Erstmal finde ich es schön hier darüber quatschen zu können.
Frames, Du machst da einen Denkfehler, in dem Du Dir nicht vorstellen kannst, daß es für viele Menschen auf der Welt keinen Gott gibt, keine oberste Instanz, keine Hölle und auch keinen Himmel.
Du kritisierst die Buddhisten damit, daß sie nicht bei Gott sind. Aber das ist zu einfach. Das wäre genauso als würdest Du Linuxbenutzer kritisieren, weil sie Bill Gates nicht anbeten.
Zum glücklichen Leben benötigen die Buddhisten keinen Gott.
(Nicht das ich jetzt die Buddhisten irgendwie toll finde, für mich sind die recht suspekt)
Und was die Heiden angeht. (Also ich meine jetzt die Kelten/Germanen/Slaven usw, nicht das was die Christen auch unter Heiden verstehen, also Juden und Islamischgläubige)
Seltsamerweise wussten diese Heiden mehr über die Sterne, als die Christen, sie haben gelernt Metall zu verarbeiten, Staaten gegründet (Das Römische Reich) und noch vieles mehr. Und denen unterstellst Du, daß sie Dumm waren?
Es gab eine Tradition, daß ein Acker gesegnet wurde. Und weist Du wie? Man lies ein Liebespaar darauf miteinander schlafen. Warum?
Dahinter sind eine menge Gedanken. Wenn zwei Menschen miteinander _richtig_ schlafen (also nicht diese oberflächliche von Pornos abgeguckte herumgestoße), ineinander gehen, ineinander aufgehen, sich in Lust auflösen dann vollziehen sie das, was auf dem Acker passieren soll. Es ist sozusagen eine Geste, und damit die Herbeirufung der richtigen Geister/Kräfte zum Acker. Denn den Heiden war bewusst, daß aus den Körnern neue Pflanzen sprießen, und das dies eine Art von Sex ist. (Samen gedeihen..)
Man denkt heute, daß der Vorgang im Kern/Samen der Pflanze den früheren Völkern/Kulturen sehr wohl bekannt wahr (sonst hätten sie die Pflanzen nicht anbauen können und auch nicht Züchten), man wusste das es ein Chemischer Vorgang war (nicht mit dieser Bezeichnung, die ist Wissenschaftllich) und genau _dieser_ Vorgang war das besondere, das Heilige. Und es hatte auch einen Grund, denn das Leben hing davon ab. Und den Dingen wurde die Wichtigkeit bemessen, die sie verdienen.
Sie haben sich zu den natürlichen Vorgängen nicht etwas ausgemalt, sondern sie _kannten_ die natürlichen Vorgänge. Im Gegensatz zu heute, wo viele Menschen nicht wissen woher das Essen kommt.
Wenn im Frühling die Säfte wieder fließen, die Blumen anfangen zu blühen, die Bäume Triebe schlagen, die Blätter kommen, die Tiere wieder rauskommen, die Schmetterlinge wieder fliegen, dann sind das Wissenschaftlich mehr oder weniger beweisbare Chemisch/Physikalische Vorgänge. Also man kann sozuagen beweisen, wie das denn funktioniert, daß dort ein Blatt wächst. Und man weiß auch, daß die Blume blüht, weil sie den Bienen ihre Samen feilbietet, weil es um die Fortpflanzung der Blume geht und so weiter.
Das ist jetzt einfach das Mechanische. Trotzdem ist es schön. Es schaut wunderschön aus. Wer sich mal die Zeit genommen hat und _eine_ Blume beachtet hat, wird bemerken, daß sie geometrisch perfekt sind, das sie wunderschön ausschauen und oftmals sehr angenehm riechen. Und die Menschen damals waren sehr viel mehr der Natur "ausgeliefert" als wir mit den Autos und U-Bahnen. Sie haben es viel stärker bemerkt.
Deswegen war es auch für sie Wunderschön, ein großartiger Moment. Und all dieses Zusammenspiel von den Lebewesen die jetzt wieder aufwachen, die wieder da sind, nachdem sie sozusagen Tot waren. Das walten der Kräfte. Das ist die Wunderschöne Göttin Frühling. Oder Ostera (Ostern), oder Pan, oder der Wilde Mann/gehörnte Mann, der Waldgott. Und wie wurde das gefeiert? Na wie wohl in einer fetten Freß und Sexorgie. (Das bedeutet nicht, das da alle mit allen rumgemacht haben, aber vielleicht doch, aber zumindest alle zusammen...)
Was ist wohl der Maibaum? Das ist ein fetter Schwanz der in die Erde gesteckt wird. Weil es ja gerade zum "Sex" in der Natur kommt.
Das ist die Quintessenz all dieser Eindrücke.
Und das Ei als Zeichen für Ostern passt auch gut, weil ein Ein ein Zeichen für Fruchtbarkeit und für neues wachsendes Leben ist. (Körner sind auch "Eier", und die Samen der Männer vereinigt mit dem Ei bei der Frau auch)
Und man sagt Ei mit "E" weil das Ei das erste ist im Zyklus des Lebens. also _eins_.
Wie Du siehst, waren unsere Vorfahren gar nicht dumm. Die wussten schon was abgeht.
(Und wenn Du mir das mit den Geistern/Kräften nicht glaubst, dann gehe nach Ausschwitz und überlege Dir was dort geschehen ist, und Du wirst die alten Schmerzen sehr stark fühlen. Die Geister der gequälten, das Entsetzen.. Und wenn es so geht, geht es auch andersrum)
Ich brauche keinen Gott der mir sagt was Gut und Richtig ist. Das sage ich mir selber. Ich finde das Mord und Betrug nicht richtig ist. Nur darauf bin ich von alleine gekommen. Dazu brauch ich keine Priester, keine Bibel, keine Gebote nichts. Ich kann selber denken und zu den richtigen Schlüssen kommen.
Das Christentum lässt die Menschen in einer ewigen unmündigkeit, der Gottvater wacht über sie, und nimmt ihnen alle entscheidungen ab, und so weiter.. Das ist für mich schrecklich.
Ich stehe vor mir, wenn ich jemanden Töte, und er hat Verwandte, dann muß ich mich vor die Leute stellen und ihnen sagen was passiet ist. Ich muß ihren Schmerz fühlen, ihre Wut, ihre Hilflosigkeit. Und _das_ ist schrecklich genug. Dazu braucht es keine Hölle.
Wie gesagt. Du unterstellst allen anderen, die nicht an Christus glauben, das sie Mörder, vergewaltiger, Räuber und was weis ich noch alles sind.
Und nur wenn Sie das Glauben was Du glaubst, sind sie gute Menschen..
Sehr agressiv. Und diskriminierend.
Also ist mir "Heidnische" Denkweise viel Lieber. _Jeder_ ist zu allem fähig wenn die Situation da ist, jeder ist gut/böse. Nur Taten zählen. Es gibt viele Wege die Welt zu sehen, und solange sie neimand anderen schadet, solange stört sie nicht.
Und um meine Kritik kurz zu fassen, das hat jemand anders seht gut geschreiben:
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=4361733&forum_id=48198
Wer sich die Mühe macht das zu lesen, wird mit Wissen belohnt.
/ajk