Verdrehung der Ansichten, wie erbärmlich.
Willst du also Abstreiten, dass das generische Maskulinum eine neuere Erfindung ist als die feminine Form?
Auf die Hochdeutsch Diskussion bist ja auch nicht eingegangen
Und du reitest weiter darauf rum. Weißt du, warum ich nicht auf die Diskussion eingegangen ist? Deine Grundaussage war vergleichbar mit den Aussagen der Leugner der Evolutionstheorie, die sagen, dass die Evolutionstheorie falsch sein muss, weil es heute immer noch Affen gibt.
Du nimmst an, dass das Schweizerdeutsche sich
aus dem heutigen Hochdeutschen / Standarddeutschen entwickelt hat und darum eine Abwandlung dieser Standarddeutschen Sprachen ist. Du gehst davon aus, dass es einen Sprachwandel
vom Standarddeutschen zum Schweizerdeutschen gab. Diese Aussagen sind sprachhistorisch so völlig falsch, dass man gar nicht weiter diskutieren sollte.
Schweizerdeutsch und dein Standarddeutsch haben sich auf einer viel früheren Stufe der Sprachentwicklung getrennt, als du mit deiner Bezeichnung „Sprachwandel“ suggerierst.
1. Neuhochdeutsche Diphtongierung:
Irgendwann zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert. Ich gebe keine Garantie, dass die Zeitspanne exakt stimmt, aber es war hunderte Jahre zu früh, als dass man von einem Wandel von deinem heutigen Standarddeutschen zum Schweizerdeutschen sprechen könnte.
In der Sprache, die sich später zur Standardsprache entwickelt hat, wurden diverse (lange) Vokale diphtongiert, im Schweizerdeutschen (und anderen Dialekten) fand diese Diphtongierung nicht oder nur teilweise Einzug.
Während man vor dieser Diphtongierung von „Hus“ und „Für“ sprach, spricht man in deiner Standardsprache heute von „Haus“ und „Feuer“, im Schweizerdeutschen hingegen von - du ahnst es schon - „Hus“ und „Für“. Schweizerdeutsch kann also gar keine Abart deiner Standardsprache sein, weil sich das Standarddeutsche von der gemeinsamen Ursprungssprache entfernt hat, nicht das Schweizerdeutsche.
2. Lautverschiebung:
Es gab verschiedene Verschiebungen von Konsonanten. Wir sprechen hier von einer Veränderung des Althochdeutschen im 8. Jahrhundert, das mit dem heutigen Standarddeutsch weniger zu tun hat als Schweizerdeutsch. Im Vergleich zu deinem geliebten Standarddeutsch hat die zweite Lautverschiebung in den südlicheren Regionen Deutschlands und der Schweiz weitaus stärker gewirkt. Aus „crucis“ wurde in der Standardsprache viele hundert Jahre später „Kreuz“, in der Schweiz aber bspw. „Chrütz“, weil sich der erste Konsonant zwar bei beiden verändert, aber unterschiedlich entwickelt hat. Es gab also wieder
keinen Wandel vom Standarddeutschen zum Schweizerdeutschen, sondern eine Trennung der beiden Sprachvariationen bei einer frühen gemeinsamen Ursprungssprache.
Wenn man etwas weiter zurückgeht sind es genau solche Entwicklungen, die auch Englisch, Deutsch und andere germanische Sprachen voneinander getrennt haben. Darum habe ich dieses Beispiel gebracht. Wir sprechen hier aber unter absolut keinen Umständen von einem Sprachwandel von deinem heutigen Hochdeutschen zum Schweizerdeutschen. Auch war dieser Sprachwandel zu absolut keinem Zeitpunkt von einer ideologischen Gruppierung erzwungen. Und damit hat dein Vergleich Standarddeutsch - Hochdeutsch absolut gar nichts mit der Thematik hier in diesem Thread zu tun.