Der EU Politikör hats schwör! Überlebenskünstler mit nur 11.766,00 Euro NETTO-Bezug

Ganon bringt es wie immer eher auf den Punkt. Danke für den schönen Beitrag :)
 
Wenn du selbst kein Fernseh guckst, wie kannst du dann über das Programm der Öffentlich Rechtlichen Bescheid wissen? :ugly:
Es gibt ein sehr großes Angebot, auch abseits von ZDF, sei es nun Phoenix, 3Sat, Arte, die Kultur- und Theaterkanäle, usw. usf., die allesamt eine breitgefächertes kulturelles Themenspektrum bedienen. Und bitte erspar dir jedwede Erklärungsversuche, mir weißzumachen, werbefinanzierte Sender wie Pro7, Sat1 oder insbesondere RTL), würde es zulassen, wenn kritisch über Facebook oder Fastfoodketten wie Mc Donald's berichtet wird. Oder über die Arbeitsbedingungen bei Kik, whatever. Das gibt es vereinzelt und wenn dann nie zur Primetime, da beherrschen bestenfalls gute Spielfilme das Programm, ansonsten Dschungelcamp, DSDS und andere traurige Formate. Es gibt es zwar, aber eben nur sehr mager. Wenn das Öffentlich-Rechtliche wegfallen würde, käme das einer medialen Katastrophe gleich. Mark my words.

Zu deinem zweiten Punkt: das Internet mit dem TV zu vergleichen ist unmöglich. Das Internet ist eine Plattform für alle, an der jeder teilnehmen und eine sofortige Interaktion stattfinden kann.

Ich hab nix gegen Phoenix, Arte, oder die Regionalsender. Aber glaubst die verursuchen die Kosten? Oder vielleicht doch die Bulirechte, unnötige Fernsehfilm-Produktionen ohne künsterlischen Wert, das Gehalt von Jauch, Gottschalk, Kerner? Die Soaps?

Ard, morgen:
14:00 Tagesschau
14:10 Rote Rosen
15:00 Tagesschau
15:10 Sturm der Liebe
16:00 Tagesschau
16:10 Das Waisenhaus für wilde Tiere
17:00 Tagesschau
17:15 Brisant
17:50 Verbotene Liebe
18:30 Heiter bis tödlich - Hubert und Staller
19:20 Gottschalk Live
20:00 Tagesschau
20:15 Hoffnung für Kummerow 21:45 Plusminus
22:15 Tagesthemen
22:43 Das Wetter im Ersten
22:45 Anne Will

du siehst, was ich meine? Und wie das ganze ohne 6x Tagesschau aussehen würde? Das was du beschreibst, das "journalistisch wertvolle" kann man auch für ein zehntel des Preises haben.
Ich verstehe was ihr meint: Gute Grundidee mit ein paar Problemen. Meiner Meinung nach ist das ganze der mutierte Bastard einer guten Idee. Das System ist kaputt.
Und wieso sollte Pro7 auch auf die Idee kommen seriöse Nachrichten anzubieten? Wer die will, der guckt Tagesschau. Mit der kann Pro7 nicht mit, weil sie nicht das lächerlich hohe Budget haben. Lohnt sich nicht. Würde sich aber vielleicht lohnen. So wie sich Zeit und FAZ lohnen, die auch noch nicht zur Bild geworden sind.
 
Und wieso sollte Pro7 auch auf die Idee kommen seriöse Nachrichten anzubieten? Wer die will, der guckt Tagesschau. Mit der kann Pro7 nicht mit, weil sie nicht das lächerlich hohe Budget haben. Lohnt sich nicht. Würde sich aber vielleicht lohnen. So wie sich Zeit und FAZ lohnen, die auch noch nicht zur Bild geworden sind.

das ist doch unfug, damit sagst du quasi, es wäre unmöglich den öffis hier ne konkurrenz zu machen. ;)

das ist purer antikapitalismus in geistiger form, bzw. eher ne selbstkapitulation der privaten, die scheinbar einfach net bereit sind, hier irgend etwas sinnvolles zu liefern. im gegenteil, der bereich wird sogar die letzten jahre wieder abgebaut, obwohl die menschen eher dazu neigen, mehr medien zu konsimieren.

du kannst printmedien nicht mit tv gleichsetzen...die werden nur von einer minderheit gelesen und sollen nicht zur allgemeinen volksbildung beitragen. dass es einen markt für intellektuelle gibt bestreitet niemand. das ist aber eben nicht der punkt. davon, dass das internet die printmedien gerade auffrisst, fange ich gar nicht erst an.
 
Ganon, wie wird eigentlich C-SPAN finanziert? Der Sender zerbröselt an Informationsgehalt so ziemlich alles was die ÖR ausspucken. Jetzt gerade sind auf der Webseite beispielsweise ein Panel der George Washington University zur politischen Situation in Syrien, eine Diskussion über die Politisierung von Think-Tanks und eine Diskussion des American Enterprise Institutes.

