Hobby-Schriftsteller

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Schreibe auch desöfteren, mein jetziges Werk nennt sich Steffensberg und ist ein Roman. Hier ein kleiner Auszug:

Ein vernebelter Tag, vermutlich ein Montag bin mir da nicht ganz sicher. Ich schaue auf meinem Wecker, 13.45 Uhr. Das dieser funktioniert ist allerdings mehr als fraglich.

Ich liege in meinem Bett. Es ist ein abgefuckter Morgen wie eh und je. Nach jedem erlebten Tag glaube ich das meine Existenz immer bedeutungsloser wird. Das einzige das mich bisher davon abhielt vom nächstgelegenen Wolkenkratzer zu stürzen, waren meine exzessiven Sauftouren in gelegenen Kneipen. Dort weiß man wie man einen einsamen Hund den Frust nehmen kann. Es ist nicht das immer wieder auffüllende Fressnäpfchen, welches den Hund zufriedenstellt, es sind Diskussionen über Menschen denen es schlechter geht als mir, mit Menschen denen es schlechter geht als mir, mit Menschen denen es schlechter ging als mir. Doch der einsame Hund sollte nur vorübergehend von seinem Frust abgelenkt werden. Was ist der Sinn des Lebens? Diese Frage stellte ich mir nur allzu oft! Nun es gab mal eine Zeit da hatte auch ich diesen sogenannten Sinn des Lebens. Besteht der Sinn des Lebens darin sein Glück zu finden!? Jedenfalls war ich das...Glücklich und wäre nie auf die Idee gekommen über einen tieferen Sinn im Universum nachzudenken! Der Sinn in meinem Leben war ein kleines Mädchen, 8 Jahre, mondförmiges Kuchengesicht, gigantische Kulleraugen und ein Lächeln das die Sonne aufgehen lässt. Ich adoptierte sie, ich war Alleinerziehender Vater! Ich war nie der Beziehungstyp, ich war nie gut darin einer weiblichen Dame zur Abenddämmerung Gedichte in die Birne reinzudröhnen. Ich war eher gut darin ein paar Wixxern, die im Moment nichts besseres zu tun hatten als einer attraktiven Lady die Handtasche zu stehlen die Fresse zu polieren! Naja das kann ich bis heute noch gut! Die Ladys zeigten sich auch noch kenntlich indem sie sich mir anboten, Kasanova wie ich bin konnte ich ein solch für mich präsentables, lukratives Angebot nicht abschlagen, wobei dabei fühlte ich mich im Nachhinein auch nicht besser. Doch das ist eine ganz andere Geschichte. Es ist nur eine Geschichte von vielen! Es ist nur eine abstruse Erzählung von Tausenden die sich in Steffensbeg abspielt. Ein Leben ist in diesem Moloch nen Dreck wert...

Muss mich XanderHarris anschließen. Fängt gut an, die Geschichte, sollte aber noch strukturierter werden - gerade mit den Zeitsprüngen von Gegenwart und Vergangenheit. Aber nicht schlecht - kommt SinCity-Feeling auf ;-)

Edit @XanderHarris: War auch nur ein Scherz :-D
 
Ne, das Unterscheidet sich von so ziemlich allem, was ich gelesen hab, aber selbst wenn, würd ich mir keinen Kopf drum machen.
Da kann man genausogut behaupten, Rowling hätte bei Robert Jordan's Rad der Zeit abgeguckt und bei Krabat^^
Die größte Neuschöpfung sind die Sefai, eine kleine Rasse, elbenähnlich, aber so noch nie dagewesen. Die bringen das Moralversändnis der Leser ein wenig durcheinander xD

Hier mal Kapitel 1:

