Wii Wii auf der Olymptronica 2006 - Ein Erfahrungsbericht

Einzeller

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6 Dez 2005
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Hallo zusammen!

Wie einige von euch wissen, fand am Wochenende in Frankfurt die Olymptronica statt. Ein eSports-Event mit verschiedenen Videospiel-Turnieren. Das Highlight war aber wohl Nintendo's neue Konsole "Wii", die für alle Besucher spielbar war.

Als mein Bruder und ich am Sonntag in der Jahrhunderhalle eintrafen, begaben wir uns zuerst zur Nintendo-Lounge, die von der Hauptveranstaltung abgetrennt war. Dort fanden wir rund 15 bis 20 durchnummerierte Wii-Stationen mit den Spielen WiiSports, WiiPlay und der Zelda-Demo der diesjährigen E3. Um an einer der Stationen spielen zu können musste man sich bei einem Orga anmelden und eine gewisse Wartezeit in Kauf nehmen. Und da die WiiMotes nicht an die Stationen angekettet waren, musste man zusätzlich seinen Ausweis bei der Anmeldung hinterlassen.

Die Wartezeiten variierten zwischen 45 (WiiSports) und 90 Minuten (Zelda). Da wir so schnell wie möglich die heilige WiiMote in Händen halten wollten, entschieden wir uns für eine Runde WiiSports. Nach rund 45 Minuten wurden wir dann endlich aufgerufen!

Und da lagen sie... die WiiMotes, die wir in wenigen Sekunden in Händen halten sollten. Alle unsere Sinne konzentrierten sich nur noch auf dieses Eingabegerät. Die Welt um uns herum stand einige Sekunden lang still!

Sowohl WiiMote als auch der Nunchucku-Controller liegen sehr gut in der Hand. Die Tasten haben einen sehr guten Druckpunkt, sind aber im ersten Moment ungewöhnlich schwer zu erreichen. Da es sich bei der WiiMote um einen länglichen Controller handelt, musste man mit dem Daumen nach oben oder unten gleiten, um an die verschiedenen Tasten zu kommen.
Jederzeit gut erreichbar ist der große, gläsern wirkende A-Knopf. Es ist aber nicht möglich die anderen Tasten zusammen mit A zu bedienen. Das wirkt ungewohnt, ist aber wohl durchaus so gewollt. Sehr gut erreichbar ist auch die B-Taste an der Unterseite, die ich zum ersten Mal bei einem Controller als "echten Abzug" bezeichnen möchte. Selbst die Z-Taste beim N64 ist dagegen nur ein laues Lüftchen. Mögen die First-Person-Shooter kommen!

Doch kommen wir zum Spielen: Wir hatten exakt 15 Minuten Zeit, um die WiiSports-Spiele Bowling, Tennis und Golf (in dieser von uns selbst gewählten Reihenfolge) anzutesten.

WiiSports-Bowling:
Wie beim echten Bowling ist jeder Spieler 2x hintereinander an der Reihe. Und das Spiel funktioniert recht einfach: Man bewegt die WiiMote wie beim Werfen einer Bowling-Kugel. Sobald man am vorderen Punkt der Bewegung die A-Taste loslässt, lässt auch der Mii (meine Spielfigur) die Kugel los. Auf diese Art konnte man die Geschwindigkeit, die Richtung und das "Sprungverhalten" der Kugel bestimmen. Leider fehlte uns die Zeit, um das Anschneiden der Kugel zu testen. Es scheint aber möglich zu sein, denn andere Spiele haben das ab und zu getan.

WiiSports-Tennis:
Wie bereits bekannt, laufen die Mii's von selbst nach links und rechts. Man muss eigentlich nur im richtigen Moment die WiiMote bewegen. Und auch das funktioniert einwandfrei! Wir hatten allerdings den Eindruck, dass nicht jeder unserer Schläge hunderprozentig umgesetzt wurde. Es gibt einige vorgegebene Standardschläge. So spielt es keine Rolle, ob ich die Bewegung mit der WiiMote bei einer Rückhand 30 Zentimeter höher oder tiefer ausführe. Es gibt aber genügend Schlagvarianten, wie z.B. Lüpfer, Aufschlag, hohe bzw. tiefe Vorder- und Rückhand sowie verschiedene Ballgeschwindigkeiten. Das Spiel weiß also zu gefallen!

