- Seit
- 6 Dez 2005
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- 735
Hallo zusammen!
Wie einige von euch wissen, fand am Wochenende in Frankfurt die Olymptronica statt. Ein eSports-Event mit verschiedenen Videospiel-Turnieren. Das Highlight war aber wohl Nintendo's neue Konsole "Wii", die für alle Besucher spielbar war.
Als mein Bruder und ich am Sonntag in der Jahrhunderhalle eintrafen, begaben wir uns zuerst zur Nintendo-Lounge, die von der Hauptveranstaltung abgetrennt war. Dort fanden wir rund 15 bis 20 durchnummerierte Wii-Stationen mit den Spielen WiiSports, WiiPlay und der Zelda-Demo der diesjährigen E3. Um an einer der Stationen spielen zu können musste man sich bei einem Orga anmelden und eine gewisse Wartezeit in Kauf nehmen. Und da die WiiMotes nicht an die Stationen angekettet waren, musste man zusätzlich seinen Ausweis bei der Anmeldung hinterlassen.
Die Wartezeiten variierten zwischen 45 (WiiSports) und 90 Minuten (Zelda). Da wir so schnell wie möglich die heilige WiiMote in Händen halten wollten, entschieden wir uns für eine Runde WiiSports. Nach rund 45 Minuten wurden wir dann endlich aufgerufen!
Und da lagen sie... die WiiMotes, die wir in wenigen Sekunden in Händen halten sollten. Alle unsere Sinne konzentrierten sich nur noch auf dieses Eingabegerät. Die Welt um uns herum stand einige Sekunden lang still!
Sowohl WiiMote als auch der Nunchucku-Controller liegen sehr gut in der Hand. Die Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt, sind aber im ersten Moment ungewöhnlich schwer zu erreichen. Da es sich bei der WiiMote um einen länglichen Controller handelt, musste man mit dem Daumen nach oben oder unten gleiten, um an die verschiedenen Tasten zu kommen.
Jederzeit gut erreichbar ist der große, gläsern wirkende A-Knopf. Es ist aber nicht möglich die anderen Tasten zusammen mit A zu bedienen. Das wirkt ungewohnt, ist aber wohl durchaus so gewollt. Sehr gut erreichbar ist auch die B-Taste an der Unterseite, die ich zum ersten Mal bei einem Controller als "echten Abzug" bezeichnen möchte. Selbst die Z-Taste beim N64 ist dagegen nur ein laues Lüftchen. Mögen die First-Person-Shooter kommen!
Doch kommen wir zum Spielen: Wir hatten exakt 15 Minuten Zeit, um die WiiSports-Spiele Bowling, Tennis und Golf (in dieser von uns selbst gewählten Reihenfolge) anzutesten.
WiiSports-Bowling:
Wie beim echten Bowling ist jeder Spieler 2x hintereinander an der Reihe. Und das Spiel funktioniert recht einfach: Man bewegt die WiiMote wie beim Werfen einer Bowling-Kugel. Sobald man am vorderen Punkt der Bewegung die A-Taste loslässt, lässt auch der Mii (meine Spielfigur) die Kugel los. Auf diese Art konnte man die Geschwindigkeit, die Richtung und das "Sprungverhalten" der Kugel bestimmen. Leider fehlte uns die Zeit, um das Anschneiden der Kugel zu testen. Es scheint aber möglich zu sein, denn andere Spiele haben das ab und zu getan.
WiiSports-Tennis:
Wie bereits bekannt, laufen die Mii's von selbst nach links und rechts. Man muss eigentlich nur im richtigen Moment die WiiMote bewegen. Und auch das funktioniert einwandfrei! Wir hatten allerdings den Eindruck, dass nicht jeder unserer Schläge hunderprozentig umgesetzt wurde. Es gibt einige vorgegebene Standardschläge. So spielt es keine Rolle, ob ich die Bewegung mit der WiiMote bei einer Rückhand 30 Zentimeter höher oder tiefer ausführe. Es gibt aber genügend Schlagvarianten, wie z.B. Lüpfer, Aufschlag, hohe bzw. tiefe Vorder- und Rückhand sowie verschiedene Ballgeschwindigkeiten. Das Spiel weiß also zu gefallen!
