Falls sich jemand mal abseits von Geschichtsbüchern mit dem Thema befassen will,empfehle ich folgende (frei als PDF im Netz verfügbaren) Tatsachenberichte/Romane.Danach wird man NIE wieder auf den Gedanken kommen,das es einem selbst in irgendeiner Form schlecht gehen könnte.
Ernst Jünger"In Stahlgewittern"(empfand ich als besonders schockierend weil er einerseits mit einer schmerzenden Nüchternheit selbst die grausigsten Details beschreibt und andererseits weil er einer der wenigen war,die bis zum letzten Kriegstag mehr oder weniger an diesen"für Kaiser und Vaterland"Scheiss geblaubt hat (trotz 7 schweren Verwundungen immer an vordester Front)und es zumindest in den ersten Jahren gar als"gesunde Reinigung Europas"empfand.Insbesondere die Grausamkeit der Infantriesturmangriffe werden dort thematisiert.
Edlef Köppen"Heeresbericht" Aus Sicht eines Artilleristen.Nicht minder intensiv,da man als Artillerist nicht weg kam wenn sich die feindliche Artillerie erstmal auf einen eingeschossen hat und/oder man von Infantrie überrollt wurde.Da war dann nix mit schützenden Gräben,die Geschütze waren der einzigste Schutz.Szene,die mich bis heute immer wieder mal einholt:wie er als Arti Beobachter auf nem Haus/Hügel sitzt und von oben mitbekommt wie die Engländer mit Kavallerie (ja,auch mit gezücktem Säbel und so) gegen eine voll befestigte Grabenstellung anreiten und von Arti und Maschinengewehren so dermaßen zusammen geschossen werden,das die nachfolgenden Pferde knietief in Blut und Gedärm gar ausrutschten etc...ich hör dann hier mal auf.Es sind aufjedenfall nicht viele davon gekommen
Ludwig Renn"Krieg" Ein Gefreiter,der ebenso den ganzen Kriegsverlauf (Westfront) mitgemacht hat und den Sinn schon deutlich kritischer (als Jünger) hinterfragt.
"Im Westen nichts neues"spare ich mir (naja irgendwie ja doch nicht

) davon sollten die meisten ja schon gehört haben.Hier bekommt man auch mal einen Enblick in den gnadenlosen,preussischen Drill bevor man ins Schlachthaus geschickt wird.
Hatte auch mal ein faszinierendes und lesenswertes Buch über den Krieg in den Dolomiten gelesen,davon weiss ich leider den Titel nicht mehr.Ich war früher oft dort zum Ski fahren und habe dort viele Bunker und Unterstände gesehen.Aus dem Grund bin ich von Monte Grappa fast ein bischen enttäuscht da es ja schon ein recht weites Tal ist (trotzdem natürlich als Schauplatz akurat) aber was ich auf 2500-3000 Höhenmetern im fast ewigen Eis an höhlen und Unterständen gesehen habe war deutlich krasser.Absolut unbegreiflich wie man es geschafft hat da oben Krieg zu führen.
Googeln würde ich evtl mal nach Col di Lana (dem"Blutberg"),dem später einfach die gesammte Bergspitze samt Soldaten unterminiert und weggesprengt wurde oder dem Marmolada,wo es unter dem Schnee ein ganzes"Dorf"für 300 Soldaten gab.