WiiSports-Golf:
Für Golf hatten wir nur noch einige Augenblicke Zeit. Ich muss aber gleich vorneweg sagen, dass mir dieses Spiel am wenigsten gefallen hat. Wie bei jedem anderen Golfspiel ist stets derjenige an der Reihe, der am weitesten vom Loch entfernt liegt. Man steht zuerst mit etwas Abstand zum Ball, um einige Trockenübungen machen zu können. Die Schlagstärke wird in Form eine Balkens auf dem TV dargestellt. Schlägt man zu fest (was meiner Meinung nach zu schnell passiert), färbt sich der Balken rot und der Schlag wird unkontrollierbar.
Das Spielprinzip ist sehr simpel, doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht gelungen. Der Mii reagierte nur sehr schleppend auf meine Bewegungen. Eine ideale Steuerung hätte den Mii dazu gebracht den Schläger genauso zu bewegen wie ich die WiiMote. Doch nach dem Herantreten an den Ball muss man die WiiMote zuerst langsam nach hinten bewegen und warten, bis der Mii den Schläger auch nach hinten bewegt hat. Leider verläuft diese Bewegung nicht wirklich synchron. Führt man den anschließenden Schlag zu früh aus, stimmt die Schlaggeschwindigkeit im Spiel nicht mit der ausgeführten Bewegung überein.

WiiSports-Baseball:
Baseball haben wir zwar nicht gespielt, aber wir haben bei anderen Spielern zugesehen. Und hier scheint die Steuerung wirklich 1 zu 1 umgesetzt worden zu sein. Der schlagende Mii hielt seinen Schläger genauso wie der Spieler den WiiMote. Das erkannte man auch daran, dass der Holzschläger selbst in Wartestellung ständig ein klein wenig in Bewegung war.

Meine Einschätzung zum Spiel:
Hardwareseitig funktioniert die WiiMote-Technik wunderbar präzise und ohne Verzögerungen. Das Spielgefühl ist absolut bahnbrechend und macht wirklich Spaß. Leider werden aber die Bewegungen nicht immer korrekt in WiiSports umgesetzt. Das macht den Titel zu dem, was er wohl auch sein soll: Kein eigenständiges Spiel, sondern eine Art WiiMote-Demo ohne viel Tiefgang. Das wird auch daran deutlich, dass die Steuerung vor jedem Spielbeginn neu erklärt wird.
WiiSports ist ein Beipackspiel, das einem die Vorteile der WiiMote sofort und ohne Umwege vermitteln kann. Ein Vergleich mit echten Tennis- oder Golf-Spielen ist daher auch absolut unangebracht. Diesen Anspruch möchte das Spiel einfach nicht vermitteln.
Jeder, der 15 Minuten mit diesem Spiel verbringt, ist von der Technologie des Wii begeistert.

Die Begeisterung der Zuschauer und Spieler war riesig:
Wii war von früh bis abends dauerbelegt. Der arme Orga war rund um die Uhr damit beschäftigt, die Leute nach ihren 15 Minuten von ihrem Wii zu trennen und wartende Leute aufzurufen. Doch wer waren die Leute, die dort zockten? Es waren nicht nur Turnierteilnehmer der Olymptronica, es waren auch Familien, Männer, Frauen und kleine Kinder, die in der Warteschlange standen. Muttis, die wohl nur ihre Kinder begleiten wollten, wollten dann auch mal eine Runde spielen. Und die Begeisterung war ihnen auf den ersten Blick anzusehen.

