Avi
L99: LIMIT BREAKER
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Oh Avi, da muss ich dann doch ein wenig mehr ausholen:
Jesus, der als Jude unter dem mosaischen Gesetz stand, beobachtete den Sabbat, wie Gottes Wort (nicht die Pharisäer) es gebot. Er wusste, dass es erlaubt war, am Sabbat etwas Vortreffliches zu tun (Mat 12:12). Doch in den inspirierten Christlichen Schriften heißt es, daß „Christus . . . das Ende des GESETZES“ ist (Rö 10:4), weshalb Christen „von dem GESETZ entbunden“ sind (Rö 7:6). Weder Jesus noch seine Jünger machten einen Unterschied zwischen sogenannten Moral- und Zeremonialgesetzen. Sie zitierten sowohl die Zehn Gebote als auch das übrige Gesetz und betrachteten beides für die, die unter dem mosaischen Gesetz standen, als gleich bindend (Mat 5:21-48; 22:37-40; Rö 13:8-10; Jak 2:10, 11). In der Bibel wird unmissverständlich gesagt, dass Christi Opfer „das aus Verordnungen bestehende GESETZ [aufhob]“ und dass Gott „die gegen uns lautende handschriftliche Urkunde, die aus Verordnungen bestand . . ., ausgelöscht [hat]; und ER hat sie aus dem Weg geräumt, indem sie an den Marterpfahl genagelt wurde.“ Das ganze mosaische Gesetz wurde ‘aufgehoben’, „ausgelöscht“, „aus dem Weg geräumt“ (Eph 2:13-15; Kol 2:13, 14). Demzufolge wurde das gesamte System von Sabbaten, ob Tage oder Jahre, durch das Opfer Christi Jesu mit dem übrigen Teil des mosaischen Gesetzes abgeschafft. Das erklärt, warum Christen ohne Angst, gerichtet zu werden, ‘einen Tag wie alle anderen’ betrachten können, sei es ein Sabbat oder ein anderer Tag (Rö 14:4-6; Kol 2:16). Paulus äußerte sich über diejenigen, die peinlich genau „Tage und Monate und Zeitabschnitte und Jahre“ beobachteten, wie folgt: „Ich fürchte für euch, dass ich mich euretwegen irgendwie zwecklos abgemüht habe“ (Gal 4:10, 11).
Nach Jesu Tod geboten seine Apostel zu keiner Zeit die Beobachtung des Sabbats. Weder in Apostelgeschichte 15:28, 29 noch später wird der Sabbat als christliches Erfordernis aufgeführt. Auch führten sie keinen neuen Sabbat oder „Tag des Herrn“ ein. Obgleich Jesus an dem Tag auferweckt wurde, der heute Sonntag genannt wird, gibt es in der Bibel keinen Hinweis darauf, daß man dieses Tages seiner Auferstehung als eines „neuen“ Sabbats oder in einer anderen Weise gedenken sollte. Einige berufen sich auf 1. Korinther 16:2 und Apostelgeschichte 20:7 als Grundlage für die Beobachtung des Sonntags als Sabbat. Aus dem ersten Text geht jedoch lediglich hervor, dass Paulus Christen anwies, an jedem ersten Tag der Woche bei sich zu Hause einen gewissen Betrag für ihre bedürftigen Brüder in Jerusalem beiseite zu legen. Das Geld sollte nicht an der Versammlungsstätte abgegeben, sondern bis zur Ankunft des Paulus aufbewahrt werden. Was den zweiten Text betrifft, versteht es sich von selbst, dass sich Paulus mit den Brüdern in Troas am ersten Tag der Woche traf, weil er gleich am nächsten Tag abreiste.
Aus dem Vorangegangenen ist klar zu ersehen, dass das buchstäbliche Beobachten der Sabbattage und -jahre nicht zum Christentum des 1. Jahrhunderts gehörte. Erst 321 u. Z. ordnete Konstantin an, dass für alle, außer den Landwirten, der Sonntag (lat.: dies Solis, ein alter Titel, der mit der Astrologie und der Sonnenanbetung in Zusammenhang steht, nicht Sabbatum [Sabbat] oder dies Domini [Tag des Herrn]) ein Tag der Ruhe sein sollte.
Und warum hält sich niemand an den Ursprung der Bibelgeschichte? Warum gehen heute noch viele Christen am Sonntag in die Kirche? Der christliche Glaube, die Bibel und all die Schriften und Auslegungen, sind ja noch undurchsichtiger und komplizierter zu verstehen als jede Wissenschaft, sagtest du doch das es die einfachen Dinge sind, die zählen.
Ich lese bisher leider nur Widersprüche.