Irgendetwas tat sich dort im Dorf. Nebedor Mond’teer blickte auf, legte seine Axt beiseite und richtete sich auf. Das schwarze zottelige kurze Haar des Burschen klebte an seiner Stirn und die großen braunen Augen guckten müde darunter hervor. Er wischte sich den Schweiß vom Gesicht, blickte auf Segeling hinunter und sah interessiert dabei zu, wie sich seine Bewohner um das Rathaus versammelten. Pah, das Rathaus! Der alte Ben O’Ma nannte sein Haus so, weil er nun Bürgermeister war und sein Haus zufällig am Marktplatz an der Hauptstraße lag. Der Bau war zwar ein wenig größer und prachtvoller als die meisten der anderen Häuser, aber das war noch kein Grund es ein Rathaus zu nennen. Der Bau war aus massivem Stein, aber das gesamte obere Stockwerk war mit dunklem, fast schwarzem Holz verkleidet, genau wie alle anderen Häuser in Segeling, die ein zusätzliches Stockwerk aufweisen konnten. Dazu zählten nicht viele, lediglich die Schenke und einige weitere Wohnhäuser ragten über den Rest von Segeling hinaus.
Nebedors Haus, in dem er mit seiner Mutter wohnte, lag am Rande des Hügels, an den das Dorf heranreichte, fast an der Grenze zum Wald, den die Bewohner hauptsächlich als Feuerholzquelle ansahen. Tagsüber stand es meistens leer, denn sowohl Nebedor, als auch seine Mutter arbeiteten im Dorf. Seine Mutter war die Köchin der Schenke, und somit den größten Teil des Tages damit beschäftigt, nicht nur ihn, sondern auch die Junggesellen des Dorfes mit frischen Mahlzeiten zu versorgen. Er aß dort mit den deutlich älteren Männern zu Mittag, und die Gespräche die er dabei aufschnappte, erweckten stets den Neid seiner Freunde, ganz besonders, wenn ein Händler mit am Tisch saß und von den neuesten Gefechten zwischen Madras und Andror berichtete. Wenn seine Mutter dies bemerkte, ernteten die Männer nur böse Blicke und selbst die Händler zogen es danach vor ihr Essen still zu sich zu nehmen. Auch wenn es ihn immer erheiterte dies zu sehen, war er doch stets enttäuscht wenn die Männer verstummten, oder sich wieder über ihr Tagewerk unterhielten.
Die einzigen Gründe für Nebedor, sich zu ihrer alten Hütte zu begeben waren entweder, um zu schlafen, oder wie jetzt Feuerholz zu hacken. Sein Hemd hatte er dafür schon längst abgestreift, und seine Hose lag nun klamm an seinen Beinen an. Es war ein Maitag, wie er heißer nicht sein könnte, aber nach dem letzten Winter hatte Nebedor beschlossen, nicht noch einmal einen leeren Ofen zu betrachten, nur weil er im Sommer zu faul war, um einen ordentlichen Vorrat anzulegen. Er packte die letzten Holzreste zusammen und entschied sich eine Pause zu machen, und einmal nachzusehen, was unten im Dorf vor sich ging.
Der Weg hinunter war nicht steil, aber dennoch musste er seine Schritte bremsen, um nicht ins Laufen zu verfallen. Am Rande befanden sich dichte Brennnesselsträucher, und dem Klang zufolge musste sich darin eine Armee von Grashüpfern versteckt haben. Noch bevor er den Marktplatz überhaupt sehen konnte, kam ihm Illias entgegen gerannt. Der große und muskelbepackte Schmiedelehrling war kaum zu übersehen. Er lief in kurzen Schritten, die durch die breite, lange Lederschürze, die er trug, noch ungeschickter aussahen.
„Neb, Es ist soweit, sie kommen! Ich meine, er kommt.“ Er schnaufte atemlos. „Schon morgen! Ben hat es gerade gelesen und verkündet.“
„Wer kommt?“, fragte Neb erstaunt.
Illias kam endlich vor ihm zum stehen und stützte sich auf seine Knie. „Wer kommt? Auf wen warten wir denn schon seit einem Jahr? Der Prüfer, der Buchner! Und endlich sind wir dran!“
„Schon morgen? Ich dachte, es würde noch ein paar Wochen dauern.“
„Nein, nein, Ben teilte es gerade allen mit. Er trifft morgen früh hier ein.“
„Das heißt morgen werden wir wissen, ob sich unsere Tagträume erfüllen.“
„Nun, ich zumindest bin mir ziemlich sicher das genommen werde“ , säuselt Illias in gespielter Hochnäsigkeit.
„Da würde dir gefallen“ Nebedor grinst. „Illias der Buchner! Bereit alle Frauen zu verzaubern!“
„Ach, red du nur! Wer weiß schon, wen er mitnimmt.“
Neb fing wieder an in Richtung des Marktplatzes zu schlendern. „Ich habe gehört, er hätte seit Jahren keinen mehr aus Segeling mitgenommen. Meine Mutter meinte, sie habe es erst zweimal erlebt, dass jemand mitgegangen sei, und sie hat die beiden seitdem nie wieder gesehen. Willst du so dringend aus Segeling weg?“
„Nein, natürlich nicht, aber trotzdem, stell es dir doch einmal vor! Nach Buck gehen und in die Lehre bei all den Buchnern gehen. Ich wette man bekommt dabei die halbe Welt zu sehen!“
„Und hoffentlich ein bequemeres Bett als ich jetzt habe“, entgegnete Neb lachend.
„Beim kleinen Bruder, manchmal meine ich, du bist die Langeweile in Person. Aber egal was du jetzt sagst, wenn morgen der Prüfer vor dir steht, wirst du genauso aufgeregt sein, wie jeder andere Volljährige hier.“ Illias blieb stehen und wand seinen Blick in den Himmel. „Ich werde heute Nacht nicht schlafen können, und ich wette, du wirst auch kein Auge zutun.“
Neb richtete seinen Blick ebenfalls nach oben und sah in das klare Blau des Himmels. Wie schon seit einige Wochen zeigte sich keine einzige Wolke am Himmel. In jedem anderen Dorf hätte man sich wahrscheinlich schon Sorgen deswegen gemacht, aber hier in Segeling bedeutete das nur ein wenig mehr Arbeit für Ben und sein Buch.
Noch bevor sie die Köpfe wieder senkten kam ein dritter Jüngling um eine Ecke, und auch er begann zu grinsen, als er die beiden erblickte. Penndorin war schmächtiger als seine beiden Freunde, aber ihnen dadurch keinesfalls unterlegen. Er hatte flinke Füße und ein genauso loses Mundwerk wie seine beiden Kumpanen. Seine hellbraunen Haare fielen ihm ins Gesicht wenn er nicht acht gab, aber er nannte das bloß „verwegen“.
„Ihr starrt in den Himmel, als wenn der Buchner dort mit Flügeln auf dem Rücken erscheinen würde.“ , rief er, und konnte dabei ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
„Du hast es schon gehört?“ rief Illias ihm zu.
„Man kann es nicht überhören, wenn man einmal über den Platz schlendert. Und er kommt schon morgen. Unser großer Tag! Aaach, er muss mich einfach mit nach Buck nehmen, was denkt ihr?“, verkündete Penn.
„Das ist die Begeisterung, die ich hören möchte!“, strahlte ihn Illias an. „Neb tut fast so, als wäre es ihm egal, dass morgen über sein zukünftiges Leben entschieden wird.“
„Ich glaube bloß nicht daran, dass er einen von uns mitnehmen wird.“, erwiderte Neb.
„Ben ist da anscheinend ganz anderer Meinung.“, sagte Penn und nickte mit dem Kopf in Richtung Marktplatz. „Kommt, und hört es euch an“
Die drei brachen erneut in Richtung des Marktplatzes auf. Mittlerweile hat sich fast das gesamte Dorf versammelt und lauschte den Worten des alten Ben. Nebedor, Illias und Penn hörten ihn schon, noch bevor sie das letzte Haus hinter sich ließen und auf den Platz traten. Die Menge drängte sich um das Rathaus, an dessen Eingang der er stand.
Der alte lederne Hut mit der breiten Krempe versteckte nicht ganz sein verfilztes graues Haar, und seine dunklen Augen stachen unter ihm deutlich hervor. In einer Hand hielt er ein altes ledernes Buch, welches er beim reden wild schwenkte, scheinbar um noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als er sowieso schon hatte. Die andere Hand ruhte auf der Schulter eines schwarzhaarigen Mädchens in Nebs Alter, die hoch erhobenen Hauptes dastand, und mit stolzem Blick in die Menge sah.
„...Er kommt morgen früh den Fluss hinunter, und wird sich am Nachmittag die Volljährigen ansehen. Eglen, meine Tochter“, er klopfte ihr zweimal fest auf die Schulter, als wüsste nicht jeder, dass sie neben ihm stehe, „wird mit Sicherheit von ihm angenommen. Ich habe mit ihr geübt, und sie liest das Buch schon fast genauso gut wie ich!“
Ein Raunen ging durch die Menge. Auch die Marktleute schienen nun interessiert an dem Mädchen. Nebedor sah, dass einige sich über ihre Stände beugten, um sie besser sehen zu können, und Mindrill hatte ihre Kartoffeln längst verlassen, und hatte sich zum Publikum gesellt.
„Kommt, und seht es euch an, sie wird jetzt an meiner statt Karns Feld wässern!“, rief Ben. Bis auf seine tiefe Stimme, war es auf dem Marktplatz fast vollkommen still. Er und Eglen stiegen von der hölzernen Veranda herunter und marschierten in Richtung des genannten Feldes und die meisten folgte ihnen, als hätte sie noch nie gesehen, wie mit den Worten, die das Buch enthielt, und die jedes mal anders waren, eine kleine Regenwolke herbeigerufen wurde, die unbeeindruckt vom Wind über dem entsprechenden Feld erschien, und sich langsam ausregnete. Ben hatte das Buch vor Jahren in Agarand gekauft, und war seitdem zum prominentesten Bürger von Segeling, und schließlich zum Bürgermeister herangewachsen.
Selbst ein Sommer wie dieser war kein Problem, wenn Ben mit seinem Buch unterwegs war, und auch diejenigen, die am Anfang vom Zorn des Hexenberges gesprochen hatten, waren nun zu angetan von den Vorzügen, die es ihnen brachte. Wenn das Wetter so blieb, und sie eines der wenigen Dörfer in der Gegend waren, die trotzdem eine Ernte einbrachten, dann konnten sie sich auf einen großen Gewinn einstellen, wenn sie das Getreide und den Tabak im Herbst über den Fluss schicken würden.
„Als ob es da etwas zu üben gäbe. Mein Vater sagte, er hätte Ben bei seinem ersten Versuch beobachtet, und er hatte den Eindruck, das Buch sei idiotensicher.“, sagte Penn. Die drei betrachteten mit verschränkten Armen die Meute, die Ben aus dem Dorf heraus folgte. Die Jüngsten liefen eilig voraus, um gute Plätze für die Vorführung zu erwischen, während Ben weiter auf seine Tochter einredete, die immer wieder eifrig den Kopf schüttelte und mit beiden Händen das Buch festhielt.
Diejenigen, die nicht mitgegangen waren, widmeten sich erneut dem Markt und schnell herrschte wieder das normale Treiben mit dem gewohnten Geräuschpegel.
„Ich würde zu gern sein Gesicht sehen, wenn seine Tochter morgen abgelehnt wird.“, murmelte Illias. „Das würde ihm richtig gut tun.“
„Und Eglen erst.“ Nun mischte sich auch Neb ein. „Sie ist genauso hochnäsig wie ihr alter Herr. Ich wette, sie denkt jetzt schon, sie sei etwas Besseres als wir.“
„Und doch ist sie die einzige von uns, die schon Erfahrung mit diesen Büchern hat. Zu schade, dass mein Vater nicht so ein…“ Illias hört abrupt auf zu sprechen und starrte an Penn und Neb vorbei auf den grimmigen Mann, der mit einem Hammer in der Hand auf die drei zueilte. Sein dichter grauer Bart schwankte bei jedem Schritt, und in seiner Glatze spiegelte sich die immer heißer werdende Mittagssonne.
„Ah, Meister Gart! Ich wollte gerade…“
Gart schnitt Illias das Wort ab. „Mitkommen wolltest du? Das hoffe ich doch. Da lass ich dir einen Moment Pause, weil du unbedingt dem alten Ben lauschen willst, und schon bist du verschwunden, um dich hier mit deinen Freunden zu versammeln, und dich vor Arbeit zu drücken.“
„Ich wollte nicht…“, begann Illias. Neb und Penn lächelten bereits verschmitzt, und beobachteten, wie Illias Kopf von Wort zu Wort mehr errötete.
„Ich weiß genau, was du wolltest, versuch nicht mir Dinge einzureden, die ich schon vorher besser weiß, Junge.“
Neb und Penn grinsten, während Illias den Kopf hängen ließ.
„Und ihr habt sicher auch besseres zu tun, als hier herumzustehen.“ Er wand sich an Neb und Penn, die sofort wieder ernste Mienen aufsetzten. „Hagon sagte mir, du sollst dich mit dem Essen beeilen, Neb, und danach sofort bei ihm erscheinen. Und dein Vater hat auch schon nach dir gefragt, Penn.“
Er packte Illias am Arm und schleifte ihn unsanft mit sich.
„Bis später! Bringt ein paar Bücher mit, dann können wir heute Abend noch etwas lesen üben!“, rief Illias ihnen nach.
Neb und Penn winkten nur kurz zum Abschied und machten sich dann ebenfalls auf zu gehen.
„Du glaubst wirklich nicht, dass morgen einer aus Segeling ausgewählt wird?“, fragte Penn.
„Ich habe es bisher jedenfalls noch nicht erlebt, und weiß nicht, warum es morgen anders laufen sollte.“ Neb machte eine kurze Pause. „Aber Illias hat recht. Ein Buchner werden, Agarand und Buck sehen, vielleicht sogar Dangard! Das wäre wirklich besser, als den Rest meines Lebens als Schuster zu verbringen.“
„Ich habe nichts gegen meine Schafe, aber fein wäre es trotzdem. Ich glaube bei den Buchnern wäre sogar ich ein eifriger Lehrling.“
Die beiden erreichten die Schenke und blieben stehen.
„Meine Mutter wartet sicher schon mit dem Essen.“, sagte Neb und sah Penn an. „Und wer weiß, vielleicht höre ich ja etwas von den großen Zauberkünsten der Leserin Eglen O’Ma“
Penn lachte. „Ich glaube, heute beneide ich dich zum ersten Male nicht um deinen Platz bei den Männern. Auch wenn die Gesellschaft meines Vaters sicher nicht angenehmer werden wird.“ Er verzog das Gesicht. „Ich bin jedenfalls Illias Meinung, lass uns heut Abend noch ein wenig lesen üben, vielleicht hilft es ja.“
„Ich werde auch noch ein paar Elfenbaumäste als Talismane für euch auftreiben, wenn ihr euch dann besser fühlt“, antwortete Neb und erntete prompt den Spott seines Freundes.
„Pah, Ungläubiger! Verdirb uns heut Abend nicht unseren Spaß!“
„Ich bitte vielmals um Entschuldigung und lade euch herzlich ein, mich in meiner wundervollen Hügelresidenz zu beehren.“ Neb verbeugte sich tief und fing schon wieder an zu schmunzeln.
„Jaja, als ob wir uns nicht sowieso bei dir treffen würden, schließlich ist deine Mutter bis spät in die Nacht unterwegs.“ Penn drehte sich um und begann in Richtung der Weide zu gehen. „Wir sehen uns“
„Bis dann!“, rief ihm Neb nach und betrat das Wirtshaus.