Nach diesen Erfahrungen wage ich zu prognostizieren, dass die Wii ein enormer Erfolg werden wird. Sie setzt ihren Schwerpunkt auf das, was den Erfolg in Videospielen ausmacht: Spielspaß pur zu kleinen Preisen!
Während bei den X360-Konsolen nur männliche Jugendliche und Männer im Alter zwischen 16 und 26 zu sehen waren, gab sich bei der Wii der gesamte gesellschaftliche Querschnitt die Klinke in die Hand. Dort spielten Leute, denen 10 Gramm schlechtere Grafik nicht den Spielspaß rauben. Gelegenheitsspieler, die niemals 600 Euro für eine Konsole mit BR-Laufwerk bezahlen würden. Viele Leute, die nicht in Foren wie diesen unterwegs sind und Technik A mit Technik B vergleichen. Es sind Leute, die die Einfachheit dieser neuen Art der Videospiele begeistert. Es ist genau dieser Mainstream, der den Erfolg einer Konsole entscheidet.

Und dieser Mainstream wird in den Folgejahren Nintendo's Wii für sich entdecken. Genauso wie die vielen verschiedenen Leute am Wochenende bei der Olymptronica.
 
Sasuke schrieb:
Moses schrieb:
Schön :D

Aber ich hab ja schon selbst gespielt :)

War kein Zelda da?

Haste den bericht gelesen? :D

Zelda war da nur die Wartezeit wäre zu lang gewesen. ^^

Ich hab Zelda ausführlich gezockt. Alleine mal locker 20 Minuten geangelt und dann den Dungeon und ich sag euch: Die Wii Steuerung rockt!!!
 
Zwei Dinge waren auch noch recht interessant:

1.
Wie ist es möglich, dass rund 40 WiiMotes in einem Raum mit 20 Wiis kabellos zusammenarbeiten können? Jede WiiMote "kannte" ihren Wii! Nimmt man die Batterien aus der WiiMote, so wird ein Synch-Knöpfchen freigelegt. Diesen Knopf gibt es auch am Wii selbst. Durch gleichzeitiges Betätigen beider Knöpfe kann man Wii und WiiMote miteinander verheiraten, wie man so schön sagt ^^

2.
Dass die WiiMote einen Lautsprecher hat, fiel uns erst nach rund 10 Minuten auf. In dem Raum herrschte normale Alltags-"Leute-labern-miteinander"-Lautstärke. Doch das genügte, um den Lautsprecher fast vollkommen verstummen zu lassen. Die Situation kennen sicher auch viele bereits vom NDS. Zu Hause in den ruhigen eigenen vier Wänden dürfte das sicher anders sein.
In den letzten fünf Minuten haben wir dann ein wenig genauer hingehört: Die Qualität der Lautsprecher liegt ungefähr auf DS-Niveau. Ein Schlag beim Tennis-Spiel hörte sich also wirklich wie ein Tennis-Schlag an. Allerdings ohne "fetten Bass" und brav in Mono ;-)
 
Einzeller schrieb:
Nimmt man die Batterien aus der WiiMote, so wird ein Synch-Knöpfchen freigelegt. Diesen Knopf gibt es auch am Wii selbst. Durch gleichzeitiges Betätigen beider Knöpfe kann man Wii und WiiMote miteinander verheiraten, wie man so schön sagt ^^

Wie kann sich eine WiiMote ohne Batterien synchronisieren?
 
Spike™ schrieb:
Einzeller schrieb:
Nimmt man die Batterien aus der WiiMote, so wird ein Synch-Knöpfchen freigelegt. Diesen Knopf gibt es auch am Wii selbst. Durch gleichzeitiges Betätigen beider Knöpfe kann man Wii und WiiMote miteinander verheiraten, wie man so schön sagt ^^

Wie kann sich eine WiiMote ohne Batterien synchronisieren?
Sehr gute Frage! Hab ich nicht weiter drüber nachgedacht. Muss ich zugeben ^^
Ich hab das nicht getestet, sondern nur vom Orga aufgeschnappt. Er meinte wohl, dass der Knopf sichtbar wird, wenn man das Batteriefach öffnet.
 
Einzeller schrieb:
Spike™ schrieb:
Einzeller schrieb:
Nimmt man die Batterien aus der WiiMote, so wird ein Synch-Knöpfchen freigelegt. Diesen Knopf gibt es auch am Wii selbst. Durch gleichzeitiges Betätigen beider Knöpfe kann man Wii und WiiMote miteinander verheiraten, wie man so schön sagt ^^

Wie kann sich eine WiiMote ohne Batterien synchronisieren?
Sehr gute Frage! Hab ich nicht weiter drüber nachgedacht. Muss ich zugeben ^^
Ich hab das nicht getestet, sondern nur vom Orga aufgeschnappt. Er meinte wohl, dass der Knopf sichtbar wird, wenn man das Batteriefach öffnet.

