American Fiction
Für mich hätte der Film gerne noch böser den amerikanischen Kulturbetrieb und dessen moralische Abgründe und vor allem seine Verlogenheit aufs Korn nehmen können. Es geht um einen schwarzen amerikanischen Autor, dessen Werke für viele zu intellektuell und insbesondere nicht "schwarz" genug sind, was auch immer das bedeuten mag. Als er dann aber aus Scherz und unter Pseudonym einen schwarzen Schundroman schreibt, wird er von aller Welt, insbesondere aber von den weißen Kritikern gefeiert und je dümmer er sich anstellt, desto erfolgreicher wird er.
Leider treibt der Film dieses Szenario nicht so sehr auf die Spitze, wie ich es mir gewünscht hätte. Nein, er verwässert es noch mit seiner Familiengeschichte. Ich wurde trotzdem gut unterhalten. 7/10
Sonne und Beton
Authentisch trifft es bei diesem Film wohl am besten. Die 90er, Gropiusstadt in Berlin, das Leben dort und vor allem die Jugendlichen, nichts davon wirkt gestellt oder verklärt. Gerade die jungen Darsteller spielen alle an die Wand. Der Film, der auf dem gleichnamigen Buch von Felix Lobrecht basiert, zeigt das Leben in den Plattenbauten ohne Moralkeule oder Sentimentalitäten. Aber er ist eines dieser Dramen, bei denen direkt am Anfang klar gemacht wird, das hier kann nicht gut ausgehen.
Damit ist er für mich persönlich nicht meine Art von Film, da ich diese Ausweglosigkeit nicht schätze. Klar, er hat an einigen Stellen Lichtblicke, aber allein deswegen kann ich für mich nicht mehr als 7/10 geben. Da der Rest aber so phänomenal gut gemacht ist (9/10), einige ich mich auf 8/10. Toller Film