Nintendos Softwareproblem ist doch eigentlich recht offensichtlich.
Ihre internen Ressourcen und Struktuten reichen einfach nicht aus, um gleichzeitig zwei relativ aufwändige Systeme zu versorgen. Die Konsolenentwicklung ist durch HD sowie generell die Cinematic-Richtung deutlich aufwändiger als zuvor. Und auch die Handheldprogrammierung beansprucht viel mehr Ressourcen als früher und das sogar gleich in zweierlei Hinsicht: Einmal, weil mittlerweile auch Handheldgames auf einem hohen technischen Niveau sind und zweitens, weil Nintendo auch generell viel mehr supporten muss als früher. Schaut euch doch mal an, wie das bei dem GBA lief. Da hat Nintendo ein paar Mario-Ports von alten NES/SNES-Spielen rausgehauen, ein Standart-2D-Pokemon, ein Zelda, welches meist von einer anderen Firma entwickelt wurde (Capcom) und dann noch bisschen Kleinkram. Das Ding war ein Selbstläufer und hat sich eh gut verkauft, da musste Nintendo nichts großartig machen. Man konnte die Ressourcen zum Großteil auf die Konsole verlagern, der Handheld lief quasi erfolgreich "nebenbei her". Für den 3DS hingegen mussten sie richtig krassen Support raushauen, damit das Teil gut läuft und das, wie gesagt, sind dann auch jeweils noch deutlich aufwändigere Games. Dadurch mangelt es umgekehrt eben an Konsolenressourcen.
Allerdings kann man das Nintendo auch nicht unbedingt zum Vorwurf machen. Zwei Systeme gleichzeitig zu versorgen hat bislang niemand außer sie überhaupt geschafft. Sega ist damit in den 90ern gescheitert und auch bei Sony ist es so, dass immer nur ein von beiden Systemen gut läuft. Auch ein Multimilliarden-Konzern wie Sony hat genau genommen zu wenig Ressourcen um beide Systeme gleichzeitig hochwertig zu versorgen, gerade in der heutigen Zeit, Nintendo muss sich also dahingehend für nichts "schämen".
Letztendlich gibt es ja nur zwei Möglichkeiten, wie sie das in Zukunft verbessern können.
1. Sie stocken massiv ihr Personal auf, um beide Systeme versorgen zu können. Allerdings benötigt man dafür fast schon eine absurde Expansion. Nintendo müsste ihre Teams ja fast schon verdoppeln, damit das einigermaßen gelingt
2. Sie versuchen Handheld und Konsole anzunähern, um somit effektive Synergien zu schaffen, damit die Spiele einfach geportet bzw. von Anfang an für beide Systeme entwickeln werden können. Soweit ich weiß, ist das ja auch der Ansatz, den Nintendo wählen wird. Das ist natürlich eine Möglichkeit, hat aber auch den Nachteil, dass die Systeme daduch etwas an "Eigenständigkeit" verlieren.
Insofern ist es spannend, wie Nintendo dieses Problem in Zukunft lösen will und was für Schritte Iwata einleitet. Das dies allerdings natürlich schon vor Jahren hätte passieren müssen, ist klar.