gewisser Weise wie ein Spiel aus der letzten Hardware-Generation an. Nicht technisch, auf keinen Fall, sondern in seiner Konzeption. Die meisten modernen großen Spiele wollen alles auf einmal sein, dazu mit Koop, ein paar Rollenspielelementen, weil das immer geht, Crafting und sonst was. Da ist ein relativ kurzes, auf seine Geschichte und seine Shoot-Outs fixiertes Solo-Spielvergnügen schon fast ein wenig retro. Ein sehr unterhaltsamer Action-Adventure-Shooter, der viel Wert auf die Inszenierung seiner Kämpfe legt, viel mehr als auf komplexe Waffensysteme oder (leider) Gegnervielfalt. Ein paar eingestreute Hüpfereien hier und da und vor allem viel zu erzählen. Nein, Remedy hat seine Formel für die neue Hardware nicht aufgefrischt.
Dass es bei all diesen kleineren und auch ein paar größeren Verfehlungen so gut funktioniert, liegt an den Realfilm-Sequenzen. Sie geben der Handlung erst die Charaktere. Sicher, die diesmal sehr umfangreichen und inhaltlich wertvollen Sammelgegenstände helfen, aber ohne die vier Pausen im Spiel, die die Figuren um euch herum mit Leben füllen, würde es nicht so gut funktionieren. Außerdem kann man sich dann auch nicht mehr groß über die eher kurze Spielzeit beklagen, denn für zwei Runden, die unterschiedlich genug sind, ist Quantum Break auf jeden Fall zu haben. Es ist etwas Eigenes, das wohl kaum eine neue Welle an FMV-Spielen auflösen dürfte, aber Remedy hat es geschafft, dass es hier funktioniert. Vielleicht ist es auch endlich das Sprungbrett für Sam Lake in die Film- und Serienwelt, wer weiß.
Also, nicht das innovativste Spieldesign, aber die einzelnen Teile, selbst die schwächeren, passen gut zusammen. Am Ende bleibt eine Spielerfahrung, der es nicht ganz gelingt, in den großen Fußstapfen von Max Payne und Alan Wake zu folgen, aber sowohl zu Remedy passt als auch sehr erlebenswert ist.