Die Frage die es a priori zu klären gilt ist doch folgende:
Gibt es noch einen markt für dediziertes Gaming,sprich Konsolen und Handhelds? Ist diese Frage mit
ja zu beantworten, dann muss Nintendo alles daran setzen, weiterhin an eigenen Plattformen und Geräten festzuhalten. Denn man möchte nicht wirklich Spielehersteller für die Geräte anderer Firmen sein. Zum einen macht man sich dann gnadenlos von diesen Firmen abhängig, zum anderen ist das Softwarebusiness ein äusserst unschönes Geschäft. Sieht man doch daran, wieviel Spielestudios dichtmachen oder geschluckt werden. Egal wieviele Hits du hattest - es reicht nur ein Flop und das Studio ist pleite. Dazu sind die Margen mies. Im iOs und Google Play Store muss Nintendo dann schonmal direkt 30% des Gewinns abdrücken.
Desweiteren bist du einem extremen Preisdruck ausgeliefert. 40 Euro für ein A Link between Worlds verlangen geht nicht, wenn direkt daneben Oceanhorn im digitalen Regal steht, welches auf dem ersten Blick nicht wirklich schlechter aussieht. Sprich Nintendo wird an den Spielen deutlich weniger verdienen
und dann auch noch zusätzlich Anteile abdrücken müssen. Ausser Nintendo setzt auf Free-To-Play Spiele, die darauf ausgelegt sind, den Kindern möglichst viel Kohle aus der Tasche zu ziehen (sowas wie Smurfs Village), gibt es da nichts für Nintendo finanziell zu holen. Und das wäre zwar nicht das finanzielle Ende von Nintendo, aber wohl das spirituelle. Dazu gilt - sobald man die Tore öffnet und für andere Anbieter entwickelt, wird der Reiz ein Nintendo Handheld zu kaufen, minimiert. Auch wenn du nur mit Minigames anfängst, die Kunden werden sagen: Jetzt wollen wir das volle Spieleangebot auf den Smartphones. ähnliches wurde Apple damals nahegelegt, als es schlecht lief: Man solle doch Mac OS an PC Hersteller lizensieren. Nur damit verlierst du deinen USP, was langfristig das Ende besiegelt, da man die eigentlichen Probleme der Firma nicht erkannt und behandelt hat und sich seines Hauptkaufsargument entledigt.
Die Probleme liegen meiner Meinung nach woanders: Smartphones haben mobiles Gaming einfach verändert. Es gibt tausende Wege, auf dem Smartphone, sich die Zeit zu vertreiben. Nintendo hat meiner Meinung nach viele Fehler mit dem 3DS gemacht. Zum einen sieht das Gerät einfach scheisse und Nerdig aus. Der DS lite war dezent und zurückhaltend, ich hab in der Strassenbahn schon ein paar erwachsene gesehen, die auf nem DSI Gehirnjogging gespielt haben. Mit einem 3DS würde ich mich ehrlich gesagt schämen, gesehen zu werden.
Desweiteren hat das 3D Feature einfach nicht gezündet und hat unnötig Geld gekostet. Nintendo hätte hier lieber in einen grösseren und besser aufgelösten Bildschirm investieren müssen. Hier haben wir ja das nächste Problem - Die Spiele sehen einfach schlecht aus im Vergleich zu Smartphones. Schaut euch mal das Moto G an, das hat einen hochaufgelösten Bildschirm und ist wertiger verarbeitet als ein 3DS
Ich war letztens zufällig im Mediamarkt neben einem Kind mit ihrem Vater und das hat gesagt: Aber beim 3DSXL sehen die Pixel so schlecht aus. Imo darf Nintendo einfach nicht seine Energie auf Gimmicks verschwenden, wie 3D, sondern muss was technik und Verarbeitung und Software angeht mit der Zeit gehen. Es ist nicht so, dass der Gamingmarkt kleiner geworden ist - aber er ist eben deutlich harter umkämpft. Nintendo muss zeigen, dass sie auch technisch uptodate sind und das hat Nintendo mit Wii u und 3DS imo verpasst.