WiiSports-Golf:
Für Golf hatten wir nur noch einige Augenblicke Zeit. Ich muss aber gleich vorneweg sagen, dass mir dieses Spiel am wenigsten gefallen hat. Wie bei jedem anderen Golfspiel ist stets derjenige an der Reihe, der am weitesten vom Loch entfernt liegt. Man steht zuerst mit etwas Abstand zum Ball, um einige Trockenübungen machen zu können. Die Schlagstärke wird in Form eine Balkens auf dem TV dargestellt. Schlägt man zu fest (was meiner Meinung nach zu schnell passiert), färbt sich der Balken rot und der Schlag wird unkontrollierbar.
Das Spielprinzip ist sehr simpel, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen. Der Mii reagierte nur sehr schleppend auf meine Bewegungen. Eine ideale Steuerung hätte den Mii dazu gebracht den Schläger genauso zu bewegen wie ich die WiiMote. Doch nach dem Herantreten an den Ball muss man die WiiMote zuerst langsam nach hinten bewegen und warten, bis der Mii den Schläger auch nach hinten bewegt hat. Leider verläuft diese Bewegung nicht wirklich synchron. Führt man den anschließenden Schlag zu früh aus, stimmt die Schlaggeschwindigkeit im Spiel nicht mit der ausgeführten Bewegung überein.
WiiSports-Baseball:
Baseball haben wir zwar nicht gespielt, aber wir haben bei anderen Spielern zugesehen. Und hier scheint die Steuerung wirklich 1 zu 1 umgesetzt worden zu sein. Der schlagende Mii hielt seinen Schläger genauso wie der Spieler den WiiMote. Das erkannte man auch daran, dass der Holzschläger selbst in Wartestellung ständig ein klein wenig in Bewegung war.
Meine Einschätzung zum Spiel:
Hardwareseitig funktioniert die WiiMote-Technik wunderbar präzise und ohne Verzögerungen. Das Spielgefühl ist absolut bahnbrechend und macht wirklich Spaß. Leider werden aber die Bewegungen nicht immer korrekt in WiiSports umgesetzt. Das macht den Titel zu dem, was er wohl auch sein soll: Kein eigenständiges Spiel, sondern eine Art WiiMote-Demo ohne viel Tiefgang. Das wird auch daran deutlich, dass die Steuerung vor jedem Spielbeginn neu erklärt wird.
WiiSports ist ein Beipackspiel, das einem die Vorteile der WiiMote sofort und ohne Umwege vermitteln kann. Ein Vergleich mit echten Tennis- oder Golf-Spielen ist daher auch absolut unangebracht. Diesen Anspruch möchte das Spiel einfach nicht vermitteln.
Jeder, der 15 Minuten mit diesem Spiel verbringt, ist von der Technologie des Wii begeistert.
Die Begeisterung der Zuschauer und Spieler war riesig:
Wii war von früh bis abends dauerbelegt. Der arme Orga war rund um die Uhr damit beschäftigt, die Leute nach ihren 15 Minuten von ihrem Wii zu trennen und wartende Leute aufzurufen. Doch wer waren die Leute, die dort zockten? Es waren nicht nur Turnierteilnehmer der Olymptronica, es waren auch Familien, Männer, Frauen und kleine Kinder, die in der Warteschlange standen. Muttis, die wohl nur ihre Kinder begleiten wollten, wollten dann auch mal eine Runde spielen. Und die Begeisterung war ihnen auf den ersten Blick anzusehen.
Nach diesen Erfahrungen wage ich zu prognostizieren, dass die Wii ein enormer Erfolg werden wird. Sie setzt ihren Schwerpunkt auf das, was den Erfolg in Videospielen ausmacht: Spielspaß pur zu kleinen Preisen!
Während bei den X360-Konsolen nur männliche Jugendliche und Männer im Alter zwischen 16 und 26 zu sehen waren, gab sich bei der Wii der gesamte gesellschaftliche Querschnitt die Klinke in die Hand. Dort spielten Leute, denen 10 Gramm schlechtere Grafik nicht den Spielspaß rauben. Gelegenheitsspieler, die niemals 600 Euro für eine Konsole mit BR-Laufwerk bezahlen würden. Viele Leute, die nicht in Foren wie diesen unterwegs sind und Technik A mit Technik B vergleichen. Es sind Leute, die die Einfachheit dieser neuen Art der Videospiele begeistert. Es ist genau dieser Mainstream, der den Erfolg einer Konsole entscheidet.
Und dieser Mainstream wird in den Folgejahren Nintendo's Wii für sich entdecken. Genauso wie die vielen verschiedenen Leute am Wochenende bei der Olymptronica.