Seit dem Wiesenhof-Bericht des NDR (ein fies geschnittenes Interview, manipulative Kamerawinkel, mehrere faktische Fehler und der Name der Sendung, in dem der Konzern bereits streng verurteilt wurde, war bereits festgesetzt bevor sie überhaupt angefangen haben zu filmen) ist mein Vertrauen in dieses System auch ziemlich niedrig. Die meisten Dokumentation sind auch totaler Unisnn (nicht nur im TV, auch große Kinoproduktionen), die erscheinen nur fair und kritisch weil der Betrachter meistens selbst keine Ahnung von dem Thema hat. In diesem Format ist eine ernsthafte Auseinandersetzung gar nicht möglich, ob Privat oder Öffentlich ist mir daher ziemlich egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganon, wie wird eigentlich C-SPAN finanziert? Der Sender zerbröselt an Informationsgehalt so ziemlich alles was die ÖR ausspucken. Jetzt gerade sind auf der Webseite beispielsweise ein Panel der George Washington University zur politischen Situation in Israel, eine Diskussion über die Politisierung von Think-Tanks und eine Diskussion des American Enterprise Institutes. Davon abgesehen, mein Vertrauen in die ÖR ist nicht unbedingt hoch.

Seit dem Wiesenhof-Bericht des NDR (ein fies geschnittenes Interview, manipulative Kamerawinkel, mehrere faktische Fehler und der Name der Sendung, in dem der Konzern bereits streng verurteilt wurde, war bereits festgesetzt bevor sie überhaupt angefangen haben zu filmen) ist mein Vertrauen in dieses System auch ziemlich niedrig. Die meisten Dokumentation sind auch totaler Unisnn (nicht nur im TV, auch große Kinoproduktionen), die erscheinen nur fair und kritisch weil der Betrachter meistens selbst keine Ahnung von dem Thema hat. In diesem Format ist eine ernsthafte Auseinandersetzung gar nicht möglich.

zu C-Span....das finanzieren die ausstrahlenden Kabelunternehmen, das würde sich hier also wohl eher weniger rechnen ^^° speziell in den kleineren ländern. von mir aus könnten aber auch gerne die privaten für die öffis bezahlen und diese dann im gegensatz keine werbung mehr anbieten, glaub in spanien läuft das so ähnlich.

zu deinem allgemeinen ansatz, sehe ich hier n ähnliches problem wie bei der allgemeinen schulbildung. abgesehen von bewussten oder unabsichtlichen fehlern, bzw. dingen, die man klar und eindeutig besser machen kann und könnte, gibt es ein grundlegendes dilemma:

das ganze soll für starter, also quasi menschen mit 0 wissen, ausreichend informationen liefern, dass diese eine lage, bzw eine komplexe situation, einigermaßen erfassen und ihre risken, zumindest rudimentär, einschätzen können. wenn man dann aber auf die uni geht, bzw. sich mit probs privat tiefergehend befasst, kommt man irgendwann drauf, dass die zuvor gehörten, vereinfachten infos, oftmals einfach "falsch" oder verzerrt waren. wenn man die strukturen aber von anfang an in ihrer ganzen tiefe ausbreitet, werden sie für menschen mit einer geringeren informationsbasis, bzw. bildung aber vielleicht unbrauchbar oder unverständlich.

daher gehe ich davon aus, dass der vereinfachunsgrad im tv, in jedem fall, relativ hoch ist, nur bei den privaten eben imho noch mehr und noch interessengesteuerter. am besten wäre, wenn man sich, nach jeder neu aufgebauten grundlage, sofort weiterbildungs-"sendungen", bzw. ne form von "kursen" geben könnte aber das würde wohl die eigentliche idee überschreiten.

bzgl der auseinandersetzungen gebe ich dir daher primär völlig recht aber ich glaube in unserer infotainmentgesellschaft kommt man, ohne einen gewissen vereinfachungsgrad und eine gewisse unterhaltungsebene, gar nicht mehr wirklich an die leute heran. ist natürlich jetzt eine schwierige moralische frage aber imho steigt die durchschnittliche bildung quantitativ im gleichen maße, wie die qualitative tiefe dieser bildung im jeweiligen bereich sinkt. das öffi-sys krankt aber aber primär an problemen wie politischem einfluss, rentnern als symbolbildende zielgruppe und einer gewissen kosten-intransparenz, die eine neue aushandlung des "public value"-gedankens imo verhindern. da müsste es erst einmal tiefgehende reformen geben, bevor man sich daran machen kann, die eigentliche programmtiefe zu verschieben.

ich persönlich bin aber halt, meistens, eher für den versuch ein bein zu retten als es zu amputieren. die kosten für private system sind mir, wie gesagt, etwas zu teuer, aller philosphischen und praktischen einwände zum trotz.
 
Ich hab nix gegen Phoenix, Arte, oder die Regionalsender. Aber glaubst die verursuchen die Kosten? Oder vielleicht doch die Bulirechte, unnötige Fernsehfilm-Produktionen ohne künsterlischen Wert, das Gehalt von Jauch, Gottschalk, Kerner? Die Soaps?

