Film Interstellar - Christopher Nolan (2014)

Könnte bei Nolan aber ohnehin auch in Zukunft häufiger ein Problem sein, denn es ist ja nicht zum 1. Mal so, dass sein Soundschnitt mehr an einen Trailer erinnert, als an einen Film - er mag es, viele seiner Fans wohl auch, aber ich bin davon kein Freund, auch wenn der Score prinzipiell stimmt.

Bin gespannt was er als nächstes macht, aber für mich gehört er ohnehin nicht zu den besten Regisseuren aktuell.
 
KA wie man zu dem Urteil kommen kann. Sound mix war imo eine absolute Katastrophe - unabhängig von der Qualität des Scores.

In der deutschen Tonspur habe ich nicht so viel davon gemerkt :-?

Zumindest ist mir nichts negativ aufgefallen, ich hab alle Charaktere verstehen können, bis auf die Roboter teilweise gegen Ende. Aber vielleicht war ich dann noch zu sehr perplex von der Docking-Szene. :ugly:

Allerdings hab ich bei dem Zitat eher an das Zusammenspiel von Soundtrack und Bilder gedacht.
 
Setzte fast immer zu früh ein, weswegen sich ein Spannungsbogen künstlich aufbaute, der durch Bilder erst versetzt erzeugt wurde. Ein bisschen mehr Stille hätte dem Film gut getan. Manchmal passend, häufig aber einfach nur draufgeklatscht und ablenkend, oft vor allem auch einfach zu laut (gut bei manch Dialogzeile wäre es eh besser gewesen man hätte sie gar nicht verstanden) und dadurch erst recht seltsam.

Huch?
Mehr Stille? Der Film hat an sehr vielen Stellen komplett auf Musik verzichtet, wenn die Musik nicht nötig war. Und wenn nicht komplett darauf verzichtet wurde, war er sehr oft nur im Hintergrund (wiederum sehr ruhige Musik und alles andere als ablenkend).
Ausnahme war natürlich die Szene bei der "Day One Dark" lief, aber da war es mehr als passend und gesprochen hat da ohnehin keiner.
 
IMO ist er neben David Fincher, Darren Aronofsky und Martin Scorsese der beste Regisseur des 21. Jahrhunderts.

Fincher und Scorsese gehören zu meinen Lieblingen und ja, das sind für mich die aktuell zwei besten. Aronofsky zähle ich auch dazu, aber hier nenne ich PTA und Inarritu davor. Sam Mendes, die Coens, Wes Anderson und Alexander Payne sind für mich auch bessere Regisseure als Nolan. Dann stellt sich außerdem die Frage was man mit Leuten wie Herzog, Haneke (bin nicht der größte Fan der beiden, aber handwerklich über jeden Zweifel erhaben), Kar-Wai oder Almodovar macht, denn Filme hören ja nicht in Hollywood auf (auch wenn ich ein Fan der Schmiede bin).

Für mich war Nolan schon immer mehr ein Filmemacher und weniger ein handwerklich herausragender Regisseur - mehr die Ecke Spielberg oder eben auch Tarantino (auch wenn Tarantino solche Dialoge wie sie die Nolans für Interstellar geschrieben haben, nie verbrechen würde). Quasi das Gegenstück zu jemanden wie Malick, den ich (in Topform) auch sehr schätze.

Nolan vs. Fincher ist ja gerne eine Glaubensfrage für viele, aber für mich ist Fincher einfach eine Klasse besser. Ich glaube auch, dass der Blockbuster-Faktor der Batman-Filme Nolan etwas verdorben hat.
 
Huch?
Mehr Stille? Der Film hat an sehr vielen Stellen komplett auf Musik verzichtet, wenn die Musik nicht nötig war. Und wenn nicht komplett darauf verzichtet wurde, war er sehr oft nur im Hintergrund (wiederum sehr ruhige Musik und alles andere als ablenkend).
Ausnahme war natürlich die Szene bei der "Day One Dark" lief, aber da war es mehr als passend und gesprochen hat da ohnehin keiner.