Der Innenraum war bereits jetzt am Tage so dunkel und muffig, wie man es erst am späten Abend erwartet hätte. Die schwarzen Dielenbretter knarrten unter jedem Schritt, doch der Raum schien jedes Geräusch sofort zu schlucken. Neb setzte sich an Tresen und sah sich kurz um. Es war deutlich leerer als sonst zur Mittagszeit, die meisten waren wohl immer noch damit beschäftigt, dem Regen über Karns Acker zuzusehen und sich über Eglen zu unterhalten. Die Schenke war von einer unnatürlichen Stille erfüllt.
Obeon, der Wirt, kam direkt auf ihn zu. „Oh hallo Neb! Ein wenig spät heute, nicht? Hat dich Hagon nicht früher weggelassen?“
„Ich war heut noch gar nicht bei ihm. Hab den Morgen mit Holzhacken verbracht, bis der alte Ben alle wegen dem Prüfer zusammengerufen hat.“, erwiderte Neb kurz. Er war nicht zum Reden aufgelegt, und hoffte, seine Mahlzeit schnell hinter sich bringen zu können. Der alte Hagon würde gewiss noch genug Arbeit für ihn über haben, und bis die getan war, würde der ihn nicht nach Hause lassen. „Er hat wieder einmal die Vorzüge von Eglen betont und uns allen versichert, dass sie morgen auserwählt wird, mit nach Buck zu gehen.“
„Ben redet viel, wenn er ein Publikum hat, das ihm zuhört. Warte, ich hole dein Essen“ Obeon verschwand durch einen Türrahmen, und erschein eine knappe Minute später mit einem prall gefüllten Teller in der rechten Hand.
„Schon wieder so viele Bohnen.“ Neb seufzte. „Ich wünschte, meine Mutter würde mir stattdessen mehr Fleisch geben.“
Im nächsten Moment ging die Tür auf, fast ein dutzend schwatzender Männer kam herein, und sofort herrschte im Raum wieder die gewohnte Lautstärke.
„Habt ihr gesehen? Sie sprach die Worte fast so sicher wie Ben. Wer weiß, vielleicht wird sie morgen wirklich auserwählt“
„So ein Unsinn, der alte Narr wird keins unserer Kinder mitnehmen. Der sollte sich mit seinem Schreiberlingspack zum Hexenberg scheren. Zauberer und Taschenspieler, keinen Sinn für ehrliche Arbeit!“
Nun mischte sich auch der Wirt ein. „Du kannst nicht bestreiten, dass Bens Buch funktioniert. Und ohne es wäre unsere ‚ehrliche Arbeit’, die wir dieses Jahr geleistet haben trotz allem für die Katz.“
„Die Buchner arbeiten genauso hart wie wir, schließlich halten sie uns die Verfallenen vom Hals.“
„Und wer sagt, dass sie die Verfallenen nicht selber erwecken?“
„Nun gehst du aber wirklich zu weit, Bernol, die Buchner sind anständige Leute und keine Diener des Schattens.“
Die Gespräche hatten heute nur ein Thema, und Neb hatte schon genug davon, als er das Wirtshaus betreten hatte. Er schlang sein Essen hinunter, bedanke sich bei Obeon, der angeregt mit ein paar seiner Kunden diskutierte, und trat wieder hinaus auf die Straße.

