Nicht jedes Game muss für jeden sein. Und nur weil man vielleicht allgemein "entspanntere" Games bevorzugt, heißt das nicht, dass jedes schwerere Game nichts für einen sein kann. In der Hinsicht finde ich es bissl schade, dass da mittlerweile auch ältere Gamer, die als Kind diese Geduld hatten, sie heute nicht mehr mitbringen. Einfach mal probieren...viele Games sind mit etwas Geduld weit einfacher als ihr Ruf.
Schwierigkeitsgrade sind eher so eh....zu viele und vor allem diese modernen Slider, schaden den meisten Games imo eher und die Balance geht dann komplett den Bach runter - auf easy und auf hard.
Und dann muss man auch von Game zu Game unterscheiden. Kaum einer will ein mechanisch anspruchsvolles Animal Crossing, kaum einer will aber ein komplett anspruchsloses God of War zocken.
Manche Games vertragen ganz gut mehrere (aber selbst dann reichen immer 2-4....alles über 5 oder diese Slider....ist für mich geisteskrank. Kann man mir erzählen was man will, aber Slider mit numerischen Werten von 0-100 sind kompletter Irrsinn....bin ich der QA-Tester für die Balance oder wie?) Schwierigkeitsgrade (TloU hier ein gutes Beispiel, weil es das Gameplay auch effektiv von Shooter zu Stealth-Action verschiebt, was spannend ist. TLoU2 mit den Slidern dann allerdings gleichzeitig wieder ein absolutes Negativbeispiel) und dann gibt es Games die vertragen wirklich kaum mehr als einen, vielleicht 2.
Was man bei der Diskussion aber nicht vergessen darf: Die Anzahl der Schwierigkeitsgrade sagt ja auch nix über die Balance alleine aus. Astro Bot war bekanntlich bei mir auch mit einem Schwierigkeitsgrad (was ich meist bevorzugen werde, weil es auch dann ein Punkt ist mit dem ich mich gar nicht beschäftigen muss. Keine Wahl treffen müssen bei dieser Frage ist eigentlich immer gut) nur wegen dem Punkt nicht GotY letztes Jahr...weil halt zu leicht.
Oder man nehme Death Stranding 2, das ich zuletzt beendet habe. Weiß nicht ob das 4 Schwierigkeitsgrade braucht, aber wäre ein Game bei dem ich mit 3 fein wäre, weil ich einen Punkt darin sehe, dass es hier absoluter Gamer gibt, die das primär wegen Atmo und Story zocken. Mein Problem hier? Ich habe es auf Brutal gezockt, was ich nicht bereue....nur es ist halt nicht brutal. Habe keine Ahnung wie viel einfacher die anderen sind, aber ich sehe da gar nicht viel Spielraum, weil ich selbst auf brutal nicht das Gefühl hatte effektiv spielen zu müssen....die Combat-Passagen waren mechanisch eine klare Verbesserung und schießen machte anders als im 1. Teil Spaß....aber es war halt dennoch wieder hirntot.
Positives Beispiel, das mir sofort einfällt: FFX.....nicht direkt der Schwierigkeitsgrad, aber zwei unterschiedliche Sphärobretter anzubieten? Gamedesigntechnisch imo genialer Einfall.
Mich wurmt aber, dass man heute so tut als hänge es nur vom Spieler ab (habe ja auch schon oft darüber geranted für wie unfähig man beim Zocken mittlerweile Kinder hält).....die Frage gilt es je nach Spiel unterschiedlich zu beantworten. Nicht jedes Metroidvania muss so schwer sein wie Hollow Knight und nicht jedes ist es. Andere sind sogar deutlich schwieriger. Man hat so viele Alternativen.
Das neue Shinobi ist ausgehend vom Ruf des Genres und meiner Liebe zum imo unbalanced harten PS2 3D-Ableger, imo sogar leicht....aber ist trotzdem gut und spielt sich imo auch besser als z.B. Hollow Knight1 (Silksong hole ich mir erstmal nicht...fliege morgen sowieso in den Urlaub).
