Nach Nizza, Marseille und La Rochelle führt jetzt auch Paris eine Maskenpflicht im Freien ein. Sie gilt ab Montag. In Mecklenburg-Vorpommern müssen nach weiteren Tests im Schulbereich 200 Schüler in Quarantäne. Alle Entwicklungen im Liveticker.
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Coronavirus war schon vor Weihnachten in Italiens Abwassersystem
In den norditalienischen Städten Mailand und Turin ist das neue Coronavirus bereits vor Weihnachten im Abwassersystem aufgetaucht. Dort sei es zirkuliert, hieß es in einer Studie des nationalen Gesundheitsinstituts. Erst rund zwei Monate später wurden Infektionen von Anwohnern bestätigt.
In Wasserproben vom 18. Dezember, die regulär genommen wurden, sei das Coronavirus in Mailand und Turin entdeckt worden – vorherige Proben seien negativ ausgefallen. „Die Forschung kann zum Verständnis beitragen, wie das Virus am Anfang in Italien zirkulierte“, erklärte das Institut.
Studie: Coronavirus in Italiens Abwässern schon seit Dezember nachweisbar
Das Coronavirus ist in Italien offenbar schon viel länger aktiv als bislang angenommen.
Genetische Spuren des Erregers Sars-CoV-2 seien in Abwässern der beiden norditalienischen Großstädte Mailand und Turin vom Dezember sowie in Abwässern aus Bologna vom Januar nachgewiesen worden, heißt es in einer Stellungnahme von Italiens nationalem Gesundheitsinstitut ISS, in die die Nachrichtenagentur AFP am Freitag Einsicht hatte.
Offiziell festgestellt worden war der Coronavirus-Ausbruch in Italien erst Mitte Februar.
Für die ISS-Studie wurden 40 Abwasserproben untersucht, die zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 genommen wurden. Die Ergebnisse wurden von zwei unterschiedlichen Laboren mit unterschiedlichen Methoden bestätigt.
Nach Corona-Ausbruch in Neukölln knapp 100 positive Tests
Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Mit Stand Freitag (16.00 Uhr) gab es 94 laborbestätigte positive Testergebnisse, wie das Bezirksamt am frühen Abend mitteilte. Das waren 9 mehr als am Vortag. Am Dienstag waren es noch 57. Das Gesundheitsamt teste nach wie vor Bewohnerinnen und Bewohner in den betroffenen Häusern. Die Zahl der positiven Testergebnisse werde sich daher in den kommenden Tagen voraussichtlich weiter erhöhen, hieß es.
Bisher erfolgten den Angaben zufolge 586 Tests. Insgesamt hat Neukölln knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Pro Haushalt leben ein bis zehn Bewohner. Unter den Infizierten sind demnach 41 Kinder und Jugendliche.
Gericht kippt Corona-Sperrstunde für Biergärten und Restaurants
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die derzeit noch geltende vorgezogene Sperrstunde ab 22.00 Uhr für Bayerns Gastronomie wegen der Corona-Pandemie gekippt. Die Richter bewerteten die nur eingeschränkt gestattete Abgabe von Speisen und Getränken sowohl in den Innenräumen von Gaststätten als auch auf Freischankflächen nur in der Zeit von 6 bis 22 Uhr „als nicht rechtskonform“, wie das Gericht am Freitag in München mitteilte. Ein Gastwirt aus Unterfranken hatte die zeitliche Beschränkung der Bewirtung im Rahmen eines Normenkontroll-Eilverfahrens angefochten.
Erste Freiwillige erhält Corona-Impfstoff von Curevac
Die Studie mit dem Corona-Impfstoff der Firma Curevac ist am Freitag in die heiße Phase gegangen: Eine Freiwillige erhielt an der Uniklinik Tübingen die erste Impfung. Anschließend bleibe die junge Probandin 24 Stunden unter Beobachtung – sie werde dabei sowohl vom Monitor als auch von Ärzten überwacht, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur. „Bei Impfstudien ist bisher noch nie etwas Gravierendes passiert, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen.“
60 Menschen in Quarantäne nach Corona-Ausbruch in Flüchtlingsheim
Nach 20 Corona-Fällen in einer Geflüchtetenunterkunft sind in Kassel 60 Menschen in Quarantäne. Es handele sich um den bisher größten Ausbruch in der Stadt, sagte Gesundheitsdezernentin Ulrike Gote (Grüne) am Freitag. Eine Grundschule und ein Hort wurden vorläufig geschlossen. Rund 150 Menschen wurden und werden insgesamt getestet. Es gebe unter den Infizierten bisher keinen schweren Krankheitsverlauf.
Trump-Berater Fauci hält erneuten Corona-Lockdown in den USA nicht für nötig
Der führende Corona-Berater von US-Präsident Donald Trump, Anthony Fauci, hält weitere Lockdown-Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie in den USA für unnötig. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP sagte der Seuchenexperte am Donnerstag, er sei optimistisch, dass es schon bald einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geben werde, um die Pandemie zu stoppen. Erste Testversuche seien „vielversprechend“.
Fauci lehnt zusätzliche Lockdown-Maßnahmen ab, obwohl die USA weltweit die meisten bestätigten Covid-19-Infektionen und Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus haben. Während in den ehemaligen Epizentren New York und New Jersey die Covid-19-Ausbrüche weitgehend wieder unter Kontrolle gebracht sind, breitet sich das Virus derzeit in 20 Staaten des Landes zunehmend aus. In den betroffenen Regionen rät Fauci dazu, die Kontrollen zu verschärfen, aber nicht neue schaffen, wie etwa die Pflicht zu Hause zu bleiben.