Ard, morgen:
14:00 Tagesschau
14:10 Rote Rosen
15:00 Tagesschau
15:10 Sturm der Liebe
16:00 Tagesschau
16:10 Das Waisenhaus für wilde Tiere
17:00 Tagesschau
17:15 Brisant
17:50 Verbotene Liebe
18:30 Heiter bis tödlich - Hubert und Staller
19:20 Gottschalk Live
20:00 Tagesschau
20:15 Hoffnung für Kummerow 21:45 Plusminus
22:15 Tagesthemen
22:43 Das Wetter im Ersten
22:45 Anne Will

du siehst, was ich meine? Und wie das ganze ohne 6x Tagesschau aussehen würde? Das was du beschreibst, das "journalistisch wertvolle" kann man auch für ein zehntel des Preises haben.
Ich verstehe was ihr meint: Gute Grundidee mit ein paar Problemen. Meiner Meinung nach ist das ganze der mutierte Bastard einer guten Idee. Das System ist kaputt.
Und wieso sollte Pro7 auch auf die Idee kommen seriöse Nachrichten anzubieten? Wer die will, der guckt Tagesschau. Mit der kann Pro7 nicht mit, weil sie nicht das lächerlich hohe Budget haben. Lohnt sich nicht. Würde sich aber vielleicht lohnen. So wie sich Zeit und FAZ lohnen, die auch noch nicht zur Bild geworden sind.

Kleiner EDIT, weil ich mit dem Kommentar in seiner Ursprungsform nicht zufrieden war, wie mir gerade auffiel ^^:

Ich verstehe deine Kritik, aber ich finde nicht, dass das System auf Grund einiger fragwürdiger Formate gescheitert ist. Dein Urteil ist IMO viel zu vernichtend, wenn man sich das Angebot der Öffentlich-Rechtlichen zu Gemüte führt. Verbesserungsbedarf gibt es, absolut, aber die Frage ist halt, ob das Problem nicht von vielen größer gemacht wird als es letztlich ist.

Noch ein paar allgemeine Worte:

Der entscheidende Unterschied zwischen den Öffentlich-Rechtlichen und den Privatsendern ist doch, dass die Privaten über Werbeeinnahmen finanziert werden, das heißt, dass sie an Quoten gekoppelt sind - und das geht am ehesten mit Formaten wie DSDS oder auch Dschungelcamp, Galileo und Taff. Ihre Existenz ist somit direkt von Quoten und Werbepartnern abhängig. Und solange keine überbordende Nachfrage nach Bildung besteht, wird auch kein Privater sein Angebot ausbauen - nicht zuletzt auch, weil freie Berichterstattung auch die weitgehende Unabhängigkeit von der (Werbe)Industrie impliziert. Das Interesse an Bildungsfernsehen ist LEIDER einfach viel zu gering, als dass es bis auf wenige Ausnahmen bedient werden müsse. Es ist daher gut, dass es die Öffentlich-Rechtlichen gibt und diese unabhängig von Quoten und den Interessen der Werbepartner ihren Bildungsauftrag erfüllen können. Dass dieses Angebot nicht in dem Ausmaße genutzt wird, wie RTL oder Pro 7 zur Primetime, hängt leider mit dem menschlichen Gemüt zusammen, was aber natürlich kein Grund ist, das Angebot einzuschränken oder wie Pro 7 es mit Galileo beispielsweise handhabt, zu verwässern. Ich habe lieber Formate, die dem Menschen Bildung zur Verfügung stellen, als Bildung in Abhängigkeit von Quoten zu stellen. Denn da kann es nur versagen.
 
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Ich fasse meine Meinung mal mithilfe eines Bildes zusammen:

zyt3fvex.jpg


Den Willen eine Meinung über ein Thema zu bilden kann man hier getrost auch als Einschätzung des eigenen Wissens verwenden. Halbwissen ist eben keine Bildung, die Auswirkungen dieses "Erzählen wir ein komplexes Problem wie ein Geschichte, am bestene als Gut/Böse-Geschichte" Paradigmas erlebe ich nahezu jeden Tag. Ich schaffe es selbst nach stundenlanger Diskussion nicht mehr den Leuten ihr im Fernsehen gelerntes Wissen aus dem Kopf zu schlagen. Ist ja nicht so als ob diese Leute nicht wüssten, dass ich ein kleines wissenschaftliches Archiv zuhause habe, geglaubt wird mir trotzdem nicht wirklich. Die wahrgenommene Professionalität dieser Programme, durch das Budget und die Prominenz im Programm, kann man nur sehr sehr schwer überwinden.

Wenn jamand den Zeitaufwand sich ausreichend zu informieren nicht leisten will, so wird ihn auch das ÖR-Programm nur selten dazu veranlagen den letzten notwendigen Schritt zu wagen. Ob Mount Stupid gefährlicher ist als die Gleichgültigkeit, die wie eventuell durch fehlende Halbwissen-Dokus erzeugen weiß ich nicht, ich weiß aber, dass es den Preis der Gebühren nur schwer erklären kann.
 
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