find das halt immer nur seltsam, wenn von gutem Gameplay geredet wird, als ob das ne messbare Einheit wäre.
Das meiste davon spielt sich im Kopf der Person ab die es spielt
Manche erklären das Einheitenrumgeschiebe und Ressourcengeklicke mit der Maus bei RTS Games als heiligen Gral, andere sprechen von super Gameplay wenn sie tausende Ausrüstungsgegenstände sammeln und endlos kombinieren in nem RPG und wieder andere schwören auf irgendwelche Rätsel an denen man ne halbe Stunde sitzt.
das einzige was man da objektivieren kann ist, dass bestimmte Genres einfach bestimmte traditionelle Mechaniken haben, die man erwartet und die man mehrheitlich als gut bewertet
Wenn jemand "gutes Gameplay" sagt, dann meint er oder sie damit sicher "(für mich) gutes Gameplay". Es gibt unendlich viele verschiedene Spielertypen und von einem Strategiespiel erwartest du andere Dinge und Mechaniken als von einem Sportspiel.
Dass du die traditionellen Mechaniken erwähnst, finde ich gut, denn es gibt sie natürlich. Eben solche, die einmal gut funktioniert haben und gut ankommen, wenn sie gut umgesetzt sind. Ein Spiel zu entwickeln ist auf Designebene recht komplex und es geht sehr vieles schief, wenn du einfach sagst "Ich nehme alles von Spielvorbild X und füge einfach nur Y hinzu". Sehr viele Spielgurken sind aus dieser Idee heraus entstanden (sprich: Call of Duty ... MIT MAGIE).
Ich persönlich spiele gerade sehr viele Rentnerspiele auf dem PC, in letzter Zeit RUSE (weil ich ein Wargame-Fan bin) und Crusader Kings 2. Diese Art Spiel spiele ich gerne alleine oder online. Wenn ich hingegen einen Kumpel zum Zocken dabei habe, ändert sich auch die Spielliste drastisch. Dann geht's eher in Richtung Metal Gear Rising oder LA Noire.
Ich glaube, jedes Spiel, das man selber gut findet, erlaubt es dem Spieler, Dinge zu lernen (durch die Mechaniken, die hinzukommen) und dadurch in diesen "Spielzustand" reingezogen zu werden. Wargame ist z.B. komplexer als RUSE, aber nachdem ich zweiteres noch nicht kenne, spiele ich es so lange, bis ich einen gewissen Kenntnisgrad erreicht habe. Und dann ziehe ich entweder weiter oder spiele im Multiplayer.
Crusader Kings 2 habe ich inzwischen umrissen (hat aber ca. 30 Stunden gedauert), aber ich zocke es im Multiplayer mit eigenen Zielsetzungen und in schweren Szenarien. Ich würde bei beiden Titeln sagen, dass sie "gutes Gameplay" haben, weil sie es erlauben, mich in diesen Spielzustand reinzuziehen und ich 30 Minuten konzentriert damit verbringen kann.
Kürzere Action-Spiele eignen sich für mich eher für gemeinsame Spielsessions. Ich hab da gern Leute bei mir, mit denen ich mich über das Gesehene unterhalten kann (in den allermeisten Fällen: herziehen :v: ). Denn: Für solche Spielen, wie The Order z.B., muss entweder die Story extrem gut sein (extrem selten bei Videospielen) oder aber Spielelemente so absurd übertrieben sein, damit es auffällt, Spaß macht und mir im Gedächtnis bleibt. Das schaffen nicht so viele Titel.
Grundsätzlich ist es aber so, dass jeder Spieler auch einen eigenen Erfahrungs- und Erwartungshorizont hat. Wäre ich (wieder) in meinem ersten Spielejahr überhaupt, so wäre ich echt baff, auch von The Order. Und ich würde vermutlich 4 Jahre in Folge FIFA und CoD kaufen und spielen. Allerdings ist es bei mir so, dass ich, auf lange Zeit betrachtet, für mich einschätzen kann, wie wertvoll ein Spiel für mich ist.
Von daher: du hast recht. Die Leute sollten eher sagen, warum ihnen das Spiel gefällt, anstatt zu sagen, dass es besser ist (als alles andere).