Er wand sich direkt zum Haus des Schusters, und bereits nach ein paar Schritten ging der Lärm der Schenke im restlichen Getümmel der Straße unter. Er ging wieder über den Marktplatz, vorbei an lauten Feilschereien und dichtem Gedränge, bis er schließlich das niedrige Backsteinhaus seines Meisters erreichte.
Hagon hatte sich auf einen kleinen, dreibeinigen Stuhl vor seinen Laden gesetzt und erledigte dort seine Arbeit. Er blickte auf, als Nebs Schatten ihn streifte, und hielt kurz inne..
„Mächtiges durcheinander heute, was?“ Der bartlose Mann sprach mit ruhiger und fester Stimme. „Und morgen wird es wahrscheinlich noch schlimmer“
„Werdet ihr mich denn zum Prüfer gehen lassen?“, fragte Neb.
„Na selbstverständlich.“ Hagon lacht kurz auf. „Ich weiß noch, wie aufgeregt ich bei meiner Prüfung war. Es ist ziemlich verlockend mit den Buchnern zu gehen und mehr zu sehen, als nur Segeling und ab und an den Hafen von Agarand. Außerdem ist es nicht so, als ob ich die Wahl hätte. Die Buchner gehen nicht bevor sie nicht jeden Jüngling geprüft haben, der seit dem letzten Mal die Volljährigkeit erreicht hat. Und ich glaube, die restlichen Dorfbewohner würden mich lynchen, wenn ich versuchte, einen möglichen Buchnerlehrling zu verstecken.“
„Ihr wurdet auch geprüft? Wie sieht diese Prüfung aus?“
„Jeder wird geprüft, nachdem er das 18. Jahr erreicht, da bilde ich keine Ausnahme. Aber die Prüfung ist anders, als du sie dir vorstellst.“, antwortete Hagon. „Ich habe damals nicht verstanden was eigentlich geschehen ist, oder was hätte geschehen sollen.“
„Ich fürchte, die einzige, die morgen mit den Buchnern geht ist Eglen. Sie hat immerhin schon in einem der Bücher gelesen.“, sagte Neb niedergeschlagen.
„Mach dir keine Sorgen, Junge. Ich versichere dir, dass sie dadurch keinerlei Vorteil vor euch Jungen besitzt. Sie wird schon noch merken, dass ihr Vater ihr nicht bei allem helfen kann.“
„Ich hoffe sie nehmen mich mit.“ Neb hatte sich eines der Werkzeuge geschnappt, und half Hagon.
Der sah zu ihm auf. „Findest du die Lehre bei mir so schrecklich?“
„Nein, natürlich nicht!“ Neb errötete leicht, und er hoffte, dass Hagon es nicht bemerkte.
„Ich weiß schon, das Abenteuer lockt. Aber ich hoffe, du bist morgen nicht zu enttäuscht, wenn du nach der Prüfung weiterhin den Schuster spielen darfst.“
Daraufhin schwiegen beide. Neb bemühte sich zwar fleißig zu arbeiten, aber die morgige Prüfung ging ihm nicht aus dem Kopf. Die Sonne senkte sich Stück für Stück, und langsam wurde es wieder ein wenig kühler. Ruhe kehrte über dem Platz ein. Hagon bemerkte immer wieder, wie unkonzentriert Nebedor arbeitete und schließlich schickte er ihn früher nach Hause als üblich.
Auf dem Weg nach Hause kam Nebedor am Wirtshaus vorbei, und erinnerte sich an seine Pläne für den restlichen Abend. Obeon hatte sicher noch ein paar Bücher, die die drei noch nicht gelesen hatte, und wenn er ihn bat, würde er sie ihnen sicher nicht verwehren. Er trat abermals in die Schenke ein.
Obeon grüßte ihn herzlich, und als er hörte, dass Neb an seinen Büchern interessiert war, strahlte der Wirt und eilte ebenso schnell davon, als wenn er etwas zu Essen bestellt hätte. Die Schenke war mittlerweile leer geworden, es war zu spät, um noch zu Mittag zu essen, und noch zu früh, um sie mit dem Abendpublikum zu füllen. Mit Neb waren nur vier weitere Personen im Schankraum und eine davon erregte sehr schnell seine Aufmerksamkeit.
Der Mann trug eine weiten braunen Mantel, feste Stiefel, und, zur Überraschung von Neb, eine Brille. Dies war ein seltener Anblick, und Neb hatte so etwas zuvor nur bei ein paar wenigen Händlern gesehen. Seinen schwarzen Hut hatte er auf den Tresen gelegt, und so waren seine dunkelbraunen, langen Haare sichtbar, die er hinten zu einem Zopf zusammengebunden hatte.
„Du interessierst dich für Bücher?“ Als er von dem Mann angesprochen wurde, zuckte Neb kurz zusammen. „Ich könnte dir ein paar verkaufen.“
„I-Ich glaube nicht, dass ich das Geld dafür hätte, und ich brauche sie auch nur heute Abend.“, antwortete Neb nervös. Seine Mutter warnte ihn stets vor Händlern und ihrem Geschickt, Leuten Dinge aufzuschwatzen, die sie eigentlich nicht brauchten.
„Nur für einen Abend? Kannst du so schnell lesen?“ Der Mann zog eine Augenbraue hoch, nippte an seinem Bier, und betrachtete Neb jetzt etwas genauer.
„Nein, nein, ich möchte mit meinen Freunden noch etwas üben. Morgen kommt ein Prüfer der Buchner wir dachten… naja, es könnte vielleicht helfen“ Neb guckte jetzt verlegen zum Boden, und wünschte sich, er hätte nichts gesagt. Es kam ihm jetzt bereits dumm vor.
„Soso, gerade volljährig, und nun wollt ihr euer Glück versuchen? Lest, wenn es euch Spaß macht, aber es wird euch nicht großartig helfen.“ Er wandte sich wieder seinem Bierkrug zu. „Dazu bräuchtet ihr schon ein Buch wie dieses hier.“
Er tippte mit der rechten Hand auf ein Buch, das direkt vor ihm lag. Neb hatte es vorher nicht bemerkt und näherte sich jetzt erstaunt, um zu sehen, was der Mann meinte. Direkt vor ihm auf dem Tresen lag ein dickes, dunkelbraunes Buch, das furchtbar alt und mitgenommen aussah. Zwei Risse zogen sich über den Einband, und es sah viel mehr danach aus, als wären die Risse vernarbt anstatt vernäht. Neb war fasziniert und gleichzeitig abgestoßen von dem Anblick, und ohne dass er es merkte, streckte er die Hand danach aus. Als er den Buckrücken berührte, durchfuhr ihn ein Prickeln, das sich von seiner Hand auf seinen ganzen Körper ausbreitete. Er zog die Hand schnell zurück, als hätte er sich verbrannt und sah zum Händler , der ihn anlächelte.
„Aber dieses Buch wirst du dir mit Sicherheit nicht leisten können.“ Schnell nahm er es, und packte es in den Rucksack, der neben ihm lag. Neb sah dem Buch nach, als könnte sein Blick es wieder auf den Tresen befördern.
„Hier, das ist alles, was ich dir anbieten kann, Neb.“ Neb hatte den Wirt nicht kommen hören, und fuhr zusammen, als dieser nun zwei dünne Bücher auf den Tresen knallte. „Wenn ich eins meiner anderen Bücher einem jungen Kerl wie dir überließe, würde sich mein Vater im Grabe umdrehen.“
Neb betrachtete die beiden Bücher. Das ein war eine Ausgabe von „Geschichten aus dem Wilden Wald“, ein Buch, dass so gut wie jeder besaß, und dieses hier war nichts Besonderes. Der Titel des zweiten Buches war „Straßen und Orte von Elyan“. Neb schlug es auf und sah als erstes eine große Karte von Elyan, die auf deutlich dickerem Papier gezeichnet war als der Rest des Buches, der größtenteils mit Text gefüllt war.
„Ich werde mich auf mein Zimmer begeben“, hörte Neb den Mann sagen, der nicht mehr neben ihm saß, sondern schon an der Treppe stand und seinen Rucksack an einem Träger über die Schulter geworfen hatte.
„Sicher“, sagte Obeon und drehte sich zum ihm um. „Wollen sie heute Abend noch etwas essen? Auf ihrem Zimmer, wenn es ihnen passt?“
Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein, vielen Dank, ich habe noch ein paar Vorräte, die ich… aufbrauchen muss.“ Er stieg die Treppe hinauf, und der Wirt schaute ihm ungläubig nach. Schließlich wand er sich wieder an Neb.
„Vorräte? Na wenn ihm das lieber ist, als ein frisches Mahl deiner Mutter, soll es mir recht sein.“, murrte er.
Neb starrte immer noch dann Mann nach, besann sich dann aber wieder auf die Bücher, die vor ihm lagen. Er legte die Hand auf ‚Wege und Orte von Elyan’, und zog es zu sich.
„Wenn du erlaubst, würde ich das gerne bis morgen ausleihen“
„Natürlich, dafür hab ich es dir ja gebracht. Ich hatte mir schon gedacht, dass du die ‚Geschichten aus dem Wilden Wald’ bereits kennst, aber einen Versuch war es wert.“ Er lächelte Neb an, und nahm das Buch zurück.
„Nochmals vielen Dank“
„Solange du nicht vergisst, es zurückzubringen beschwere ich mich nicht. Viel Spaß heute Abend, und viel Glück für morgen.“

Wieder einmal trat Neb hinaus auf die Straße. Diesmal war die Luft bereits merklich kühler, und am Himmel waren die ersten roten Streifen zu sehen. Auf halbem Wege zu seinem Haus traf er Penn, der ebenfalls ein Buch mit sich trug und die beiden gingen den Rest des Weges zusammen. Bei Neb angekommen zogen sie sich die Schuhe aus, und machten es sich auf dem breiten Teppich bequem, der ein weiterer Grund für die drei war, sich überwiegend bei Nebedor zu treffen.
Eine halbe Stunde verbrachten sie damit, sich auszuruhen, und über den Ablauf der Auswahl am nächsten Tag zu spekulieren. Den seltsamen Mann, den Neb kurz zuvor getroffen hatte, erwähnte er allerdings mit keinem Wort.
Schließlich erschien auch Illias auf der Türschwelle, diesmal mit einem weiten Hemd anstelle der dicken Lederschürze. Er hatte zwei Bücher mitgebracht. Neb begrüßte ihn, und zeigt ihm sogleich das Buch, das er gerade von Obeon erhalten hatte. Auch Penn zeigte nun Interesse.
„Sieht ziemlich alt aus, findet ihr nicht?“, war sein erster Kommentar. „Ich frage mich, was über Agarand drin steht.“
„Zeig mal her“, sagte Illias und nahm das Buch von Penn entgegen. „Guckt euch die Karte an, ist das Pergament?“ Er roch daran, als könnte er seine Vermutung dadurch beweisen, aber als die anderen ihn ansahen, zuckte er nur mit den Achseln.
„Na los, zeig uns, dass du ein würdiger Buchner bist. Lies uns was über Agarand vor.“, forderte Neb und legte sich auf den Rücken, streckte sich lang aus, und legte die Hände hinter den Kopf. Penn folgte Nebs Beispiel und machte es sich in einem Schneidersitz bequem, wobei er sich nach hinten lehnte, und mit den Händen abstützte.
Illias schlug zuerst das Ende des Buches auf, murmelte dann eine Zahl, und blätterte, bis er die entsprechende Seite gefunden hatte.
„Moment… Hier ist es.“ Er sprach nun langsamer und eindringlicher. „Agarand. Agarand ist die Hauptstadt von Elyan und zusammen mit Dangard die größte Militärmacht des Kontinents. Seit dem Fall von Mendoril ist Agarand der Sitz der Königsfamilie, und Sinnbild von Frieden und Freiheit. Die Wahrzeichen der Stadt, welche auch auf dessen Wappen abgebildet wurden, sind die beiden weißen Türme der königlichen Festung und der schwarze Gefängnisturm Dang’geon, der sich außerhalb der Festung in der Stadt erhebt.“ Den letzten Teil betonte er, als hätte eine höchst dramatische Wendung genommen und schloss danach das Buch mit einem deutlichen hörbaren Knall.
„Ich kann fast fühlen, wie sich ein Gewitter über unseren Köpfen zusammenbraut“, sagte Penn. „Ein wahrlich magischer Vortrag!“
„Ich möchte gerne sehen, wie du es besser machst.“ Illias schnappte sich eines der Bücher, die er mitgebrachte hatte, und warf es Penn zu, ein wenig fester als nötig.
Den Rest des Abends verbrachten die drei damit, sich gegenseitig Passagen der Bücher vorzulesen, die sie zusammengetragen hatten. Penn und Illias imponierten einander eifrig mit immer dramatischeren Vorstellungen, Neb hingegen mussten die beiden dazu drängen, auch nur eins der Bücher aufzuschlagen. Er musste an das seltsame Buch denken, dass er kurz zuvor gesehen hatte. Er erzählte ihnen nichts davon, da er sich immer noch nicht sicher war, was das Gefühl, das bei der Berührung des ledernen Einbands verspürte, bedeutete, oder ob er überhaupt etwas gefühlt hatte.
Als Penn gerade eine besonders langweilige Stelle aus „Jurion der Elefantenreiter“ vorlas, als würde er von einer Kanzel predigen, öffnete sich die Tür abermals, und Nebs Mutter kam herein. Er verstummte und schlug das Buch zu, Illias setzte sich auf, schnappte sich seine beiden Bücher und streckte sich.
„Ein wenig Übung vor dem großen Tag?“, fragte Midorin. Sie durchquerte den Raum, und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Währenddessen richtete sich auch Penn auf, und langte nach seinem Buch.
„Wir sind schon weg Frau Mond’teer“, sagte er.
„Vielen Dank, es war ein harter Tag. Und bitte nenn mich nicht so, Penn. Ich fühl mich schon alt genug, wenn ich mir ansehen, wie groß mein Junge geworden ist“, antwortete Midorin und lächelte Nebedor kurz an.
Penn sah es, und erwiderte das Lächeln, drehte sich dann um und ging auf die Tür zu, gefolgt von Illias und Neb. Die drei verabschiedeten sich voneinander und verließen das Haus, Nebedor schloss die Tür hinter ihnen und drehte sich um. Seine Mutter sah ihn mit einem traurigen, aber beherrschten Blick an, und es kam Neb vor, als hätte er irgendetwas falsch gemacht, für das er nun bestraft werden müsste.
„Ich weiß, dass du sehr glücklich wärst, wenn du Buchner werden könntest, aber…“, sie stockte kurz, fing sich dann sofort wieder und seufzte. „Es würde mir trotzdem das Herz brechen wenn du fortgehen würdest“
Neb guckte verlegen auf seine Füße. „Ich… Ich werde sicher kein Buchner. Mal ehrlich, könntest du dir das wirklich vorstellen? Ich als Buchner?“ Er brachte ein gekünsteltes Lachen zustande, und es schaffte es dabei wieder ihr in die Augen zu sehen. Seine Mutter stand auf, ging auf ihn zu und umarmte ihn.
„Lass dich von deiner alten Mutter nicht aufhalten. Wenn du gehen musst, dann kann ich nichts dagegen tun“

