Beim Sterben ist jeder der Erste
David Hain hatte in seiner Bestenliste eine Empfehlung für diesen Film ausgesprochen und er stand im Regal meines Vaters. Ansonsten wäre ich wohl nicht darauf aufmerksam geworden. Für einen Film von 1972 ist er erstaunlich zeitlos und hätte genauso auch heute gedreht werden können. Wahrscheinlich wäre das Pacing etwas schneller, aber das war es auch. Und das ist es auch, was ich am ehesten am Film kritisieren würde. Es gibt einige längere Einstellungen, die bewusst Tempo rausnehmen und die Handlung ist für 2h nicht sonderlich umfangreich.
Ansonsten bleibt ein guter bisweilen sehr guter Film. In Erinnerung bleiben insbesondere zwei Szenen, das Banjo Duell und die Szene mit Bobby im Wald. So unangenehm, wie viele andere, fand ich die Szene nicht. Man sieht auch nicht viel. Aber sie ist der Dreh- und Angelpunkt des Films. Es gibt ein davor und danach. Und weil das alles wohl wirklich so passieren könnte, bleibt sie einem im Gedächtnis. Danach nimmt die Dramatik deutlich zu und die Charakterdynamik verändert sich komplett. Das lässt sich sicher alles wunderbar analysieren, konnte mich aber nie komplett fesseln. Und auch das etwas in die Länge streckte Ende des Films hilft da nicht. Ich kann verstehen, dass man hier die Auswirkungen dieser Ereignisse auf die Männer zeigen wollte, aber auch das hat für mich nicht so richtig funktioniert. Deshalb nur 7/10.