Nicht das Batteriefach, sondern nur die batterien alleine. Ich stell mir das so vor. Man klemmt die Batterien rein und die Batterien drücken dann automatisch auf den SYNC-Button. Wenn keine Batterien drin sind geht es auch nicht...... wie auch, die wiimote hat kein saft.......
 
JethroT. schrieb:
Ich hab Zelda ausführlich gezockt. Alleine mal locker 20 Minuten geangelt und dann den Dungeon und ich sag euch: Die Wii Steuerung rockt!!!

Perfekt - dann geht zum Wii Launch alles klar für mich.

Wii+Wiimote+Nunchuck+Zelda:TP+CC+Donkey Kong Country+Mario64..... :D
 
Der rote Sync-Knopf am Remote wird nicht durch die Batterien verdeckt, der Knopf befindet sich unterhalb der Batterien... man kann ihn also drücken, auch wenn Batterien drin sind, da die Batterien den Knopf nicht verdecken, er ist ja etwas weiter darunter! ;) Und am Wii befindet sich der rote Sync-Knopf in der Mitte der Konsole unter dem Deckel, wo auch die SD-Karte reinkommt. Noch fragen? ;)
 
PS: Meine Arme tun immer noch vom Wii zocken weh... ich hätte aber auch nicht so übertreiben sollen ^^ Beim nächsten mal führe ich den Schlag mit etwas weniger Schwung aus! ;)
 
Sven schrieb:
PS: Meine Arme tun immer noch vom Wii zocken weh... ich hätte aber auch nicht so übertreiben sollen ^^ Beim nächsten mal führe ich den Schlag mit etwas weniger Schwung aus! ;)

Wieso musst du auch immer gleich übertreiben? XD Kann ich mir bei dir echt gut vorstellen :lol:
 
Sven schrieb:
Man will ja auch vor den anderen Zockern eine gute Figur machen! ;)

Is schon sexy wenn man solche harten, stark tänzelnden Bewegungen macht.. ja förmlich mit der Wiimote in der Hand durch den Raum zischt. :lol:
Ich sage, dass es cooler ist einfach nur da zu stehen und das Handgelenk zu bewegen :shaded: ;)
 
Nene... beim Boxen oder Tennis spielen muss es schon nach harter Arbeit aussehen und man muss auch so richtig ins schwitzen kommen... bis es weh tut oder einer weint! ;)
 
Ja, weh tut ist gut. Jetzt hast du ja scheinbar Schmerzen. Ist wohl wirklich so, dass man nach einiger Zeit einen starken und einen verkrüppelten Arm bekommt :lol:

Ach was, das glaub ich nicht ^^

Geh mal mehr ins Detail, wii wars denn so ? Was haste angezockt, wie präzise ist die Steuerung? Kannst du dich Einzeller anschließen? Irgendwelche großartigen Veränderungen seit der GC?
 
Auf der GC konnte ich ja immer nur 2 Min jedes Spiel kurz anspielen... auf dem Olymptronica konnte man ja etwas länger spielen... werde auch noch Fotos veröffentlichen..... die Steuerung ist halt sehr genau... aber einige Remotes waren für meinen Geschmack zu schnell kalibriert... bin dann ins Wii Menü und hab die langsamer eingestellt! ^^ Dann kann man auch sehr viel besser damit spielen, wie ich finde! ;) Es wurde ja schon fast alles gesagt.... Zelda ist geil.... man steuert es teils wie mit nem normalen Controller.... da man den Nunchuk und den Remote dicht beieinander hält wie einen Controller und halt bei Gegnern den Controller wie ein Schwert schwingt oder einen Pointer um etwas anzuvisieren. Ist sehr geil.... und es funktioniert! ;) Sehr gut finde ich auch, das man den Sound für den Lautsprecher am Remote über die Home Taste am Bildschirm einstellen kann, falls es zu laut oder zu leise ist.
 
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