Der Grippevergleich ist nun mal nicht nur sinnvoll, sondern sogar enorm wichtig, weil es der unnötigen Panikmache entgegenwirkt. In der Schweiz werden jährlich durchschnittlich 1'500 Todesfälle der Grippe zugeschrieben, in der Grippesaison 2014/2015 hatten wir 2'500. In Italien sterben gut und gerne auch mal 20'000-25'000 Menschen an der Folge der Grippe. Selbst in Italien sind wir also noch meilenweit von den Zahlen der Grippe entfernt. Natürlich mögen die Zahlen nicht ganz genau sein, sie werden aber auch nicht so weit daneben sein, dass das Corona-Virus immerhin in die Nähe kommt. Beim Corona-Virus tauchen letztendlich auch Leute in der Statistik auf, die zwar positiv getestet wurden, letztendlich aber unabhängig von der Erkrankung verstorben sind. Wirklich "Corona-Todesfälle" würde ich das nun nicht bezeichnen.
Der Unterschied zwischen der Grippe und Corona ist eigentlich sehr simpel: wenn jährlich über tausend Menschen an einer Grippe sterben, ist uns das egal, weil es nun mal jedes Jahr passiert. Wenn etwas unerwartetes dazu kommt, tendiert der Mensch dazu, sich völlig irrational zu verhalten und in Panik zu geraten. Weil bei den Terroranschlägen 9/11 265 Menschen in den Flugzeugen ums Leben gekommen sind, wurden in der Folge in den USA deutlich weniger Flüge gebucht, viele Leute haben das Auto vorgezogen - und durch diese Entscheidung dürften gemäß einer Berechnung rund 1600 Menschen mehr im Straßenverkehr verstorben sein. Letztendlich ist das Prinzip leider dasselbe wie hier. Ob das Corona-Virus oder die Panikmache letztendlich mehr Leben gekostet haben wird, kann man aktuell sicher noch nicht abschätzen.