Ich habe bis jetzt ca. 1/3 gelesen und es finde es sehr interessant geschrieben. Ein paar Wörter stören mich, ab und zu stimmt die Zeit nicht ganz. Aber was ich bis jetzt gelesen habe gefällt mir.
Den Anfang würde ich allerdings umschreiben - zumindest den ersten Satz.
"Irgendetwas tat sich dort im Dorf."
Sehr unspezifisch und umgangssprachlich. Ein schneller Einstieg ist etwas Schönes, aber er sollte sich imho direkt auf eine Handlung beziehen. Z.B.: "Wilde Rufe und aufgeregtes Geschnatter drangen von dem Dorf aus zu Nebedor Mond’teer empor." - Damit ist auch gleich seine erhöhte Lage geschildert - auch wenn Geschnatter wieder Umgangssprache ist ^^.
"Nebedor Mond’teer blickte auf, legte seine Axt beiseite und richtete sich auf."
Klar, Neb muss dann raus - aber dafür kannst du gleich in die Beschreibung eintauchen. Außerdem beendest du Nebensatz und Satz mit auf...
"Verstört blickte der Jüngling auf, legte seine Axt beiseite und begab sich schließlich ein paar Schritte auf das Dorf zu, um besser sehen zu können."
"Das schwarze zottelige kurze Haar des Burschen klebte an seiner Stirn und die großen braunen Augen guckten müde darunter hervor."
Zu viele Aufzählungen für meinen Geschmack. Wie wäre es mit:
"Das kurze, schwarze Zottelhaar klebte dem Burschen Büschelweise an der Stirn und verdeckte die großen, braunen Augen, die müde darunter hervor schauten."

Wie gesagt - alles subjektive Vorschläge. Ich hoffe ein paar davon helfen dir :-D
Aber wenn sie das tun, schreibe deinen Text trotzdem erst zu Ende, bevor du dir wieder den Anfang vor nimmst. Ich persönlich finde es wichtig ein Werk erst zu beenden, bevor man es perfektioniert. Sonst hast du irgendwann einen perfekten Anfang, aber kein Buch dazu :-D
Ich werde das Kapitel bei Gelegenheit fertig lesen. Aber keine Angst - mit kritisieren bin ich fertig ;-)
Viel Erfolg!
 
Ich habe bis jetzt ca. 1/3 gelesen und es finde es sehr interessant geschrieben. Ein paar Wörter stören mich, ab und zu stimmt die Zeit nicht ganz. Aber was ich bis jetzt gelesen habe gefällt mir.
Den Anfang würde ich allerdings umschreiben - zumindest den ersten Satz.
"Irgendetwas tat sich dort im Dorf."
Sehr unspezifisch und umgangssprachlich. Ein schneller Einstieg ist etwas Schönes, aber er sollte sich imho direkt auf eine Handlung beziehen. Z.B.: "Wilde Rufe und aufgeregtes Geschnatter drangen von dem Dorf aus zu Nebedor Mond’teer empor." - Damit ist auch gleich seine erhöhte Lage geschildert - auch wenn Geschnatter wieder Umgangssprache ist ^^.
"Nebedor Mond’teer blickte auf, legte seine Axt beiseite und richtete sich auf."
Klar, Neb muss dann raus - aber dafür kannst du gleich in die Beschreibung eintauchen. Außerdem beendest du Nebensatz und Satz mit auf...
"Verstört blickte der Jüngling auf, legte seine Axt beiseite und begab sich schließlich ein paar Schritte auf das Dorf zu, um besser sehen zu können."
"Das schwarze zottelige kurze Haar des Burschen klebte an seiner Stirn und die großen braunen Augen guckten müde darunter hervor."
Zu viele Aufzählungen für meinen Geschmack. Wie wäre es mit:
"Das kurze, schwarze Zottelhaar klebte dem Burschen Büschelweise an der Stirn und verdeckte die großen, braunen Augen, die müde darunter hervor schauten."

Wie gesagt - alles subjektive Vorschläge. Ich hoffe ein paar davon helfen dir :-D
Aber wenn sie das tun, schreibe deinen Text trotzdem erst zu Ende, bevor du dir wieder den Anfang vor nimmst. Ich persönlich finde es wichtig ein Werk erst zu beenden, bevor man es perfektioniert. Sonst hast du irgendwann einen perfekten Anfang, aber kein Buch dazu :-D
Ich werde das Kapitel bei Gelegenheit fertig lesen. Aber keine Angst - mit kritisieren bin ich fertig ;-)
Viel Erfolg!

Sehr gute Kritik, kann mich nur bedanken :)
Und ja, die Zeiten bring ich öfters durcheinander :P
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schreibe fast jeden Satz zweimal, einmal fließt alles einfach raus, dann passieren beim Schreiben auch immer sachen im Text, die ich vorher gar nicht wusste, und wenn ich mich dann das nächste mal dransetze lese ich mir das vorher geschrieben nochmal durch und ändere 70% der Formulierungen^^
Zweimal "auf" in einem Satz geht ja mal gar nicht! :o
 
Ich schreibe fast jeden Satz zweimal, einmal fließt alles einfach raus, dann passieren beim Schreiben auch immer sachen im Text, die ich vorher gar nicht wusste, und wenn ich mich dann das nächste mal dransetze lese ich mir das vorher geschrieben nochmal durch und ändere 70% der Formulierungen^^
Zweimal "auf" in einem Satz geht ja mal gar nicht! :o

Jo, ich schreibe auch alles doppelt. Aber ich verbessere immer erst, wenn ich ein Buch/Eine Geschichte durch habe. Und glaube mir - es passieren viele unheimliche Dinge, mit denen ich vorher nicht gerechnet hatte. Wichtige Figuren sterben, neue kommen hinzu und ich werde sie dann nicht mehr los, weil sie einfach so gut dazu passen... aber das macht es umso geiler ^^
 
Jo, ich schreibe auch alles doppelt. Aber ich verbessere immer erst, wenn ich ein Buch/Eine Geschichte durch habe. Und glaube mir - es passieren viele unheimliche Dinge, mit denen ich vorher nicht gerechnet hatte. Wichtige Figuren sterben, neue kommen hinzu und ich werde sie dann nicht mehr los, weil sie einfach so gut dazu passen... aber das macht es umso geiler ^^

QFT!!! Ist einfach zu geil, wenn man feststellt, wie eine Geschichte wächst und sich verändert.

Im Spoiler ist der Prologue zu einem unvollendetem Fantasy Roman von mir. Ist Teil eines 6 Bändigen Zyklus' der sich über mehrere Jahrtausende erstreckt. Geplotted habe ich es bis zum Schluss. Der erste Band hat jetzt knapp 300 Seiten. Denke es wird wohl die doppelte Anzahl, wenn ich fertig bin.

