Swisslink
L99: LIMIT BREAKER
- Seit
- 18 Okt 2004
- Beiträge
- 38.590
Ich denke dieser Gedankengang ist hier richtig aufgehoben:
Also ziemlich offensichtlich ist es ja schon, dass in Zeiten erhöhter Krisen die meisten Medien denselben Tenor einschlagen. Insbesondere die Kriegsberichtserstattung unterliegt eigentlich einem Diktat der Regierungen (insbesondere der der USA; des Pentagons) - denn nach dem Vietnamkrieg haben sie ja dazugelernt, Presseleute und Reporter nicht einfach auf der Front mitlaufen zu lassen...
Wieso sollten Medien immer denselben Tenor einschlagen? Letztlich geben die Medien das wieder, was sie von den Quellen, die sie aufrufen, erhalten. Und selbstverständlich gibt es da große Unterschiede zwischen den jeweiligen Medienhäusern. Die USA sind da ja das passendste Beispiel: Je nach Party-Affiliation ist die Berichterstattung entweder sehr stark an das demokratische oder an das republikanische Narrativ angelehnt.
Also man kann sich ja dem Diktat schon entziehen wenn man halt über den Tellerrand schaut und auch mal Non-Mainstream Medien sich reinzieht. Das Problem, das ich eher sehe ist die Trägheit der Menschen im Moment. Dass einige wenige die Massenmedien kontrollieren ist ziemlich bedenklich, denn können es diese wenigen dann doch schon schaffen eine Meinung den Massen vorzudiktieren.
Das ist nicht wirklich die Lösung. Man kann den Medien durchaus vorwerfen, dass sie ideologisch geprägt sind. Das sind die absolut meisten. Aber bei den traditionellen Medien (wenn wir die Boulevard Presse mal ausblenden) hat man in aller Regel die Möglichkeit, die Quellen in Erfahrung zu bringen und kommt wohl meistens zum Schluss, dass die Quellen zumindest nicht völlig unglaubwürdig sind. Denn zur Tätigkeit eines Journalisten zählt natürlich auch, die Quelle zu verifizieren. Bei alternativen Medien wird dieser Prozess aber komplett übergangen. Es wird kommuniziert, was ins Narrativ passt - völlig egal, wer oder was als Quelle dient.
Wie auch immer... Wer glaubt, dass er alle Informationen über eine Sache durch die Presse noch erhalte, lebt in einer Traumwelt. Das Diktat der Regierungen den die Presse scheinbar freiwillig publiziert hat, lenkt die Meinung der Menschen. Wie praktisch. Und da Demokratie auf Meinungsfreiheit/Freiheit, politische Willensbildung und anderem basiert, ist das Fehlen einer wertfreien Quelle von Informationen ein gravierender Eingriff in dem Entscheidungsprozess eines jeden Bürgers!
Durch die Presse selber? Wahrscheinlich nicht. Niemand interessiert sich für alle Nuancen und alle Kleinigkeiten. Bzw. du erreichst niemanden mit zu ausführlicher Berichterstattung. Das, was in der Presse kommuniziert wird, ist entsprechend natürlich immer stark vereinfacht. Nur hindert dich ja niemand daran, die Quellen zurückzuverfolgen. Irgendwann stößt man so zwangsläufig auf eine seriöse Quelle (bei traditionellen Medien vorwiegend der Fall) oder man kommt zur Erkenntnis, dass das Medienhaus die Quelle erfunden hat (bei alternativen Medien vorwiegend der Fall).
In welchen Kreisen das wohl noch genutzt wird?
So selten ist das afaik nicht? Natürlich ist der Gebrauch stark zurückgegangen, aber ich würde nicht behaupten, dass das nun in irgendeine Ecke verordnet werden kann.