Das es einen Energiemix bedarf, streite ich hier nicht ab. Aber deine Quelle bestätigt mich auch, dass die Erneuerbaren bei uns günstiger sind.
Was hilft das, wenn erneuerbare Energie nicht on demand abrufbar ist? An einem regnerischen Tag liefert ein
Solarkraftwerk vielleicht 10% seiner angegebenen Leistung, wenn Schnee auf den Solarzellen liegt sogar 0% und in der Nacht leider auch keine Energie. Gut bei Solarstrom kann man zumindest einigermaßen planen, bei
Windenergie ist alles völlig dem Zufall überlassen, da kann an einem Tag der Windpark auf 80-100% laufen und am nächsten muss man wegen zu viel Wind die Windräder abschalten, am Tag darauf gibts zu wenig Wind und die Rotoren bleiben stehen oder müssen mit externer Stromversorgung in Gang gebracht/gehalten werden. -Diese Defizite müssen dann durch Stromimporte kompensiert werden und diese kommen dann von Atomstromländern wie Frankreich oder man verheizt klimaschädliche Kohle/Gas/Öl.
Die einzige verlässliche, konstante erneuerbare Energie ist die
Wasserkraft, leider erfüllen weite Teile Europas nicht die Voraussetzungen damit einigermaßen den Strombedarf zu decken, schafft nicht einmal Österreich mit seinen vielen Bergen und Flüssen mit unzähligen Wasserkraftwerken. Alternativ wird noch gerne die
Biomasse als "grüne" Energie bezeichnet, hier werden Bäume abgeholzt und zur Energiegewinnung verbrannt, die Idee dahinter ist, dass man die Bäume ja nachpflanzt und so CO2 "neutral" ist(abzüglich Rodung, Transport und Bepflanzung der Bäume). Sehe darin aber eine Farce, der positive CO2 Effekt tritt erst in zweiter Generation ein, wenn die Bäume nachgewachsen sind und in dieser Zeit ordentliche Mengen CO2 absorbiert haben, nachdem man sie aber erneut verheizt wird das ganze CO2 das sie absorbiert haben wieder freigesetzt und man ist am selben Punkt wie nach der ersten Rodung des Waldes.
Bleibt noch die "grüne"
Atomkraft übrig, sehe ich als ähnliche Nebelkerze wie die Biomasse an, die nur dem Anschein nach eine saubere Energiequelle ist. Moderne Reaktoren sind zwar deutlich besser als was vor Jahrzehnten so in Betrieb genommen wurde aber bringen weiterhin einige Nachteile mit sich, auf die sich keine moderne Zivilisation einlassen sollte, zumindest nicht langfristig. Aber selbst wenn wir unseren Energiehunger der Zukunft, befeuert durch Elektroautos und weiterhin maßlos steigendem Energieverbrauchs stillen können, haben wir gar nicht die Zeit dafür, so ein Reaktorbau dauert 10+ Jahre und die Frage ist auch ob wir genügend hochwertiges Uran auftreiben könnten um diese dann auch alle zu betreiben.
Positiv kann man vielleicht erwähnen, dass die Erde tatsächlich noch enorme Mengen an Erdöl, Erdgas und speziell auch Kohlevorräten aufweist um uns noch einige Hundert Jahre mit Energie zu versorgen bevor das Licht endgültig ausgeht. Was für dramatische Folgen das für Klima und Umwelt haben wird, kann ich mir nicht einmal ausmalen...