1.Prologue

Schwarz, dunkel, so war der Anfang. Dann ganz langsam, einem Ölfilm in einer Pfütze gleich, kamen die Farben. Ein Sturm von Eindrücken fegte über sie hinweg, doch am dominantesten war das Grün. Einem schier unendlichem Ozean gleich, umgab es sie.

Als nächstes folgten die Gerüche. Feuchter Waldboden, der Duft von Blumen, der Geruch von Tannen. Dann kamen die Geräusche. Das Zwitschern von abertausenden von Vögeln, der Wind in den Bäumen, das Rascheln des heruntergefallen, welken Laubes, dass durch leichte Schritte aufgewirbelt wird. Das leise Murmeln eines kleinen Baches. Und von fern ein sanfter Gesang. Eine Melodie, so alt, so schön und vertraut, dass es sie in ihrem Herzen und ihrer Seele berührte.

Ein starker Schmerz durchzuckte ihren Kopf, mit ihm kamen die Erinnerungen. Eine neue Welt, geplagt vom ewigen Zwist zwischen Licht und Schatten. Wie in so vielen Welten.

Viele Welten? Plötzlich prasselten Bilder auf sie ein, andere Leben an die sie sich erinnern konnte. Leben die nicht ihres aber doch Teil von ihr wahren, sowie sie nicht Teil von ihnen, aber dennoch Teil eines Ganzen war. Sie war ein Fragment, ein Splitter, der die Erinnerung des Ganzen in sich trägt, das Ganze jedoch nicht begreifen kann.

Es war nicht das erste Mal, dass Sie so etwas erlebt hatte; zumindest glaubte sie das. Sie wusste, dass es irgendwo einen Sinn für das Ganze gab. Sie wusste, dass es einen Schöpfer gab. Jemand der sie erschaffen hatte, jemand der ihre Geschichte kannte, jemand der wusste was der Sinn war.

Ikaria, so war ihr Name in dieser Welt. Eine Variation. Trug der Schöpfer nicht einen ähnlichen Namen? Sie konnte sich nicht daran erinnern. Fragmente, Splitter wie sie, gab es in vielen Welten, vielen Universum. Jedes und jeder hatte seine eigene Aufgabe zu erfüllen, doch nur die wenigsten waren sich dessen bewusst. Sie lebten ihr Leben, ohne jemals zu erfahren warum sie waren, vollbrachten ihre Aufgabe, ohne überhaupt zu wissen dass sie eine hatten.

Für sie war es anders, sie wusste dass ihre Existenz einen Sinn hatte. Sie hatte eine Aufgabe, eine Aufgabe von der sie noch nicht wusste was sie war, von der sie nur wusste, dass sie, Ikaria, sie erfüllen musste, für das Wohl des Ganzen.

Und so fängt es an...

Hoffe es gefällt euch. :) Ist noch der Rough-Cut und wird sich im ReWrite wohl noch hier und da ändern.

Leider komm ich auf Grund von arbeitsbedingtem Zeitmangel nicht so häufig zum Roman schreiben. Daher dauert es für mich z.T. unendlich lang. Ich glaub ich muss mir mal wieder Schreib-Urlaub nehmen. :)
 
Gefällt mir außerordentlich gut. Schreib ma schnell weiter, dann kauf ich das buch :P

Edit: Wirklich AUßERORDENTLICH GUT.
 
Danke sehr. :blushed: Wie gesagt, im Augenblick bin ich leider arbeitstechnisch ziemlich eingespannt. :( Aber werde mir wohl wirklich im Sommer mal Urlaub fürs Schreiben nehmen. :)
 
Ich schreibe an meinem "sachbuch" in romanform geschrieben "Stück vom Glück" ist der Titel. Das ganze wird ziemlich episch werden, eigentlich voller sarkasmus, naja man kennt mich ja, ich gebe nen kurzen Auszug, habe aber auch erst rund 20 A4 Seiten in 14er Schriftgröße:

Die See war ruhig an diesem kalten Dezember Morgen. Als ich aus der Kajüte ging um nach dem Rechten zu sehen, sah ich etwas Unfassbares! Ein weißer Hai hatte sich in mein Bein verbissen, dabei hatte ich mich extra in meiner Kajüte eingeschlossen! Ich war verzweifelt und doch irgendwie neidisch, denn der Hai hatte immerhin etwas zu beißen, was man von mir nicht behaupten konnte, denn die letzte Dose Sardinen lag auch schon gut zwei Tage zurück „Wie kriege ich diesen verlfuchten Hai von meinem Bein?“ fragte ich mich selbst mit beängstigender Ruhe. Denken war allerdings leider nie eine meiner Stärken, während ich also den Fisch anstarrte merkte ich nicht wie die Zeit verflog und sich langsam düstere Gewitterwolken aufmachten, den Himmel zu verdunkeln. Nach langem überlegen traf es mich wie ein Blitz, genau genommen wurde ich vom Blitz getroffen zum Unglück des armen Meerwasserfisches trat der Blitz an meinem rechten Bein aus und bratete den Hai. In einem kurzen Anfall der Sentimentalität entkam mir eine Träne, so verkohlt wie der Hai nun war, das erinnerte mich an die Kochkünste meiner Mutter, damals, als sie noch die Radieschen von oben rupfte. Wirklich gut schmeckten sie nie, aber sie waren nunmal Teil davon... -Wovon? Natürlich ein Teil vom legendären „Stück vom Glück“ wovon auch sonst?

Ja meine Mutter, Gott hab sie selig, sie wusste mehr von der Legende als jeder andere auf dieser Welt. Viele Mythen und Gerüchte verbreiteten sich über die Jahrtausende hinweg, das Geheimnis, das lange niemanden interessierte, beschäftigt nun Heerscharen von Wissenschaftlern, Epidemologen, Feinmechanikern und Hausfrauen und dennoch kann Niemand mit Genauigkeit sagen, wie dieses Stück vom Glück nun auf diesen, unseren Planeten kam. Viele behaupten außerirdisches Leben hätte es zu uns gebracht um die Menschheit zu versklaven, Andere beziehen sich auf die alten Götter die es erschaffen haben sollen, nicht umsonst ist das Stück vom Glück auch bekannt als das „Schlachtenbrot des Herkules“ und „Köder der Aphrodite“. Manche Theoretiker meinen gar, ein Vorfahr von Osama Bin Laden hätte das Stück vom Glück unter dem Decknamen „Dschihadkuchen des Untergangs“entwickelt um den, zu seiner Zeit noch nicht entdeckten Kontinenten Amerika zu unterjochen. Aber egal welche Namen und welche Schöpfer das Stück vom Glück auch zugesprochen bekommt, es bleibt letztlich ein Phänomen und ungeklärt wie etwas so Mächtiges jemals in den Besitz der Menschheit kommen konnte.

Rechtschreibfehler/Grammatik und Kommasetzung können fehlerhaft sein, darum kümmere ich mich später wenn ich mal fertig mit dem ganzen Buch bin ^^

Cover hab ich mir auch schon zusammengestellt, samt pseudonym:

stckul7.jpg


Insgesamt habe ich recht viel vor mit dem Buch, zum einen soll es leicht zu lesen und witzig sein und zum andren soll es auch Lebensweisheiten und Menschenkentniss weitergeben, davon merkt man in dem kleinen Ausschnitt da oben zwar noch nichts, aber kommt später recht gut rüber wie ich meine :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Find ich nicht schlecht, ganz und gar nicht, aber bisschen mehr Struktur und Sinn wäre (IMO) dienlich. So ist es zwar sehr poetisch, aber fast schon zu poetisch.
Durch die großen Gedankensprünge können dir viele Leser vielleicht nicht ganz folgen, ansonsten finde ich es aber, vom Sprachstil und der Philosophie ziemlich lesenswert. :-)
 
Naja zwischen diesen Gedankensprüngen werde ich wohl noch das ein oder andere Material einbauen habe ich mir gedacht, mir fällt nur momentan nix ein :blushed:

Struktur, ja Struktur mhh... das wird problematisch, das was ich da gequotet habe, habe ich so schnell geschrieben wie ich tippen konnte, muss meine verrückten einfälle sofort eintippen sonst vergesse ich sie wieder...
 
Naja zwischen diesen Gedankensprüngen werde ich wohl noch das ein oder andere Material einbauen habe ich mir gedacht, mir fällt nur momentan nix ein :blushed:

Struktur, ja Struktur mhh... das wird problematisch, das was ich da gequotet habe, habe ich so schnell geschrieben wie ich tippen konnte, muss meine verrückten einfälle sofort eintippen sonst vergesse ich sie wieder...

Ok, dann ists schonmal nicht schlecht. Und das Schreiben ist eine Sache die sich (bei mir) über Jahre erstreckt. Will gar nicht wissen wie oft ich meine Drehbücher schon umgeschrieben, die Charaktere umbenannt etc. habe.