In vielen Stellen ist relativ. Ich kenne nicht viele Regisseure, die nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ so stark auf Musik setzen wie Nolan seit TDK (war imo schon bei Inception manchmal zu viel des Guten, aber dort hat er die Dialoge zumindest häufiger für sich stehen lassen). Dass es auch stille Momente gab versteht sich ja wohl von selbst...:v:

Allerdings hab ich bei dem Zitat eher an das Zusammenspiel von Soundtrack und Bilder gedacht.

Wie gesagt: Auch das fand ich teilweise komplett out of place. Die Musik setzte in vielen Szenen einfach zu früh und dann auch zu lange ein. Für manche erzeugt das vielleicht Anspannung...bei mir scheitert das extrem, denn da werden Erwartungen an die Bilder geschaffen, die in dem Moment nicht erfüllt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
In vielen Stellen ist relativ. Ich kenne nicht viele Regisseure, die nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ so stark auf Musik setzen wie Nolan seit TDK (war imo schon bei Inception manchmal zu viel des Guten, aber dort hat er die Dialoge zumindest häufiger für sich stehen lassen). Dass es auch stille Momente gab versteht sich ja wohl von selbst...:v:

Mir fällt gerade keine Szene ein, bei der die Musik wirklich im Vordergrund stand, abgesehen von der Andock-Szene. Das meine ich mit "sehr viele Stellen waren ruhig". 3 von 169 Minuten halte ich für wenig :v:
Vor allem habe ich nach dem Film noch mit der Begleitung darüber gesprochen, dass wir ziemlich überrascht waren, mit wie wenig Musik der Film teilweise auskommt. Oder mit wie wenig "komplexer" Musik, die einfach im Hintergrund gelaufen ist. :nerd:
 
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Wenn "ruhig" für dich bedeutet, dass die Musik und Bässe nicht absolut im Vordergrund stehen...okay. Wie gesagt: Wem es gefällt und wer den Film mochte, dem sei es gelassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt: Auch das fand ich teilweise komplett out of place. Die Musik setzte in vielen Szenen einfach zu früh und dann auch zu lange ein. Für manche erzeugt das vielleicht Anspannung...bei mir scheitert das extrem, denn da werden Erwartungen an die Bilder geschaffen, die in dem Moment nicht erfüllt werden.

Ich werde beim zweiten Gang, der höchstwahrscheinlich kommt, gerne darauf achten. Mir fällt jetzt spontan allerdings keine Szene ein, die eine solche (krasse) Diskrepanz zwischen Bild und Untermalung hatte ... vielleicht bei den Übergängen Weltraum / Nicht-Weltraum teilweise. Wobei ich sagen muss, dass ich vermutlich eher der visuelle Typ bin und sowas nur merke, wenn schon einige Grenzen überschritten werden. Ich hab mich von dem Film quasi 3 Stunden lang komplett einfangen lassen und daher war mein Film-Analyse-Modus auch nicht an ;)
 
Christopher Nolan Breaks Silence on 'Interstellar' Sound - “I’ve always loved films that approach sound in an impressionistic way and that is an unusual approach for a mainstream blockbuster, but I feel it's the right approach for this experiential film,” Christopher Nolan said, speaking for the first time in detail about the use of sound in his new film Interstellar. “Many of the filmmakers I’ve admired over the years have used sound in bold and adventurous ways. I don’t agree with the idea that you can only achieve clarity through dialogue. Clarity of story, clarity of emotions — I try to achieve that in a very layered way using all the different things at my disposal — picture and sound.”

Nolan — who said he is a fierce believer that “sound is as important as picture” — said that he likes to hear how his movies sound in actual theaters. “Usually [I visit] six or seven. I like to hear it out where people are going to see it, not just in the cocoon of the dub stage. That is something I have done for years, because everything we are doing is intended to communicate something to the audience."

“The theaters I have been at have been doing a terrific job in terms of presenting the film in the way I intended,” he continued. “Broadly speaking, there is no question when you mix a film in an unconventional way as this, you’re bound to catch some people off guard, but hopefully people can appreciate the experience for what it’s intended to be.” To check out how Interstellar is playing, Nolan said he has visited the TCL Chinese Imax Theatre and the Arclight Cinemas Dome in Hollywood and the AMC Loews Lincoln Square in New York.

As one example, he cited the scene during which Matthew McConaughey is driving through a cornfield — something Nolan actually did, riding in the back of a car while filming point of view shots. “It’s incredibly loud … exhilarating and slightly frightening,” he laughed as he described his experience. “I was very keen to try and give the audience the experience and the chaotic feeling with the sound.”