Wie einige von euch wissen, fand am Wochenende in Frankfurt die Olymptronica statt. Ein eSports-Event mit verschiedenen Videospiel-Turnieren. Das Highlight war aber wohl Nintendo's neue Konsole "Wii", die für alle Besucher spielbar war.
Als mein Bruder und ich am Sonntag in der Jahrhunderhalle eintrafen, begaben wir uns zuerst zur Nintendo-Lounge, die von der Hauptveranstaltung abgetrennt war. Dort fanden wir rund 15 bis 20 durchnummerierte Wii-Stationen mit den Spielen WiiSports, WiiPlay und der Zelda-Demo der diesjährigen E3. Um an einer der Stationen spielen zu können musste man sich bei einem Orga anmelden und eine gewisse Wartezeit in Kauf nehmen. Und da die WiiMotes nicht an die Stationen angekettet waren, musste man zusätzlich seinen Ausweis bei der Anmeldung hinterlassen.
Die Wartezeiten variierten zwischen 45 (WiiSports) und 90 Minuten (Zelda). Da wir so schnell wie möglich die heilige WiiMote in Händen halten wollten, entschieden wir uns für eine Runde WiiSports. Nach rund 45 Minuten wurden wir dann endlich aufgerufen!
Und da lagen sie... die WiiMotes, die wir in wenigen Sekunden in Händen halten sollten. Alle unsere Sinne konzentrierten sich nur noch auf dieses Eingabegerät. Die Welt um uns herum stand einige Sekunden lang still!
Sowohl WiiMote als auch der Nunchucku-Controller liegen sehr gut in der Hand. Die Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt, sind aber im ersten Moment ungewöhnlich schwer zu erreichen. Da es sich bei der WiiMote um einen länglichen Controller handelt, musste man mit dem Daumen nach oben oder unten gleiten, um an die verschiedenen Tasten zu kommen.
Jederzeit gut erreichbar ist der große, gläsern wirkende A-Knopf. Es ist aber nicht möglich die anderen Tasten zusammen mit A zu bedienen. Das wirkt ungewohnt, ist aber wohl durchaus so gewollt. Sehr gut erreichbar ist auch die B-Taste an der Unterseite, die ich zum ersten Mal bei einem Controller als "echten Abzug" bezeichnen möchte. Selbst die Z-Taste beim N64 ist dagegen nur ein laues Lüftchen. Mögen die First-Person-Shooter kommen!
Doch kommen wir zum Spielen: Wir hatten exakt 15 Minuten Zeit, um die WiiSports-Spiele Bowling, Tennis und Golf (in dieser von uns selbst gewählten Reihenfolge) anzutesten.
WiiSports-Bowling:
Wie beim echten Bowling ist jeder Spieler 2x hintereinander an der Reihe. Und das Spiel funktioniert recht einfach: Man bewegt die WiiMote wie beim Werfen einer Bowling-Kugel. Sobald man am vorderen Punkt der Bewegung die A-Taste loslässt, lässt auch der Mii (meine Spielfigur) die Kugel los. Auf diese Art konnte man die Geschwindigkeit, die Richtung und das "Sprungverhalten" der Kugel bestimmen. Leider fehlte uns die Zeit, um das Anschneiden der Kugel zu testen. Es scheint aber möglich zu sein, denn andere Spiele haben das ab und zu getan.
WiiSports-Tennis:
Wie bereits bekannt, laufen die Mii's von selbst nach links und rechts. Man muss eigentlich nur im richtigen Moment die WiiMote bewegen. Und auch das funktioniert einwandfrei! Wir hatten allerdings den Eindruck, dass nicht jeder unserer Schläge hunderprozentig umgesetzt wurde. Es gibt einige vorgegebene Standardschläge. So spielt es keine Rolle, ob ich die Bewegung mit der WiiMote bei einer Rückhand 30 Zentimeter höher oder tiefer ausführe. Es gibt aber genügend Schlagvarianten, wie z.B. Lüpfer, Aufschlag, hohe bzw. tiefe Vorder- und Rückhand sowie verschiedene Ballgeschwindigkeiten. Das Spiel weiß also zu gefallen!