Geduld ist da eine Tugend. Irgendwann werden sich alle Ideen zu einem großen Ganzen verbinden lassen. :)
 
Tja bin leider niemand der sich hinsetzt, ne fixe Storyline zusammenfasst und dann in dieser schreibt. Wobei ich habe zumindest ne kleine Vorstellung, habe vor die Geschichte von drei Leuten zu erzählen, Horst(der seemann da), Svetlana einer Archeologin und Ulf der von Beruf Metzger ist. Die drei treffen sich dann in der mitte des buches und suchen gemeinsam nach dem Stück, plane dann immer in schritten was von dem einen zu erzählen also kapitel 1 horst, kapitel 2 svetlana, kapitel 3 ulf, kapitel 4 wieder horst etc...

Und ja, die Namen sind bewusst so gewählt, wer will schon was von Markus, Peter und Claudia lesen, vorallem interessant wird das wenn ich diese fiktiven Personen am Ende "realen" zuordne die ich angeblich persönlich kenne xD

Horst Wilfried van Gurkenbrot war ein sehr neurotischer Mensch, ich erkannte schon früh seine unglaublichen mentalen Fähigkeiten. Er war zum Beispiel fähig mit nur einer Hand einen Löffel zu verbiegen und mit der anderen ein Joghurt aufzumachen. Er war also nicht nur adliger Abstammung(die van Gurkenbrots waren in weiten Teilen Hollands als Fürsten und Grafen bekannt) sondern auch von göttlicher Seite mit unfassbaren Kräften gesegnet.



Dr. Ulf Schnuller leitet eine Praxis in Coppenhagen in der er schwer behandelbare Psychologen therapiert und ihnen zeigt wie sie an diversen Tieren ihren Frust ablassen können. Der WWF unterstützt ihn allerdings nicht und somit findet man seine Praxis sehr leicht, zum einen an der schlange an Psychologen die sich gegenseitig versuchen Behandlungen zu verordnen, zum Anderen an den Protestanten im Wrestling Outfit die für Freiheit der Tiere protestieren und sich gegenseitig dabei erwürgen, ein bizarres Bild, und doch irgendwie faszinierend.

Das mit dem WWF(was ja 2 Organisationn sind, wenn auch jetzt nichtmehr da ja der wrestlingverrein WWE genannt wurde) versteht man jetzt nicht, das erläutere ich im verlauf des buches näher, insofern wird das gegen ende ein running gag ^^
 
QFT!!! Ist einfach zu geil, wenn man feststellt, wie eine Geschichte wächst und sich verändert.

Im Spoiler ist der Prologue zu einem unvollendetem Fantasy Roman von mir. Ist Teil eines 6 Bändigen Zyklus' der sich über mehrere Jahrtausende erstreckt. Geplotted habe ich es bis zum Schluss. Der erste Band hat jetzt knapp 300 Seiten. Denke es wird wohl die doppelte Anzahl, wenn ich fertig bin.



Hoffe es gefällt euch. :) Ist noch der Rough-Cut und wird sich im ReWrite wohl noch hier und da ändern.

Leider komm ich auf Grund von arbeitsbedingtem Zeitmangel nicht so häufig zum Roman schreiben. Daher dauert es für mich z.T. unendlich lang. Ich glaub ich muss mir mal wieder Schreib-Urlaub nehmen. :)

Gefällt mir sehr gut. Schöner Schreibstil, sehr plastisch. Und auch die Idee finde ich gut. Du hast dir einiges Vorgenommen. Aber wenn du so weiter machst wie beim Anfang (und das auf über 300 Seiten und in 6 Bänden ^^) - Respekt!
Würde jetzt gerne kritisieren um einen Beitrag zu liefern - aber so auf Anhieb. Ich würde (fast) nichts ändern. (Und das was ich ändern würde ist unwichtig und sehr subjektiv).
Sag bescheid, wenns fertig ist :-D
 
@MTC001:

Ich mag Sarkasmus, würde aber das ganze etwas ausführlicher schreiben. So wirkt es für mich ein wenig abgehakt. Das Skurrile an dem Text musst du unbedingt beibehalten - ist cool. Aber wie gesagt, ich würde den Text ein wenig "weicher" zu lesen machen.

Die See war ruhig an diesem kalten Dezember Morgen. Als ich aus der Kajüte ging um nach dem Rechten zu sehen, sah ich etwas Unfassbares!
Schneller Sprung vom Wetter zu deiner Handlung. Beschreibe doch noch, was vorher passiert ist. Z.B.:
Die See war ruhig an diesem kalten Dezember Morgen. Ich hatte gut geruht und öffnete schlaftrunken meine Kajütentür. Doch als ich aus dem kleinen Raum trat um auf Deck (muss natürlich nicht sein, aber ich würde ne Ortsangabe dazu schreiben)nach dem Rechten zu sehen, bemerkte ich etwas Unfassbares!


Ein weißer Hai hatte sich in mein Bein verbissen, dabei hatte ich mich extra in meiner Kajüte eingeschlossen! Ich war verzweifelt und doch irgendwie neidisch, denn der Hai hatte immerhin etwas zu beißen, was man von mir nicht behaupten konnte, denn die letzte Dose Sardinen lag auch schon gut zwei Tage zurück.
Sehr viele denns in einem langen Satz. Wie wäre es mit:
Ich war verzweifelt und neidisch zugleich, denn der Hai hatte immerhin etwas zu beißen, was man von mir nicht behaupten konnte. Die letzte Dose Sardinen lag schon gut zwei Tage zurück.

„Wie kriege ich diesen verlfuchten Hai von meinem Bein?“ fragte ich mich selbst mit beängstigender Ruhe.
Die wörtliche Rede mit dir selbst unterbricht meiner Meinung nach den Redefluss. Du denkst doch ohnehin schon, warum nicht darin fortfahren und die Frage an den Schluss stellen:
Mit nahezu beängstigender Ruhe analysierte ich die Lage. Wie sollte ich diesen verfluchten Hai von meinem Bein wegbekommen?

So, genug kritisiert. Die Idee gefällt mir sehr gut. Gerade das Skurrile. Und der Schreibstil ist immer eine sehr subjektive Sache. Also nimms mir nicht krumm ;-) Ich hoffe im Gegenteil, dass ich dir helfen konnte, selbst wenn dir meine Vorschläge nicht gefallen sollten.
 
Ja ich weiß ja, da fehlt noch viel drumherum, wobei zumindest der sprung vom ersten satz direkt zum hai am bein beabsichtigt ist(wobei ich das vielleicht noch überdenke). Der rest wird noch schön ausgefüllt wie du das ja schon recht gut gemacht hast :goodwork:

Außerdem würde ich auf diese komprimierte Schreibweise nie auf ne gute Anzahl von Seiten kommen, genaugenommen fang ich vielleicht gleich als nächstes damit an, alles etwas genauer zu beschreiben, weil meine ganzen seiten bislang ähnlich komprimiert gefasst sind...

Das mit dem mit sich selbst reden kam mir persönlich auch etwas blöd vor(aber machen ja recht viele afaik), meinst also ich sollte es komplett aus der ganzen Geschichte streichen? Wirklich wohl fühle ich mich bei dialogen eh nicht, mal sehn ob ich die späteren dialoge auch so einfach in den erzählstill umschreiben kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ich weiß ja, da fehlt noch viel drumherum, wobei zumindest der sprung vom ersten satz direkt zum hai am bein beabsichtigt ist(wobei ich das vielleicht noch überdenke). Der rest wird noch schön ausgefüllt wie du das ja schon recht gut gemacht hast :goodwork:

Außerdem würde ich auf diese komprimierte Schreibweise nie auf ne gute Anzahl von Seiten kommen, genaugenommen fang ich vielleicht gleich als nächstes damit an, alles etwas genauer zu beschreiben, weil meine ganzen seiten bislang ähnlich komprimiert gefasst sind...

Das mit dem mit sich selbst reden kam mir persönlich auch etwas blöd vor(aber machen ja recht viele afaik), meinst also ich sollte es komplett aus der ganzen Geschichte streichen? Wirklich wohl fühle ich mich bei dialogen eh nicht, mal sehn ob ich die späteren dialoge auch so einfach in den erzählstill umschreiben kann...

Dialoge sind in dem Schreibstil eine schwierige Angelegenheit - obwohl es eher die Monologe sind, die Probleme bereiten. Also Gedanken oder wörtlich gestellte Fragen. Aber deswegen musst nu nicht ganz auf sie verzichten. Es gibt da mehrere Möglichkeiten:

Mit nahezu beängstigender Ruhe analysierte ich die Lage. Wie sollte ich diesen verfluchten Hai von meinem Bein wegbekommen? - hatten wir ja schon und ist nicht wörtlich ;-)

Mit nahezu beängstigender Ruhe analysierte ich die Lage. Doch die Frage, die in mir aufgekommen war, blieb: "Wie soll ich diesen verfluchten Hai von meinem Bein wegbekommen?" - Einfach vorwegnehmen, dass du jetzt wörtlich wirst, anstatt es wie üblich hinten anzufügen (, sagte ich).