“The idea is to experience the journey the character is going on,” he said. “[For instance] the experience of being in the cockpit is you hear the creaking [of the spacecraft]; it’s a very scary sound. We wanted to be true to the experience of space travel. We wanted to emphasize those intimate elements.”

We made carefully considered creative decisions,” Nolan said. “There are particular moments in this film where I decided to use dialogue as a sound effect, so sometimes it’s mixed slightly underneath the other sound effects or in the other sound effects to emphasize how loud the surrounding noise is. It’s not that nobody has ever done these things before, but it’s a little unconventional for a Hollywood movie.”

http://www.hollywoodreporter.com/behind-screen/christopher-nolan-breaks-silence-interstellar-749465
*zehnzeichen*
 
IMO ist er neben David Fincher, Darren Aronofsky und Martin Scorsese der beste Regisseur des 21. Jahrhunderts.
Danke für den kleinen Scherz, müsste schmunzeln :-)
Allein mit Dark Knight Rises hat er sich selbst ausgeschlossen. Dann gehen wir zu Inception(Inhalt mal ausgenommen), wo die Actionszenen richtig schlecht gemacht waren.
Fincher hingen nur einen schlechten Film und das ist Alien3, sein erster Film wo er sich mit dem Studio verworfen hat. Fincher vs. Nolan, macht euch bitte nicht lächerlich :banderas:

Nolan hat mit Batman 1 und 2 richtig gute Filme hingelegt, danach hat er allerdings den George Lucas gemacht.
 
RamsayBolton, wir wissen, dass du Nolan nicht magst. Musst es nicht bei jeder Gelegenheit erwähnen.

BTT.
 
Danke für den kleinen Scherz, müsste schmunzeln :-)
Allein mit Dark Knight Rises hat er sich selbst ausgeschlossen. Dann gehen wir zu Inception(Inhalt mal ausgenommen), wo die Actionszenen richtig schlecht gemacht waren.
Fincher hingen nur einen schlechten Film und das ist Alien3, sein erster Film wo er sich mit dem Studio verworfen hat. Fincher vs. Nolan, macht euch bitte nicht lächerlich :banderas:

Nolan hat mit Batman 1 und 2 richtig gute Filme hingelegt, danach hat er allerdings den George Lucas gemacht.
Nolan auf eine Stufe mit George Lucas zu stellen ist schon sehr weit hergeholt. Fincher und Nolan machen verdammt gute Filme und wir können doch froh sein das es neben den ganzen Krach-Bum Blockbustern, auch Werke wie Interstellar oder Gone Girl gibt.
 
Ich werde beim zweiten Gang, der höchstwahrscheinlich kommt, gerne darauf achten. Mir fällt jetzt spontan allerdings keine Szene ein, die eine solche (krasse) Diskrepanz zwischen Bild und Untermalung hatte ... vielleicht bei den Übergängen Weltraum / Nicht-Weltraum teilweise. Wobei ich sagen muss, dass ich vermutlich eher der visuelle Typ bin und sowas nur merke, wenn schon einige Grenzen überschritten werden. Ich hab mich von dem Film quasi 3 Stunden lang komplett einfangen lassen und daher war mein Film-Analyse-Modus auch nicht an ;)

Das ist, finde ich, eben der Unterschied. Wenn man in einen Film mit Stift und Notizblock geht, um sich auf jede Ungereimtheit im Film zu notieren, dann kann man einfach kein Spaß dran haben. Mir ist z.B. direkt aufgefallen, dass
sie auf dem Wasserplaneten, was eine 1,3fache Schwerkraft der Erde haben sollte, ohne riesen Mengen an Treibstoff niemals hätten abfliegen können. Oder dass man einem Ingenieur und Weltraumprofi ein Wurmloch erklären muss.
Aber who gives a shit. Genauso wie einem auffällt, dass die Bild-Sound Symbiose anscheinend nicht stimmt.

Jedem seine Meinung, aber ich meine, wenn Interstellar kein (sehr) guter Film ist, wieviele gute Filme gibt es dann im Jahr? Einen? Zwei? Dann kann man sich auch direkt ein anderes Hobby suchen. Man macht sich so nur selbst die Filme kaputt.
 
