Dabei ist es viel einfacher. Ich glaube nicht daran, dass mich eine "ewige Dunkelheit" erwartet (oder ich aus jener entspringe), sondern mit dem Tod erlischt IMO schlicht und ergreifend einfach das Bewusstsein, vergleichbar mit dem Ausschalten eines Rechners. Dort fragt man sich ja auch nicht, wohin denn beim Ausschalten die Bits und Bytes im Arbeitsspeicher verschwinden oder ob sie in irgendwelchen höheren Sphären weiter existieren - sie erlöschen einfach, genauso wie das Bewusstsein (oder die "Seele"
) beim Tod.
Das mit dem Löschen eines Programmes, ergo auch Löschen von Information, könnte hinkommen. Und dennoch gehe ich davon aus das kein Wissen und auch keine Information wirklich verloren geht. In der theoretischen Physik beschäftigt man sich ja auch damit das wir hier auf Erden (und unser gesamten Universum) nichts weiter als eine holografische 3D Projektion von zweidimensionalen Wissen am Rande eines Schwarzen Loches ist. Einfach ausgedrückt, sind wir nicht echt, sondern nur die Reste jener Information von einst.
Einen Schöpfergott benötigt man bei Überlegungen rund um das Sein mMn nicht, weil das Wissen und die Informationen schon immer dagewesen sind. Nach meiner Vorstellung ist das Universum, bzw sind die Multiversen unendlich. Eine Unendlichkeit setzt jedoch voraus das niemals Wissen verloren geht. So auch das Wissen, welches in unserer DNA gespeichert ist oder in einer höheren Ebene, die manche als Hort der Seele oder Anderswelt bezeichnen würden.
Neben dem Philosophieren rund um das spannende Thema, habe ich auch eigene Erfahrungen gemacht, die mir sagen das ich nicht das erste und auch nicht das letzte Mal hier auf Erden sein werde. So war mein erster Gedanke, welchen ich wirklich greifen konnte als sich mein Bewusstsein entwickelte: "Nicht schon wieder."
Diese Enttäuschung wieder hier zu sein, bescherte mir schon mit ganz jungen Jahren Frust bis Depression. Hinzu kamen die Déjà-vu's, bei welche mir einige sehr deutlich machten das ich gewisse Szenen und Ereignisse schon 7 oder gar 9 Mal erlebt hatte. Die Déjà-vu's habe ich heute noch gelegentlich, aber nicht mehr allzu oft oder gar so intensiv wie einst.
Signifikant für mich war jedoch das ich immer die glasklare Erinnerung daran hatte wie ich über einem Kinderbett schwebte, welches hinter zwei Schränken verborgen lag. Erst in meinem Teenageralter erzählten meine Eltern von ihrer ersten gemeinsamen Wohnung, die so klein war das sie schon mit zwei Schränken das "Kinderzimmer" meiner ältesten Schwester improvisieren mussten. Ich sah alles vor mir, auch den 70'er Jahre Kitsch, welcher in den Schrankfächern stand. Ich wusste wie alles aussah, auch meine Schwester als Baby, lange bevor ich auf diese Welt kam.
Habe ich mir dieses Leben hier ausgesucht? Schwebte ich als Seele bereits in dieser Welt? Woher hatte ich diese Information und die klaren Details als hätte ich eine Blu-Ray gesehen? Es gibt da noch weitaus mehr Dinge im Leben, die mir Hinweise darauf gaben das nach dem Tod nicht Schluss ist. Aber das sind nur meine persönlichen Erfahrungen, die mich - unabhängig von esoterischen Quacksalbern und Energiesteinverkäufern - immer auf dem esoterischen Pfad wandeln lassen.
Ob es einen Schöpfer gibt weiß ich nicht. Vielleicht muss es diesen nicht einmal geben, weil das Leben nur ein Zufallsprodukt ist? Informationen sind genug im All gespeichert, so wie auf einem gigantischen Datenträger. Ab und an kann Information eben auch Gestalt annehmen, z.B. in Form von Galaxien, Sternen, Planeten, Kleinstlebewesen, Pflanzen und Tieren. Letzteres schließt uns Menschen mit ein, auch wenn wir uns anders bezeichnen mögen. Wir lebten einst wie Tiere, bis wir uns weiter entwickelten. Nicht zu höheren Wesen, nein. Aber zu etwas anderem. Aggressiv und Triebgesteuert sind wir noch immer, und fern jedweder Erleuchtung. Dogmatische Religionen und Sekten bilden aufgrund des großen Unverständnis der Sachlage auch noch Grüppchen und bekriegen oder unterdrücken sich gegenseitig. Die Menschen wissen es eben nicht besser, genau wie die Nora in "Horizon Zero Dawn" absolut nichts von der Welt um sie herum wissen.
Nichts zu wissen ist jedoch nicht schlecht, insofern man den Sinn und Unsinn des Lebens am besten zu nutzen weiß. Nämlich, indem man im Moment lebt. John Lennon hat es bereits damals mit "Imagine" schon perfekt ausgedrückt.
tl;dr frei nach Goethe: Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!