Diese Frage und Diskussion darf nicht von den extremen, deutlichen Meinung diskutiert werden, sonst haben wir hinsichtlich Videospielen bald deutlich weniger Vielfalt.
Könnte man Games wie Hollow Knight und Soulslikes - wie gesagt Dinge, die einfacher sind als ihr Ruf - einem easy Schwierigkeitsgrad geben?
Vielleicht schon.
Dazu nur 2 Bedenken:
- das darf nicht zu Kosten der Balance des "Main" - Modes gehen. Wer sowas fordert sollte imo damit einverstanden sein, dass die Balance für die easy Variante wayne ist, kaum Ressourcen frisst und man die "Scheißegal" - Variante zockt, weil warum sollten Fans solcher Erfahrungen noch länger auf das Game warten, nur damit du entspannt durchrushen kannst? Quasi mit sowas wie Auto-Mode in Devil May Cry - Games
- und...und der Punkt ist mir persönlich noch wichtiger. Wenn man solche Dinge anbietet, dann wird es negative Effekte geben, da bin ich mir ganz sicher. Spieler, die einfachere Games bevorzugen werden dann die einfachere Variante einfach wählen. Warum ist das imo ein Problem? Weil es zu 100% viele Spieler gibt, die in den letzten 10 Jahren von harten Games abgeschreckt wurden, aber auf Grund der Faszination für Rogue lites, Soulsborne, MH und Co...sich auf diese Spiele eingelassen haben...und das ein oder andere Game dieser Art lieben gelernt haben.
Und letzter Punkt ist imo sehr schade. Ist auch das was mich so daran stört, dass man Kindern quasi nur noch anspruchslose Kost vorwirft und das als korrekt ansieht. Wir sind alle mit ganz anderen Games hier aufgewachsen, haben dabei als Kind mit Freude gefailed. Ich habe als Kind auch nie meine Games danach ausgesucht wie schwer oder leicht oder mir angemessen das war...sondern immer nur ob es optisch und gameplaytechnisch für mich ansprechend war.
Mir war das mit 9 doch völlig egal wie leicht oder schwer die Puzzles in OoT waren und dass mich der Schlüssel am Baum vor dem Waltempel Monate an Geduld kosten wird und der Wassertempel ohne Guide damals fast bricht...ich wollte ein Abenteuer erleben.
Mir war das kackenegal, dass Devil May Cry quasi ein neues Genre, definiert, das sich durch Player Expression wie in Fighting Games (die ich damals eh für Casual hielt, weil man ja nur seine Freunde lokal umwälzen musste, die auch nix konnten) auszeichnet...ich wollte nur fucking Dämonen-Marionetten jonglieren.
Und so sollte man das heute auch nehmen. Wenn dir Silksong optisch gefällt und du Bock auf Metroidvania hast und nicht nur auf den Hype....dann hols dir einfach spätestens in einem Sale und probiers aus und wenn es dir dann zu hart ist oder dich das Map-System abfucked....na dann ist es halt mal nicht für dich. Ein Game darf auch zu schwer sein für jemanden...das ist nicht schlimm, das ist nicht ausschließend, das ist Teil der Vielfalt dieser Industrie, die wir Gott sei Dank noch immer haben.
Genauso ist es oky für mich Astro als etwas anspruchslos zu bezeichnen und das Game deswegen etwas abzuwerten, während das anderen egal ist und sie es überhaupt nicht schwerer haben wollen.
Und dam darf halt echt nicht die Balance und Eigenart der Games vergessen...ein SRPG ist einfacher zu balancen als ein Action-Game, das auf Mechaniken in Echtzeit angewiesen ist. Bei manchen Games reicht ein Damage oder HP-Slider fast alleine aus. Bei anderen aber halt nicht.