WiiSports-Golf:
Für Golf hatten wir nur noch einige Augenblicke Zeit. Ich muss aber gleich vorneweg sagen, dass mir dieses Spiel am wenigsten gefallen hat. Wie bei jedem anderen Golfspiel ist stets derjenige an der Reihe, der am weitesten vom Loch entfernt liegt. Man steht zuerst mit etwas Abstand zum Ball, um einige Trockenübungen machen zu können. Die Schlagstärke wird in Form eine Balkens auf dem TV dargestellt. Schlägt man zu fest (was meiner Meinung nach zu schnell passiert), färbt sich der Balken rot und der Schlag wird unkontrollierbar.
Das Spielprinzip ist sehr simpel, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen. Der Mii reagierte nur sehr schleppend auf meine Bewegungen. Eine ideale Steuerung hätte den Mii dazu gebracht den Schläger genauso zu bewegen wie ich die WiiMote. Doch nach dem Herantreten an den Ball muss man die WiiMote zuerst langsam nach hinten bewegen und warten, bis der Mii den Schläger auch nach hinten bewegt hat. Leider verläuft diese Bewegung nicht wirklich synchron. Führt man den anschließenden Schlag zu früh aus, stimmt die Schlaggeschwindigkeit im Spiel nicht mit der ausgeführten Bewegung überein.
WiiSports-Baseball:
Baseball haben wir zwar nicht gespielt, aber wir haben bei anderen Spielern zugesehen. Und hier scheint die Steuerung wirklich 1 zu 1 umgesetzt worden zu sein. Der schlagende Mii hielt seinen Schläger genauso wie der Spieler den WiiMote. Das erkannte man auch daran, dass der Holzschläger selbst in Wartestellung ständig ein klein wenig in Bewegung war.
Meine Einschätzung zum Spiel:
Hardwareseitig funktioniert die WiiMote-Technik wunderbar präzise und ohne Verzögerungen. Das Spielgefühl ist absolut bahnbrechend und macht wirklich Spaß. Leider werden aber die Bewegungen nicht immer korrekt in WiiSports umgesetzt. Das macht den Titel zu dem, was er wohl auch sein soll: Kein eigenständiges Spiel, sondern eine Art WiiMote-Demo ohne viel Tiefgang. Das wird auch daran deutlich, dass die Steuerung vor jedem Spielbeginn neu erklärt wird.
WiiSports ist ein Beipackspiel, das einem die Vorteile der WiiMote sofort und ohne Umwege vermitteln kann. Ein Vergleich mit echten Tennis- oder Golf-Spielen ist daher auch absolut unangebracht. Diesen Anspruch möchte das Spiel einfach nicht vermitteln.
Jeder, der 15 Minuten mit diesem Spiel verbringt, ist von der Technologie des Wii begeistert.
Die Begeisterung der Zuschauer und Spieler war riesig:
Wii war von früh bis abends dauerbelegt. Der arme Orga war rund um die Uhr damit beschäftigt, die Leute nach ihren 15 Minuten von ihrem Wii zu trennen und wartende Leute aufzurufen. Doch wer waren die Leute, die dort zockten? Es waren nicht nur Turnierteilnehmer der Olymptronica, es waren auch Familien, Männer, Frauen und kleine Kinder, die in der Warteschlange standen. Muttis, die wohl nur ihre Kinder begleiten wollten, wollten dann auch mal eine Runde spielen. Und die Begeisterung war ihnen auf den ersten Blick anzusehen.
Nach diesen Erfahrungen wage ich zu prognostizieren, dass die Wii ein enormer Erfolg werden wird. Sie setzt ihren Schwerpunkt auf das, was den Erfolg in Videospielen ausmacht: Spielspaß pur zu kleinen Preisen!
Während bei den X360-Konsolen nur männliche Jugendliche und Männer im Alter zwischen 16 und 26 zu sehen waren, gab sich bei der Wii der gesamte gesellschaftliche Querschnitt die Klinke in die Hand. Dort spielten Leute, denen 10 Gramm schlechtere Grafik nicht den Spielspaß rauben. Gelegenheitsspieler, die niemals 600 Euro für eine Konsole mit BR-Laufwerk bezahlen würden. Viele Leute, die nicht in Foren wie diesen unterwegs sind und Technik A mit Technik B vergleichen. Es sind Leute, die die Einfachheit dieser neuen Art der Videospiele begeistert. Es ist genau dieser Mainstream, der den Erfolg einer Konsole entscheidet.
Und dieser Mainstream wird in den Folgejahren Nintendo's Wii für sich entdecken. Genauso wie die vielen verschiedenen Leute am Wochenende bei der Olymptronica.