenn man sich in einem Konflikt stark parteiisch positioniert. Dass die Vermittlerrolle an ihre Grenzen stößt, wenn man bedingungslos an Israels Seite steht, sollte selbsterklärend sein. Das hat auch Wadephul bereits erkannt.
Nur steht dies im Konflikt mit dem Selbstbild und da muss sich Deutschland wohl einfach neu finden. Denn ein Kanzler in Ägypten hat dort gerade nichts zu suchen außer für schöne Bilder posieren, da es andere Staaten wie Frankreich, UK, Saudi-Arabien und Katar waren, die den USA Druck gemacht haben. Deutschland muss in dem Zusammenhang natürlich keine große Rolle anstreben, das ist richtig.