Das, was Darji von Spielen will ist auch eine Art von Qualität, und zwar eine, die Spiele wie WiiFit oder auch Singstar nicht haben. Ich spreche hier von Qualitäten wie Präsentation, Story und Komplexität. Es ist durchaus legitim und vertretbar, diese Dinge von Spielen zu "fordern", das Problem ist, dass sich Gamer und Industrie über die Jahre in einer naiven Selbstverständlichkeit immer weiter gepuscht haben und damit die Budgets und Anforderungen an Spiele auf ein kaum noch zu verantwortendes Niveau getrieben haben. Gleichzeitig hat diese Selbstverständlichkeit immer mehr Leute vom Spielen abgehalten, weil sie diese Qualitäten als solche nicht mehr erkennen, sondern sie als Hindernis sehen. Spiele wie Singstar und Buzz haben diesem Trend zwar entgegengewirkt, allerdings besteht und bestand zwischen diesen Spielen ein schier unüberbrückbarer Abgrund. Im Prinzip gibts Spiele für Leute, die noch nicht spielen (frühr: Singstar und Buzz, heute: WiiSports und WiiFit) dann kommt lange nichts, und dann gibts Spiele für Leute, die schon länger spielen und die wenigen, die es trotz fehlender Brücken über den Abgrund geschafft haben.
Wenn man sich beispielsweise GTAIV ansieht, auch wenn ich jetzt ohne den zweiten Monat ein bisschen Gefahr laufe, ad absurdum geführt zu werden, hat das Spiel, das als Heilsbringer der Vieospielindustrie gefeiert wurde, dem Markt an sich nichts gebracht. Ja, Take2 und Rockstar zählen jetzt fleißig Scheine, aber die HW-VKZ zeigen, dass GTAIV keine neuen Spieler angesprochen hat. Das macht sich jetzt noch viel stärker bemerkbar, wo der Hardcoremarkt in den USA langsam gesättigt ist.
Wir stehen nun vor einem Dilemma. Einerseits haben wir zahlungskräftige und -freudige Hardcoregamer, bei denen es relativ bekannt ist, wie man ihnen Geld abknöpft... Story, Präsentation... Aktuell reicht das noch aus, aber die Publisher merken bereits, dass sich ihre Zielgruppen verkleinern. Einer der Gründe für die Vercasualisierung der Hardcoregames. Aber anstatt damit die Zielgruppe zu vergrößern vergraulen sie nur die leidenschaftlicheren Spieler, weil der Abgrund für die "Casuals" immer noch viel zu groß ist (bzw. durch Games gefüllt wird, die die Bezeichnung für keine der beiden Gruppen verdienen --> Shovelware) und die Hardcores sich eine "Verdummung" ihrer Werte nicht bieten lassen...
Soweit ich es aktuell einschätzen kann macht Nintendo aktuell 3 Dinge
-Sie verändern die Grundwerte, indem sie Spieler erschaffen, die nicht den aktuellen Paradigmen unterworfen sind, sondern denen, die Nintendo aktuell selbst definiert (Interface, Einlegen->Spielen,Die Konsole als Zentrum des Wohnzimmers)
-Sie nutzen diese neu gewonnenen Spieler um sich nach und nach den ganzen Markt zu schnappen, indem sie bei ihnen häppchenweise den Bedarf nach mehr wecken
-Sie behaupten ihre Position in allen gewonnenen Schichten, indem sie bis af weiteres Spiele für alle Gruppen bringen, und sich nicht auf Casuals oder Hardcores konzentrieren...