Ein weißer Hai hatte sich in mein Bein verbissen. "Wie kriege ich das verfluchte Ding wieder weg?" schoss es aus meinem Mund. "Und wie ist er überhaupt dort hingelangt?"
Ich hatte ich mich doch extra in meiner Kajüte eingeschlossen... - Oder doch in dem von dir geschriebenen Stil, dann aber wirklich abgehakt und schnell, damit dem Leser gleich klar wird, dass du das genau in diesem Moment gedacht hast. Erklärungen können dann folgen - hauptsache die Frage kommt direkt nach der Erkenntnis (dass du einen Hai am Bein hast). Dann ist aber die beängstigende Ruhe weg, weil du es ja plötzlich und im Moment der Erkenntnis ausrufst.

Ich hoffe das hilft dir ;-)
 
Danke, ja das klingt alles gut, dass das nicht so perfekt war, hab ich schon beim ersten lesen gesehn wusste aber nicht was ich da groß ändern könnte(hab mir aber ehrlich gesagt noch nicht so recht gedanken darüber gemacht). Das klingt alles viel besser hast Recht, aber ich glaub ich werd Monologe dennoch eher vermeiden. Bei näherem betrachten meiner Geschichte muss ich aber sagen, dass sie etwas sureal wirkt mhh...

Sooo... habe mal den ganzen Anfangsteil etwas verfeinert, will ich euch natürlich nicht vorenthalten, ganz perfekt ists aber noch nicht also nicht zuviel meckern ^^ - Wobei perfekt ists wohl nie.

Stück vom Glück schrieb:
Kapitel I: Die Ruhe vor dem Sturm


Die See war ruhig an diesem kalten Dezember Morgen. Mein Frachter, vollbeladen mit einer Tonne spanischer Mandarinen aus der Ukraine, bahnte sich seinen Weg durch die klirrende Kälte und nicht enden wollende Eisschollen die am frisch gestrichenen Lack der UKS Spargelnot zerbarsten. Mit jeder Scholle mehr, die an meinem mächtigen Meeresdampfer zugrunde ging, fühlte ich wie ein Teil in mir verstarb. Ich und meine Spargelnot, wir hatten schon so vieles miteinander durchgestanden, wir bereisten die sieben Weltmeere, stellten uns schon den größten Gefahren und konnten so manche illegale Ladung Backerbsen von einem Kontinenten zum anderen schmuggeln. Da war es wohl nicht verwunderlich, dass ich quasi eins mit meinem Schiff geworden war und sie im Schlaf navigieren konnte allerdings nunmal auch ihren Schmerz teilte, diesmal war er aber vergleichsweise heftig und sehr stechend in meinem Bein zu vernehmen...

Etwas Schlimmes musste passiert sein, sollte mein Schiff einen Eisbären gerammt haben? Oder war es vielleicht doch eine Robbe oder schlimmeres? Ich verspürte den Drang die Kajütentüre zu öffnen und mich draußen nach dem Rechten umzusehen, doch irgendwie war mein linkes Bein so schwer wie nie. Hinzu kam der stechende Schmerz der auch in diesem Bein pochte, und mich fast um den Verstand brachte. Was war nur mit mir los, so benommen fühlte ich mich sonst nur nach mehreren Litern von Onkel Hugos selbstgebranntem Ameisenschnapps! Und ich kann euch sagen, wer mal Onkel Hugo gesehn hat, der war automatisch benommen, seine vorstehenden Hasenzähne und das aufgequollene rechte Auge, das sich gerne spastisch in die entgegengesetzte Blickrichtung drehte, waren noch das angenehmste an seiner desolaten Erscheinung. Aber ich sollte Hugo nicht so harsch beurteilen, schließlich konnte nicht jeder Mensch mit meiner Schönheit gesegnet sein! Da war er wieder, der stechende Schmerz im linken Bein, er rief mich jäh aus meinem Tagtraum zurück und ließ mich nun endgültig nichtmehr los. Ich beschloss mich zu zwingen Fuß aus meiner Kajüte zu setzen und öffnete die schwere Eichentüre mit einem beherzten Tritt meines rechten Beins. Es war vollbracht, die Türe gab meiner Körperkraft nach und öffnete sich zaghaft, stolz über meine unbändige Kraft merkte ich jedoch nicht, wie mein linkes Bein zusammensackte und mein braungebranntes Gesicht recht hart auf den Schiffsboden aufschlug.

Wenige Stunden später, glaube ich zumindest, da sich das Wetter von ruhig und sonnig zu stürmisch und mondig verwandelt hatte, wachte ich wieder auf. Mein Kopf dröhnte und mein Bein pochte schlimmer denn je, langsam gelang es mir mich aufzurichten und taumelte auf das Deck hinaus wie ein verblutender Aal auf dem Weg zur Schlachtbank, um nach dem Rechten zu sehen. Draußen angekommen musste ich schockiert festellen, dass sich ein weißer Hai in mein linkes Bein verbissen hatte! Daher rührte also der stechende Schmerzimpuls, der mich nichtmehr loslassen wollte, genauso wie dieser elende Hai...

Verzweiflung umkam mich, und doch auch ein leichtes Neidgefühl, denn der Hai hatte immerhin etwas zu beißen, was man von mir nicht behaupten konnte, denn die letzte Dose Sardinen lag auch schon gut zwei Tage zurück. Mit nahezu beängstigender Ruhe fasste ich den Entschluss, dass dieser Hai nicht für immer an meinem Bein hängen durfte, schließlich gehörte es noch immer mir und nicht diesem Kabeljau Immitat! Nur wie sollte ich ihn entfernen, so entschlossen wie dieser Fisch aussah, würde er wohl für alle Ewigkeit an meinem Bein klammern, so wie Hugos Ehefrau, die Gertraud, die klammerte auch ewig an seiner Kreditkarte, bis er beschloss sie zu vernichten, die Gertraud...

Denken war leider nie eine meiner Stärken, während ich also den Fisch anstarrte merkte ich nicht wie die Zeit verflog und sich langsam düstere Gewitterwolken aufmachten, den Himmel weiter zu verdunkeln. Es wurde schließlich so düster, dass ich nichteinmal mehr die Hand vor Augen sah, doch den Hai den brauchte ich nichtmehr zu sehen, ich spürte ihn jede Sekunde, seine Zähne die sich tief in mein Bein bohrten und der pochende Schmerz gaben mir Gewissheit, dass ich diesen Abend wohl nicht alleine verbringen sollte. Nach langem überlegen traf es mich wie ein Blitz, genau genommen wurde ich vom Blitz getroffen, zum Unglück des armen Meerwasserfisches trat der Blitz an meinem linken Bein aus und bratete den Hai. In einem kurzen Anfall der Sentimentalität entkam mir eine Träne, so verkohlt wie der Hai nun war, das erinnerte mich an die Kochkünste meiner Mutter, damals, als sie noch die Radieschen von oben rupfte. Wirklich gut schmeckten sie nie, aber sie waren nunmal Teil davon... -Wovon? Natürlich ein Teil vom legendären „Stück vom Glück“ wovon auch sonst?
 
Danke, ja das klingt alles gut, dass das nicht so perfekt war, hab ich schon beim ersten lesen gesehn wusste aber nicht was ich da groß ändern könnte(hab mir aber ehrlich gesagt noch nicht so recht gedanken darüber gemacht). Das klingt alles viel besser hast Recht, aber ich glaub ich werd Monologe dennoch eher vermeiden. Bei näherem betrachten meiner Geschichte muss ich aber sagen, dass sie etwas sureal wirkt mhh...

Sooo... habe mal den ganzen Anfangsteil etwas verfeinert, will ich euch natürlich nicht vorenthalten, ganz perfekt ists aber noch nicht also nicht zuviel meckern ^^ - Wobei perfekt ists wohl nie.

Gern geschehen ^^ Gefällt mir jetzt auch viel besser. Ich würde zwar immer noch einiges ändern, aber ich denke ich habe schon genug kritisiert ;-)
Nur auf die Schnelle: Es sind noch einige grammatikalische Fehler drinnen und ein logischer Fehler. Denn als du aufwachst ist es nacht und stürmisch. Als du mit dem Überlegen aufhörst ist es finster geworden und Gewitterwolken ziehen auf - die sollten bei stürmischer Nacht, die ohnehin schon dunkel ist, bereits da sein ^^
Ansonsten noch einen abschließenden Tipp, den jeder halten kann wie er will:
Auch wenn ich dir jetzt ein paar Tipps gegeben habe, schreibe das Buch erst zu Ende und dann überarbeite es. Du wirst deinen Stil noch so oft ändern (schätze ich mal) und verbessern, dass sich eine vollständige Überarbeitung am Schluss ohnehin anbietet. Du kannst ja bereits jetzt mit den neugewonnenen Kenntnissen weiter schreiben.
Außerdem ist es oft frustrierend immer wieder die gleichen Passagen zu überarbeiten und nicht voran zu kommen. Viele Autoren scheitern daran und werden nie fertig - was jedes Mal schade ist. Aber das muss jeder für sich selbst endscheiden. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg :-D
 
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