Jedem seine Meinung, aber ich meine, wenn Interstellar kein (sehr) guter Film ist, wieviele gute Filme gibt es dann im Jahr? Einen? Zwei? Dann kann man sich auch direkt ein anderes Hobby suchen. Man macht sich so nur selbst die Filme kaputt.
So sehe ich das auch.

Ich glaube Nolan Filme werden einfach viel härter bewertet, da die Erwartungen immer so gigantisch sind.
 
Nolan auf eine Stufe mit George Lucas zu stellen ist schon sehr weit hergeholt. Fincher und Nolan machen verdammt gute Filme und wir können doch froh sein das es neben den ganzen Krach-Bum Blockbustern, auch Werke wie Interstellar oder Gone Girl gibt.

Sehr wahre Worte.
 
Das ist, finde ich, eben der Unterschied. Wenn man in einen Film mit Stift und Notizblock geht, um sich auf jede Ungereimtheit im Film zu notieren, dann kann man einfach kein Spaß dran haben. Mir ist z.B. direkt aufgefallen, dass
sie auf dem Wasserplaneten, was eine 1,3fache Schwerkraft der Erde haben sollte, ohne riesen Mengen an Treibstoff niemals hätten abfliegen können. Oder dass man einem Ingenieur und Weltraumprofi ein Wurmloch erklären muss.
Aber who gives a shit. Genauso wie einem auffällt, dass die Bild-Sound Symbiose anscheinend nicht stimmt.

Jedem seine Meinung, aber ich meine, wenn Interstellar kein (sehr) guter Film ist, wieviele gute Filme gibt es dann im Jahr? Einen? Zwei? Dann kann man sich auch direkt ein anderes Hobby suchen. Man macht sich so nur selbst die Filme kaputt.

Würde ich im Prinzip auch zustimmen, wenn in meinem Hinterkopf nicht die Befürchtung hochkeimen würde, dass man dann Gefahr läuft anspruchslos zu werden.

Man nimmt dann eben Logiklöcher in Kauf, nur weil ein Regisseur mal eben mehr Talent hat, was Bild und Inszenierung betrifft. Das Gleiche bei Dark Knight Rises. Logiklöcher ohne Ende, aber eine gute Erzählweise. Aus diesem Grund warte ich eher bis Interstellar auf DVD/Blu- Ray raus ist und versuche nicht allzu streng da ran zu gehen.
 
Wenn "ruhig" für dich bedeutet, dass die Musik und Bässe nicht absolut im Vordergrund stehen...okay. Wie gesagt: Wem es gefällt und wer den Film mochte, dem sei es gelassen.



Naja, ich mag auch Aronofsky und bei dessen Filme ist die Musik imo viel übertriebener. Mit dem dürftest du dann relativ wenig anfangen können?
Für mich sind Nolan und Aronofsky die beiden einzigen Regisseure derzeit, von denen ich jeden Film ohne mich davor zu informieren im Kino anschaue. :nix:

Scorsese und Fincher haben da im Vergleich zu viele Filme, mit denen ich nix anfangen kann.
 
Würde ich im Prinzip auch zustimmen, wenn in meinem Hinterkopf nicht die Befürchtung hochkeimen würde, dass man dann Gefahr läuft anspruchslos zu werden.

Man nimmt dann eben Logiklöcher in Kauf, nur weil ein Regisseur mal eben mehr Talent hat, was Bild und Inszenierung betrifft. Das Gleiche bei Dark Knight Rises. Logiklöcher ohne Ende, aber eine gute Erzählweise. Aus diesem Grund warte ich eher bis Interstellar auf DVD/Blu- Ray raus ist und versuche nicht allzu streng da ran zu gehen.

Es gibt ja nicht nur die zwei Extrema. Man muss sich selbst einen guten Mittelweg suchen.

Aber wenn man Interstellar nicht mindestens als guten Film befindet, ist die Latte meiner Meinung nach schon zu hoch angesetzt, um überhaupt fair mit Filmen zu sein. Natürlich vorausgesetzt man geht jeden Film mit den gleichen Maßstäben an. Ich kann mir vorstellen, dass manche bei Nolan eine wasserdichte und besonders intelligente Story erwarten. Das war bei Interstellar nicht unbedingt der Fall.
 
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